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     11348 Warum Cannabis den Schmerzmittel-Wahn beenden kann

    Warum Cannabis den Schmerzmittel-Wahn beenden kann

     

    Es klingt wie Folter, ein wahr gewordener Albtraum. Und doch kann es jeden von uns nur allzu schnell treffen. Unfälle, bei denen man ernsthafte Nervenschädigungen davonträgt, passieren relativ häufig.

     

    Der kanadische Geschäftsmann Dave Brownell (69) musste diese Erfahrung machen, als er einen Bandscheibenvorfall erlitt. Die dabei entstandenen Nervenschmerzen strahlten bald in seinen ganzen Körper aus.

     

    Ich hatte in all den Jahren schon viele Verletzungen, inklusive eines Genickbruchs und einer abgeschnittenen Fingerkuppe“, erzählt Brownell. „Aber diese Art von Schmerz habe ich vorher noch nie gespürt. Es fühlt sich an, als würde man barfuß von einem Tisch springen und mit einem Bein auf einem Nagelbrett landen.“ Jede Minute sei ihm dieser Schmerz durch die Beine geschossen. Den ganzen Tag lang, die ganze Nacht.

     

    (Dave Brownell mit seiner Partnerin. Nach seiner Rücken-OP konnte er das Leben wieder genießen.)

     

    In der Stadt, in der er lebte, Victoria, Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, hatte Brownell insgesamt sechs Monate lang auf eine OP gewartet. Dann wurden ihm endlich die Knochensplitter herausgenommen, die auf seinen Ischiasnerv gedrückt hatten. Mittlerweile hat er sich von den Strapazen erholt – dennoch sei es die Hölle gewesen, durch die er gehen musste.

     

    Der Schmerz war so unerträglich, dass ich große Mengen Morphium und andere synthetische Opioide zu mir nehmen musste – bei dem ganzen Zeug fühlte ich mich bald wie ein Zombie“, erzählt Brownell. „Und in nur wenigen Wochen hatte sich meine Toleranzschwelle derart erhöht, dass ich drei Mal so viel einnahm, wie eigentlich maximal empfohlen. Zudem trank ich jeden Abend noch zwei Flaschen Wein, um überhaupt schlafen zu können.

     

    Ich wusste, dass die Überdosierung gefährlich ist aber es war mir egal. Das einzige, was mir wichtig war, war die Schmerzen loszuwerden.“

     

    Darum kann Cannabis Leben retten

     

    Brownell ist nur einer von vielen Kanadiern oder Deutschen im mittleren Alter, die eigentlich einen gesunden Menschenverstand haben – deren unaufhörlicher Schmerz sie jedoch irgendwann dazu verleitet, die Dosis ihrer Schmerzmedikamente immer weiter hochzuschrauben.

     

    Für die Pharmabranche ist das natürlich ein dickes Geschäft. Arzneimittelhändler setzen allein in den USA jährlich rund 20 Milliarden US-Dollar mit Opioiden um. OxyContin, so lautet der Markenname des Medikaments, das derzeit am häufigsten über den Ladentisch geht und nur allzu schnell süchtig macht.

     

    Weltweit ist der Markt für schmerzstillende Medikamente rund 40 Milliarden Dollar schwer. Das meiste Geld wird dabei für Opioide ausgegeben. Die Gefahren, die sich jedoch hinter dieser Substanz verbergen, lassen Cannabis zunehmend als attraktive Alternative erscheinen.

     

    Auch Ärzte wissen längst, dass viele Menschen sehr schnell von den Opioiden abhängig werden – manchmal innerhalb weniger Wochen, nachdem sie mit der Einnahme begonnen haben. Rezepte werden daher auch nicht mehr ganz so freimütig ausgestellt wie früher. Teilweise sollen Patienten sogar von dem einen auf den anderen Tag kein Rezept mehr erhalten haben. In der Medizinerwelt wird heute davor gewarnt, dass Opioide auch dann süchtig machen können, wenn sie in der verordneten Dosis eingenommen werden. Das gibt auch die US-Regierung zu.

     

    Das nationale Institut für Drogenmissbrauch in den USA hat auf seiner Website folgende Warnung herausgegeben:

     

    Die regelmäßige (z. B. mehrmals am Tag über mehrere Wochen oder länger) oder langfristige Einnahme oder der Missbrauch von Opioiden kann zu physischer Abhängigkeit und in manchen Fällen auch zur Sucht führen. Wird die Einnahme spontan unterbrochen oder reduziert, können Entzugserscheinungen auftreten. Zu diesen können Unruhe, Muskel- und Knochenschmerzen, Schlafstörungen, Durchfall, Übelkeit, Kälteempfinden u.a. zählen.“

     

    Laut medizinischen Studien gibt es schon längst etwas, das Abhilfe schaffen kann. So hat sich medizinisches Marihuana als wirksam bei Schmerzmittelabhängigkeit erwiesen. Die Gefahr einer unbeabsichtigten Überdosierung ist hier wesentlich geringer. Eine Erkenntnis, die sich vor allem in der neuen wissenschaftlichen Literatur nachlesen lässt.

