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    AUSBLICK  1409  0 Kommentare US-Notenbank dürfte Bilanzabbau beginnen - Künftige Politik im Blick

    FRANKFURT/WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed wird voraussichtlich an diesem Mittwoch (20. September) den Startschuss für den Abbau ihrer riesigen Bilanz geben. Für die Finanzmärkte sollten jedoch Hinweise auf die weitere Geldpolitik wichtiger sein. Vor allem die Frage, ob es im Dezember zu einer weiteren Leitzinserhöhung kommt, steht im Fokus.

    Dass die Fed mit dem Abbau ihrer in der Finanzkrise stark vergrößerten Bilanzsumme beginnen wird, gilt unter Beobachtern als fast sicher. Dies wäre nach acht Jahren Aufschwung ein weiterer Schritt zu einer Normalisierung der Geldpolitik. "Dies wurde von der Fed sorgfältig vorbereitet und breit kommuniziert und dürfte daher von den Märkten mit einem Schulterzucken hingenommen werden", erwartet Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner.

    Mit einer Veränderung des Leitzinses rechnet an diesem Mittwoch jedoch kaum jemand. Der Zielsatz für Tagesgeld dürfte also in der Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent verharren. Zuletzt hatte die Fed Mitte Juni den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dies war die vierte Erhöhung seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Zwischen Ende 2008 und Ende 2015 hatte der Zinssatz an der Nulllinie gelegen.

    Spannend dürfte jedoch sein, ob die Fed ein Signal für eine Leitzinsanheben geben wird. Auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole Ende August hatte die Fed-Chefin Janet Yellen noch darauf verzichtet, Signale zum zukünftigen geldpolitischen Kurs zu geben. An den Märkten wird eine Leitzinserhöhung im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von 56 Prozent eingepreist. Die Prognosen der Fed-Mitglieder deuten auf eine weitere Anhebung in diesem Jahr hin.

    "Für die Skepsis der Märkte gibt es mehrere Gründe", schreibt Franck Dixmier, Anleihenexperte bei Allianz Global Investors. Er verweist auf den nicht gestiegenen Lohndruck, Zweifel an der Umsetzung von wachstumsfördernden Reformen durch Präsident Donald Trump und die Folgen von Hurrikan "Harvey". Zudem würden der angekündigte Rückzug des stellvertretenden Fed-Vorsitzenden Stanley Fischer und das anstehende Ende von Janet Yellens Amtszeit im Februar 2018 die Sicht zusätzlich erschweren. Fischer hatte Anfang September den Rücktritt aus dem Direktorium zum 13. Oktober angekündigt. Er gilt als enger Vertrauter von Yellen. Ob US-Präsident Trump Yellen eine zweite Amtszeit gewährt, gilt als ungewiss.

    Commerzbank-Experte Weidensteinder geht aber weiterhin von einer Leitzinsanhebung im Dezember aus. Die insgesamt enttäuschende Entwicklung bei Inflation und Inflationserwartungen sorge zwar für eine größere Unsicherheit bei der Prognose des künftigen Zinspfades. "Die alles in allem befriedigende Entwicklung der US-Wirtschaft spricht aber immer noch für eine fortgesetzte Normalisierung der Geldpolitik", so Weidensteiner. "Wir halten daher daran fest, dass die Fed im Dezember den nächsten Schritt machen wird und danach weitere Zinsanhebungen folgen werden."/jsl/bgf/tos





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