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    MiFID II  1880  0 Kommentare Wieviel ist Research wert? - Seite 2

    Heikle Preisfindung für Peanuts

    Wie viel Unigestion tatsächlich zahlt, wird nicht öffentlich gemacht. Kein Wunder: In der Branche wird noch heftig über die Preisfindung diskutiert. Denn wieviel Geld können Fondsgesellschaften für ein Marketingprodukt verlangen, das nun keines mehr sein darf. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg haben sich immerhin die ersten Anbieter öffentlich aus der Deckung gewagt. Die Großbank UBS etwa will demnach mit Inkrafttreten von MiFID II rund 40.000 US-Dollar jährlich für den Zugang zu ihrem Basis-Aktien-Research verlangen. Gleichwohl ist das eher als ein erster Diskussionsvorschlag zu verstehen. Die UBS will den Markt sondieren und lässt sich manche Hintertür für Preisveränderungen offen. So hänge die Gebühr auch stark davon ab, welches Unternehmen das Research beziehen wolle. Laut einer Sprecherin verhandelt die UBS die Preise und Dienstleistungen auf Kundenbasis.

    Wie weit die Spanne der Preisvorstellungen auseinandergeht, wird an ein paar weiteren Beispielen deutlich: So kalkuliert Barclay´s mit Gebühren von bis zu einer halben Million US-Dollar pro Jahr, während JPMorgan Chase 10.000 US-Dollar jährlich für seine Research-Angebote in Rechnung stellen will.

    Der Wert von Research und die Anforderungen an dessen Qualität

    Die Chance der neuen Research-Vorschrift unter MiFID II könnte darin liegen, dass Investment-Research einen konkreten Wert erhält. „Für qualitativ hochwertiges Research sind Kunden bereit zu bezahlen“, erklärte kürzlich eine Vontobel-Sprecherin in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung. Klar ist aber auch: Würden alle Banken und Fondsgesellschaften solche Preise für ihr Research verlangen wie die UBS oder gar Barclay´s, müssten sich insbesondere kleinere Vermögensverwalter schon aus Kostengründen auf einige wenige Research-Anbieter beschränken. Dazu kommt ein weiteres Problem: Auch wenn demnächst ein Preisschild am Research hängt, so sind die Anbieter der Analysen ja noch immer dieselben – und sie haben zuweilen ihre ganz eigenen Interessen. Da stellen sich aus Sicht der Vermögensverwalter natürlich Fragen: Muss nicht auch die Qualität des Angebots steigen? Wie wird gewährleistet, dass Research interessenfrei erstellt wurde?

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    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    MiFID II Wieviel ist Research wert? - Seite 2 Mit der Umsetzung von MiFID II dürfen Fondsgesellschaften ihr Research nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen. Vermögensverwalter sollen dafür zahlen. Es gibt aber auch eine elegantere Lösung.

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