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    Riester  338  0 Kommentare Kritische Investitionen nur teilweise ausgeschlossen / Verbraucherzentrale Bremen untersucht Riester-Produkte auf ethisch-ökologische Anlagekriterien

    Bremen (ots) - Nur bei einem Riester-Versicherungsprodukt werden
    Investitionen in umstrittene Geschäfte wie Atom, Kohle und
    Pornographie konsequent gemieden

    - Bei Fondssparplänen bietet lediglich ein Anbieter
    ethisch-ökologische Fonds an
    - 15 der 24 untersuchten Lebensversicherer investieren die
    Kundenbeiträge nicht in Hersteller geächteter Waffen

    Die Verbraucherzentrale Bremen hat gemeinsam mit der Stiftung
    Warentest untersucht, ob Riester-Produkte ethisch und ökologisch
    umstrittene Geschäfte bei ihren Investitionen ausschließen. Die
    Untersuchung umfasst die Segmente Fondssparpläne, Fondspolicen sowie
    Rentenversicherungen und basiert auf einer Anbieterbefragung sowie
    der Auswertung von Veröffentlichungen der Anbieter.

    Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts "Gut fürs Geld, gut fürs
    Klima" bei der Verbraucherzentrale Bremen, erklärt zum
    Untersuchungsergebnis: "Leider ist die Auswahl an nachhaltigen
    Riester-Produkten sehr eingeschränkt. Einige Anbieter schließen
    immerhin Investitionen in international geächtete Waffen aus. Dies
    ist jedoch nur ein erster Schritt und sollte längst für alle Anbieter
    eine Selbstverständlichkeit sein. Hier gibt es dringenden
    Nachholbedarf."

    Klassische und neue Rentenversicherungen

    Bei der klassischen Riester-Rentenversicherung wird inzwischen
    eine weitere Variante angeboten: Die sogenannten "neuen
    Rentenversicherungs-Produkte". Sie bieten im Gegensatz zu klassischen
    Produkten keinen Garantiezins. Es bleibt daher ungewiss, wie hoch die
    Rente ausfallen wird.

    Bei klassischen und neuen Riester-Rentenversicherungen fließen die
    Kundenbeiträge in die Kapitalanlage der Versicherer. Untersucht wurde
    daher, welche ethisch-ökologischen Anlagekriterien für diese
    Kapitalanlage definiert wurden:

    - 15 der 24 untersuchten Lebensversicherer berücksichtigen bei
    ihrer Kapitalanlage mindestens den Ausschluss von Herstellern
    geächteter Waffen.
    - Sechs von ihnen meiden zudem Investitionen, die mit Kinderarbeit
    in Zusammenhang stehen. Fünf stecken kein Geld in Unternehmen,
    die Menschenrechte verletzen.
    - Nur drei Anbieter (Allianz, Axa und Concordia Oeco/Futur)
    begrenzen Investitionen in die klimaschädliche Kohle.

    Die "Förderrente Futur" der Produktlinie "Leben Oeco" der
    Concordia Oeco, ein neues Riester-Versicherungsprodukt,
    berücksichtigt deutlich mehr Ausschlusskriterien als andere Produkte.
    Hier sind auch Investitionen in Atomkraft, fossile Brennstoffe,
    Glückspiel und Pornographie tabu.

    Fondsgebundene Riester-Versicherungen

    Bei Riester-Fondspolicen fließt der Löwenanteil der Beiträge in
    die Kapitalanlage bzw. in Garantiefonds des Versicherers. Der Rest
    wird in Fonds angelegt, die vom Kunden ausgewählt werden können. Drei
    Anbieter (Condor, Stuttgarter und Volkswohlbund) haben
    ethisch-ökologische Kriterien für ihre Kapitalanlage definiert und
    bieten zudem Nachhaltigkeitsfonds zur Auswahl an.

    Fondssparpläne

    Bei den Fondssparplänen fließen die Beiträge ausschließlich in
    Investmentfonds. Nur der Deka Zukunftsplan Select bietet zur Auswahl
    ethisch-ökologische Fonds an.

    Mehr Transparenz notwendig

    Konkrete Informationen zu den Nachhaltigkeitsstandards der
    Riester-Produkte sind oftmals nur schwer zu bekommen. "Viele Anbieter
    lassen sich in Sachen Nachhaltigkeit nicht in die Karten schauen",
    sagt Brendel. "So gaben Anbieter wie die Alte Leipziger, Hanse
    Merkur, Provinzial Nordwest und Signal Iduna uns keine detaillierten
    Auskünfte hierzu."

    Die Verbraucherzentrale empfiehlt nachhaltig orientierten
    Anlegerinnen und Anlegern, sich zunächst für eine
    Riester-Produkt-Variante zu entscheiden, die in punkto Risiko,
    Rendite und Flexibilität zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Dann
    kann im jeweiligen Produktsegment nach einer Alternative mit
    Nachhaltigkeitsstandards geschaut werden.

    "Um bei der Geldanlage in Richtung Nachhaltigkeit umzusteuern,
    sollten für staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte
    ethisch-ökologische Mindeststandards eingeführt werden, die bestimmte
    Branchen oder Geschäftspraktiken generell ausschließen. Der
    Gesetzgeber könnte durch Berücksichtigung von
    Nachhaltigkeitskriterien für staatlich geförderte Finanzprodukte den
    Markt positiv beeinflussen und seine eigenen Klimaschutzziele
    unterstützen. Der aktuelle Marktanteil der nachhaltigen Geldanlagen
    würde dadurch signifikant ausgeweitet werden", ergänzt Annabel
    Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen.

    Weitere Informationen:

    Ergebnisse der Untersuchung von Riester-Produkten:
    www.verbraucherzentrale-bremen.de/riesteruntersuchung

    Positionspapier "Nachhaltigkeitskriterien bei staatlich
    geförderten Finanzprodukten":
    www.verbraucherzentrale-bremen.de/media244868A.pdf

    OTS: Verbraucherzentrale Bremen
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/107567
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_107567.rss2

    Pressekontakt:
    Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts "Gut fürs Geld, gut fürs Klima"
    Tel. (0421) 160 77-42, brendel@vz-hb.de


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