     

    Eine dieser Studien hat zum Beispiel ergeben, dass Schmerzpatienten seltener dazu neigen, ihre Opioid-Dosis voll auszuschöpfen, wenn sie einen Teil ihres Schmerzempfindens mit Cannabis behandeln können. Manche Patienten konnten sogar irgendwann vollständig auf die synthetischen Schmerzmittel verzichten, indem sie ausschließlich Marihuana konsumierten.

     

    Sogar Forschungsaktivitäten, die von der US-Regierung gefördert werden, sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Eine Studie soll etwa gezeigt haben, dass Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium mit Cannabis von den Schmerzen befreit werden konnten, die man zuvor mit starken Opioiden nicht mehr behandeln konnte

     

    (Bin Huang, Vorstandschefin von Emerald Health Therapeutics bei der Entwicklung verschiedener Cannabis-Sorten, die verschiedene Schmerzarten heilen sollen)

     

    An dieser Stelle sollte hinzugefügt werden, dass der Cannabis-Bedarf zur Schmerzbehandlung in Deutschland noch viel größer als in Kanada ist. Erstens, weil hier schlicht mehr Menschen leben und zweitens, weil diese ein höheres Durchschnittsalter haben. In Deutschland gibt es daher noch viel mehr Fälle von Rückenschmerzen, Arthritis sowie viele andere altersbedingte Leiden.

     

    Tatsächlich gibt es in der Bundesrepublik viel zu viele Menschen, die völlig unnötig dieselben Schmerzen erleiden, wie es Dave Brownell tat. Mit der Zeit wird sich das jedoch ändern, denn immer mehr Leute lernen die therapeutischen Vorteile medizinischen Marihuanas kennen und schätzen.

     

    Wie Cannabis einen wahr gewordenen Albtraum beendete

     

    Als Brownell eines Tages von seinen Freunden über die schmerzstillenden Eigenschaften der Pflanze hörte, wurde auch er proaktiv. Er holte sich ein Cannabis-Rezept von einer Arzneimittelausgabe in Victoria, bei der auch medizinisches Marihuana verteilt wird.

     

    Brownell sagt: „Selbst mein Hausarzt war auf meiner Seite. Er sagte 'Versuch es – mal sehen, ob es klappt. Wenn es nicht klappt, dann hat es dir auf jeden Fall nicht geschadet.' Das klang sinnvoll.“

     

    Heute ist er einigermaßen schmerzfrei. Noch gehört er zu wenigen Glücklichen, denn in Kanada haben noch nicht viele eine so einfache Lösung für ihr Leiden gefunden. Das erklärt auch, warum in Kanada laut Statistiken noch immer jährlich mehr als 20 Millionen Rezepte für Opioide ausgeschrieben werden.

     

    Leider sind viele kanadische Ärzte bei der Verschreibung medizinischen Marihuanas als Ergänzung oder Ersatz nach wie vor zögerlich. In Deutschland sieht das natürlich nicht anders aus.

     

    In Kanada ändert sich die Einstellung in der Medizinerwelt jedoch schnell. In den letzten Monaten hat sich die Zahl der Ärzte, die auch Cannabis verschreiben, mehr als verdoppelt.

     

    In den USA ist Cannabis nach wie vor illegal und wird von der Drogenbehörde als Droge der höchsten Gefährdungskategorie I (Droge mit dem größten Suchtpotential und ohne medizinischen Mehrwert) eingestuft. Damit wird die Pflanze auf eine Stufe mit Heroin gestellt. Das hält viele Ärzte in Amerika davon ab, Cannabis als Behandlungsalternative in Erwägung zu ziehen – selbst in Staaten, in denen es etablierte offizielle Marihuana-Programme gibt.

     

    Kritiker beharren auch weiterhin darauf, dass dieses althergebrachte pflanzliche Mittel keine medizinischen Eigenschaften hat, auch wenn wissenschaftliche Studien und Erfahrungsberichte das Gegenteil beweisen.

