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    AKTIE IM FOKUS  340  0 Kommentare Verluste drohen durch mögliches Scheitern der Stada-Übernahme

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit hoher Spannung wartet der Markt vor dem Wochenende auf Neuigkeiten zum zweiten Übernahmeversuch für Stada . Deutliche Kursverluste drohen laut Analysten vor allem dann, falls die Investoren Bain Capital und Cinven ein weiteres Mal einen Korb von den Aktionären erhalten. Vor allem Privatanleger schienen mit dem Übernahmepreis nicht zufrieden, hieß es am Markt. Die beiden Investoren haben bislang einen dritten Anlauf und eine erneut nachgebesserte Offerte ausgeschlossen. Ebenso fraglich ist das Erscheinen eines neuen Bieters für den Generikahersteller.

    Der erste Übernahmeversuch der Finanzinvestoren war Ende Juni nur knapp an der Mindestannahmeschwelle gescheitert. Aber auch der Ausgang des zweiten Anlaufs steht - trotz des auf 66,25 Euro je Aktie verbesserten Angebots - noch auf der Kippe: Bis zum Vortag um 12 Uhr hatten sich Bain und Cinven 46,53 Prozent der Stada-Anteile gesichert. Damit die Offerte diesmal durchkommt, hätten aber bis Mitternacht insgesamt 63 Prozent der Aktien angedient worden sein müssen. Offizielle Äußerungen dazu gab es bisher nicht.

    Analysten erwarten deutlich heftigere Kursverluste, wenn auch das zweite Gebot scheitern sollte. Als der erste Versuch von Bain Capital und Cinven Ende Juni nicht auf ausreichende Zustimmung traf, brachen die Stada-Papiere um bis zu 8,5 Prozent ein. Allerdings setzten Anleger damals zügig darauf, dass die beiden Investoren ihr Angebot nachbessern würden. Diese Spekulation, die sich als richtig erwies, ließ den Kurs in nur wenigen Tagen um fast 16 Prozent wieder nach oben schießen.

    "Wir bezweifeln, dass Bain und Cinven ihr Angebot noch einmal nachbessern", schrieb Daniel Wendorff von der Commerzbank und erwartet auch keinen Dritten, der in die Bresche springt. Wendorff hatte die Stada-Aktie deshalb am Mittwoch auf "Reduce" gesenkt und das Kursziel von 66 auf 58 Euro. Auch Analyst Bernhard Weininger von Independent Research hatte zuletzt die Risiken eines erneuten Misserfolgs betont. "Die Finanzinvestoren dürften weder die Annahmefrist verlängern noch ein neues Angebot abgeben." Daher werde es seines Erachtens im Wesentlichen auf die Hedgefonds angekommen sein, die mittlerweile rund die Hälfte der Stada-Aktien halten sollen.

    Als Unsicherheitsfaktor wird auch der aktivistische Investor Paul Singer gesehen, der rund 10 Prozent der Stada-Anteile hält. Der Amerikaner ist für sein schonungsloses Kalkül berüchtigt und hatte schon bei zahlreichen Übernahmen seine Finger im Spiel. Bis zuletzt war nicht klar, was er mit dem Stada-Aktienpaket vorhat.

    Doch selbst im Fall eines erneuten Scheiterns der Übernahme dürfte es an der Börse Gewinner geben. Aus dem Handel war zu hören, dass zuletzt 15 Prozent aller frei handelbaren Stada-Aktien leer verkauft worden seien. Hierbei dürfte es sich nicht zuletzt um Hedgefonds handeln, die auf das Scheitern spekulieren. Behalten die Spekulanten Recht, dürften sie die geliehenen und dann verkauften Aktien erheblich günstiger am Markt zurückkaufen können - und dicke Gewinne einstreichen./bek/ck/tav/fbr




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