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    Euro  26074  0 Kommentare Jackson Hole: So könnten Draghis Aussagen interpretiert werden

    Janet Yellen wird heute Nachmittag die wichtigste Sitzung der Zentralbanker eröffnen. Um 21:00 Uhr hält EZB-Chef Mario Draghi seine Rede. Das Währungsthema EUR/USD dürfte ein Schwerpunkt sein, denn der Euro zeigt aktuell große Stärke gegenüber dem Greenback.  

    Der Euro konnte in den ersten acht Monaten 2017 gegenüber dem Dollar um fast zwölf Prozent zugelegen. Dies ist der größte Anstieg seit 2003 und es wird mit einem weiteren Kursanstieg gerechnet. Der aktuell starke Euro bedeutet, dass die Nettoexporte im ersten Halbjahr 2017 zum Vorjahr niedriger Ausfallen dürften und somit sich das Wirtschaftswachstum etwas verringert. 

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    Mark Zandi, von der Ratingagentur Moody's, sagte im Interview mit dem Nachrichtenmagazin CNBC, dass er bei dem Treffen weniger von Janet Yellen erwartet, als von EZB-Chef Mario Draghi. Zandi rechnet damit, dass Draghi sich zur jüngsten Stärke des Euros äußern wird. Es wird auf die genaue Formulierung ankommen, so Zandi. Ferner meint der Moody's Analyst: "Wenn Draghi argumentiert, dass der Euro keinen signifikanten Einfluss auf das Wachstum habe, könnte es darauf hindeuten, dass die EZB in Bezug auf das weitere Vorgehen in der quantitaiven Lockerung und letzlich Normalisierung der Politik einen langsamem Kurs fortsetzt", jedoch "Wenn Draghi sagt, dass der Euro nicht so großen Einfluss auf das Wachstum habe, dann könnte es womöglich ein Zeichen dafür sein, dass er die Märkte darauf vorbereitet, dass es im QE-Programm im nächsten Jahr Reduzierungen geben wird".    

    Bislang hatte die EZB deutlich gemacht, dass die wirtschaftliche Entwicklung stark genug sei, um eine Verringerung des QE zu rechtfertigen, so Daniel Morris von BNP Paribas. Morris plädiert dafür, dass die Geldpolitik für einige weitere Jahre an die Wirtschaftslage angepasst werden sollte. Der Experte erwartet, dass die EZB nach der monatlichen Reduzierung von 60 Mrd. auf 40 Mrd. Euro in einem weiteren Schritt bis Ende 2018 das Programm vollständig zurückfahren wird. Auch Randy Kroszner von der University of Chicago erwartet, dass Draghi auf dieses Thema zu sprechen kommt.

    Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage sieht Bundesbankpräsident Jens Weidmann keine geldpolitische Notwendigkeit für eine Verlängerung des EZB-Anleihekaufprogramms über das bisherige Enddatum Dezember 2017 hinaus. Jedoch sprach sich Weidmann gegenüber der Börsen-Zeitung gegen ein abruptes Ende der Wertpapierkäufe aus. 

    Bislang hieß es, dass von Mario Draghis Rede in Jackson Hole keine neuen Signale für die Finanzmärkte kommen und Erwartungen an eine große geldpolitische Rede falsch sind, so das Nachrichtenmagazin Reuters. Jedoch könnte es auch zu Überraschungen kommen, denn vor drei Jahren nutzte Draghi das Treffen und leitete anschließend das massive Anleihkaufporgramm ein - die Renditen auf dem Anleihenmarkt fielen und im Gegenzug floss das Geld in den Aktienmarkt, so das Nachrichtenmagazin Handelsblatt.

    Es scheiden sich die Geister daran, ob ein starker oder ein schwacher Euro zur gewünschten Inflation im Euro-Raum führt. Derzeit liegt die Inflation bei 1,3 Prozent. Für Charles Zerah von der Fondsgesellschaft Carmignac steht fest, dass der Euro nach dem Treffen weiter im Wert steigen wird. Dies würde die Waren hiesiger Firmen auf dem Weltmarkt weiter verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern - gleichzeitig werden Importe billiger, was jedoch die Inflation im Euro-Raum weiter drücken dürfte. Auch der Leitindex Dax könnten reagieren, denn ein steigender Euro lässt die Notierungen der deutschen Aktien sinken- und umgekehrt. In den vergangenen Wochen fiel die Korrektur des Dax-Allzeithochs mit 12.951 Punkten mit dem steigenden Euro zusammen. Eine schwächerer Euro dürfte den Dax wieder in Richtung Rekordhoch treiben. 

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    Für Mario Draghi und Janet Yellen könnte es der letzte gemeinsame große Auftritt und eine Art Abschiedstour sein. Vielleicht nutzen beide das Treffen für Überraschungen.




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