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    Beobachtungen  28861  0 Kommentare US-Immobilienmarkt in der Zwickmühle

    Der US-Immobilienmarkt befindet sich für Kaufinteressenten in einer ungünstigen Situation, denn die Preise steigen. Auch niedrige Zinsen haben wenig Überzeugungskraft. Zudem fehlen Neubauten. Verstärkt wird der Trend durch ältere Menschen, die immer häufiger in ihren Wohnungen bleiben.

    Am Dienstag wurde für den S&P CoreLogic Case-Shiller U.S. National Home Price NSA Index ein Jahresanstieg von 5,8 Prozent verkündet. Die größte Preissteigerung verzeichnete die Metropolregion Seattle, denn hier legten die Immobilienpreise um 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Dahinter kommen Portland, Oregon und Dallas. Unter dem Durchschnitt bewegten sich die Preissteigerungen im teuren New York City und Washington D.C. - weniger als vier Prozent. In Cleveland stiegen die Immobilienpreise um 2,9 Prozent und in Chicago um 3,2 Prozent.

    Quelle: CNBC

    Neben steigenden Preisen reduziert sich das Angebot an Bestandsimmobilien, so die Beobachtung der National Association of Realtors. Im Juli wurden 1,92 Millionen Bestandsimmobilien angeboten, was der niedrigste Wert für diesen Monat seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1999 ist. Somit konkurrieren Kaufinteressenten um immer weniger Bestandsimmobilien und die angebotenen Immobilien sind immer kürzer auf dem Markt.

    Der durchschnittliche Hauspreis legte um 6,2 Prozent zu und stieg auf 258.300 Dollar. Im Juli 2017 ging der Hausverkauf auf 5,44 Millionen zurück - im Juni wurden 5,51 Millionen Häuser verkauft.   

    Der Vorsitzende des Indexausschlusses des S&P Dow Jones Indices (S&P DJI) David Blitzer sagte gegenüber dem Nachrichtenportal Finance&Commerce: "Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und der geringen Angebote erscheint eine baldige Umkehrung der Immobilienpreisentwicklung unwahrscheinlich".

    Neben den steigenden Preisen für Bestandsimmobilien sind auch Neubauten deutlich teurer geworden. Neubauten sind so teuer, wie niemals zuvor. Davon lassen sich potentielle Käufer immer häufiger abgeschreckt. Somit ging der Verkauf im Juli um 9,4 Prozent zum Vormonat zurück (U.S. Census). Laut John Bruns Real Estate Consulting haben sich die Preise für neue Einfamilienhäuser in den USA im Vergleich zu Bestandsimmobilien seit 2011 mehr als verdoppelt.

    Somit laufen Angebot und Nachfrage immer weiter auseinander und sorgen für einen angespannten Wohnimmobilienmarkt. Zudem entscheiden sich immer mehr ältere Menschen in ihren Häusern wohnen zu bleiben. Weiter befeuert wird die Angebotsverknappung durch das Bevölkerungswachstum in den USA. In den vergangenen zehn Jahren kamen circa 25 Millionen Einwohner hinzu (2006: 298,4 Millionen zu 2016: 323,1 Millionen).

    Laut dem Nachrichtenmagazin CNBC gibt es aktuell einen jährlichen Wohnungsbedarf von einer Million Einheiten - bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,5 Personen. Zudem werden in den USA jährlich circa 400.000 Wohngebäude abgerissen, wodurch der Bedarf an neuen Wohneinheiten deutlich über einer Million liegt. In den vergangenen zehn Jahren wurden durchschnittlich 850.000 Einheiten pro Jahr fertiggestellt.   

    Die Immobilienpreise haben sich seit der Krise deutlich erholt, aber die heutige Marktlage ist für viele Amerikaner eher unglücklich. Ein Haus zu kaufen wird für viele immer schwieriger, denn neben einem reduzierten Angebot und steigenden Preisen - sowohl für Neubauten als auch Bestandsimmobilien - steigen die Löhne viel langsamer. Lawrence Yun von der National Association of Realtors konstatierte: "Die Entwicklung der Hauspreise und das Lohnwachstum der Menschen gehen immer weiter auseinander".

    All diese Faktoren werden dazu führen, dass sich der US-Wohnimmobilienmarkt weniger dynamisch entwickelt als in den vergangenen Jahren. Steigende Hypothekenzinsen könnten diese Entwicklung unterstützen und ein weiterer Fallstrick sein.





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