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    www.brokerdeal.de  1060  0 Kommentare 5 Fakten zur abgeschafften Nachschusspflicht, die Trader wissen sollten

    Nun ist sie also Geschichte für Trader mit Wohnsitz Deutschland, die Nachschusspflicht bei CFDs. Damit sind diese Instrumente nicht mehr entscheidend risikoreicher als Zertifikate, Optionsscheine & Co. Was schon immer eine hohe Hürde war für vorsichtige Tradingeinsteiger. Genährt wurden diese Bedenken natürlich von der heimischen mächtigen Emittenten-Lobby, mehr als "Vorsicht, Verluste können die Einlage übersteigen!" brauchte es nicht, um viele Trader weiterhin im Boot der viel zu teuren und intransparenten Zertis zu halten. Aber ist jetzt wirklich alles eitel Sonnenschein?

    Wie schon in einem früheren Artikel angemerkt, ist die Abschaffung der Nachschusspflicht für den Privatanleger zwar grundsätzlich eine begrüßenswerte Maßnahme. Welche aber auch Schattenseiten hat bzw. haben wird. Meine Befürchtung ist primär, dass die Broker die Kosten für das erhöhte Eigenrisiko und das teure Risikomanagement am Ende an die Kunden weiterreichen werden.

    BrokerDeal hat im Gespräch mit Brokern und der BaFin versucht herauszufinden, welche Maßnahmen zum einen getroffen wurden um einen negativen Kontostand zu verhindern, und zum anderen welche langfristigen Auswirkungen die Abschaffung der Nachschusspflicht haben kann, sei es positiv oder negativ.

    Was hat sich für Kunden geändert

    Die BaFin hat es im Grunde jedem Anbieter selbst überlassen, wie er mit dem Verbot der Nachschusspflicht umgeht. So verschieden sind denn auch die Maßnahmen ausgefallen, mit denen die Broker versuchen ihr erhöhtes Risiko abzufedern. Um ein paar Beispiele zu nennen:

    • WH SelfInvest hat die Margin auf einige exotische Aktienmärkte erhöht. Dazu wurde noch das Close Out Level von 50 auf 95% erhöht (man muss immer 100% der in Anspruch genommen Margin auf dem Konto haben. Wurde dieses Niveau um 50% unterschritten, erfolgten bisher automatisch Positionsschließungen. Dies geschieht nun bereits bei 95%), und Konten über 30.000 Euro haben eine um den Faktor 1,5 erhöhte Margin.
    • CMC Markets erhöht die Margin generell, allerdings erst ab bestimmten Positionsgrößen. Bei Währungspaaren im Gegenwert von rund einer halben Million Euro kann etwa weiterhin ein 200er Hebel angesetzt werden, erst darüber muss mehr Margin hinterlegt werden.
    • Admiral Markets sah keinen Grund für weitere Anpassungen, der schon zuvor eingeführte Schutz vor einem negativen Kontostand gilt nun ohne Schlupflöcher verbindlich für alle, zusätzlich auch für Kunden aus der Schweiz und Österreich. Vor marktbewegenden News werden die maximalen Hebel in volatilen Märkten gesenkt, aber das ist ohnehin mittlerweile eine populäre Maßnahme bei vielen Brokern.
    • FXFlat hat ebenfalls schon seit einigen Monaten ein Konto ohne Nachschusspflicht im Angebot, welches auch nicht auf Kunden mit Wohnsitz Deutschland beschränkt ist. Dabei werden Marginanforderungen für das Halten von Positionen über das Wochenende verdoppelt, und das Marginclose-Level liegt bei 100%.
    • ActivTrades lässt die BaFin-Maßnahme gänzlich kalt, hat man doch die Nachschusspflicht freiwillig bereits 2013 abgeschafft.
    • Das gleiche gilt für direktbroker-fx, nichts Neues für die Kunden, die ohnehin bereits vor der Nachschusspflicht gefeit waren.
    • XTB hat die Nachschusspflicht zwar erst jüngst abgeschafft, aber auch hier absolut keine Änderungen für Kunden eingeführt.
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    Michael Hinterleitner
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    Bereits mit 16 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung, seit 2006 ist er auch als Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.de tätig. Sein Fokus: Swing- und News-Trading mit Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.
    Als Mitbegründer der Vergleichsplattform www.brokerdeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welcher Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht, und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.
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