     

    Damit der Missbrauch von Opioiden eingedämmt wird, müsse diese dogmatische Widerspenstigkeit laut Befürwortern von medizinischem Marihuana endlich überwunden werden. Einer dieser Befürworter ist Neil Belot, ehemaliger Sprecher des kanadischen Fachverbands legaler Cannabis-Anbauer (Canadian Medical Cannabis Industry Association).

     

    Er sitzt mittlerweile in der oberen Management-Ebene von Aurora Cannabis, einer der führenden börsennotierten Produzenten von medizinischem Marihuana. Neben Aurora gibt es in Kanada nur noch ein anderes Unternehmen, dessen Marktkapitalisierung eine Milliarde kanadische Dollar übersteigt. Hierbei handelt es sich um Canopy Growth.

     

    Belots Firma verkauft verschiedene Arten von Cannabis sowie Cannabis-Öle an offiziell berechtigte Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden.

     

    Es wird endlich Zeit, dass Cannabis seinen rechtmäßigen Platz im öffentlichen Arzneimittelregister erhält“, sagt Belot. „Klinische Studien belegen die Vorteile von Cannabis und auch die Erfahrungen der Patienten bestätigen sie.“

     

    Patienten, die an dauerhaften Schmerzen leiden und ständig Opioide mit all ihren Nebenwirkungen zu sich nehmen müssen, sollten sich nach Belots Ansicht nicht scheuen, ihre Ärzte auf Cannabis als Behandlungsalternative anzusprechen

     

    (Neil Belot in einer Aurora-Cannabis-Fabrik in Alberta, Kanada. Hier wird Cannabis in industriellem Maßstab angebaut)

     

    Jetzt, wo Brownell wieder zu seinem alten Ich zurückgefunden hat, fragt er sich, wie er diese Schmerzen noch vor ein paar Jahren hätte aushalten sollen, als die meisten Leute in Kanada noch keinen rechtlichen Zugang zu Cannabis hatten.

     

    Da wäre ich jetzt längst Junkie und Alkoholiker, wenn mir das Cannabis nicht bei meinen Schmerzen geholfen hätte“, sagt Brownell. Es sei das einzige gewesen, was ihn bei Verstand gehalten habe.

     

    Wie man von der Schmerzbehandlung profitieren kann

     

    Glücklicherweise kann Cannabis auch den vielen Deutschen, die bislang still und täglich an ihren Schmerzen leiden, helfen.

     

    Darüber hinaus kann es aber auch profitabel sein. Manche Produzenten, die den Markt für medizinisches Cannabis beliefern, bergen außergewöhnliche Investmentgelegenheiten. In den kommenden Monaten werde ich exklusiv auf wallstreet:online die besten von ihnen vorstellen.

     

    Man muss nicht „jung und cool“ sein, um zu erkennen, warum bestimmte Produzenten von Marihuana das Zeug zum Erfolg haben. Es ist sogar richtig interessant zu sehen, dass viele grauhaarige Leute aus Brownells Generation nur allzu gern in den Markt einsteigen und sich Cannabis-Aktien kaufen. Sie alle sehen das enorme wirtschaftliche Potential der schmerzstillenden pflanzlichen Droge, die keine Nebenwirkungen hat und nicht süchtig macht.

     

    Wer sind die Nutznießer dieses explosiven Multimilliarden-Dollar-Marktes? Es sind Konzerne wie Aurora Cannabis und Canopy Growth. Beide Schwergewichte sind bereits auf Expansionskurs nach Deutschland! Ich werde mich bald näher mit ihnen befassen, denn ihre Geschichte geht gerade erst los.

     

    Übrigens: Ich wurde von keinem der beiden Unternehmen dafür bezahlt, dass ich sie in meinen Texten erwähne. Trotzdem bin ich seit 2015 engagierter Aktionär beider Gesellschaften

     

    Marc Davis ist der Herausgeber von www.cannabiscapitalist.ca. Er schreibt zudem in der kanadischen Huffington Post über die Cannabis-Industrie.






    Marc Davis
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    Als Herausgeber des kanadischen Online-Portals CannabisCapitalist.ca versorgt Marc Davis seine Abonnenten regelmäßig mit neuem Lesestoff rund um den global wachsenden Marihuana-Markt. Für die Huffington Post ist der zudem als Kulturredakteur tätig, wo er sich nicht nur mit den Entwicklungen in der Cannabis-Industrie auseinandersetzt, sondern häufig auch andere Themen aus den Bereichen Gesundheit, Wellness und Venture Capital abdeckt. Dank seiner langjährigen Erfahrungen und wertvollen Brancheninformationen haben Davis‘ Publikationen bereits auf der ganzen Welt Beachtung gefunden.
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    Verfasst von Marc Davis
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