Aktien Frankfurt Ausblick
Weiterhin gespannte Ruhe vor Fed
FRANKFURT (dpa-AFX) - In den deutschen Aktienmarkt dürfte auch zum Handelsauftakt am Mittwoch kaum Bewegung kommen. Die Anleger werden nach Einschätzung von Börsianern wie in den vergangenen Tagen die Füße still halten - sie warten auf die womöglich richtungweisenden Aussagen der US-Notenbank Fed zu ihrem geldpolitischen Straffungskurs. Gut eine Stunde vor Eröffnung stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex mit minus 0,04 Prozent nahezu unverändert bei 12 557 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde zuletzt um 0,09 Prozent schwächer erwartet.
Auch an der Wall Street waren die Anleger am Vortag in Deckung gegangen. Spannend wird es nun an diesem Mittwochabend, wenn die Fed voraussichtlich den Startschuss für den Abbau ihrer nach der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz geben dürfte. Noch wichtiger dürften aber Aussagen zum Zeitpunkt möglicher weiterer Zinserhöhungen sein, treibt das Billiggeld der Notenbanker die Aktienmärkte doch schon seit Jahren an. Reagieren können die Anleger hierzulande darauf dann aber vor allem erst am morgigen Donnerstag.
Nicht außer Acht lassen sollten nach Einschätzung von Dirk Gojny von der National-Bank auch die aktuelle Geopolitik: So sei nach den Aussagen des US-Präsidenten vor der UN-Vollversammlung zu Nordkorea mit einer Reaktion aus dem Land rechnen. Die Nordkorea-Krise hatte den Dax in den vergangenen Wochen zeitweise stark belastet, zuletzt hatten sich die Investoren wegen des Ausbleibens neuer Hiobsbotschaften aber etwas gelassener gezeigt.
THYSSENKRUPP UND TATA STEEL EINIG
Auf der Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Thyssenkrupp . Nach monatelanger Hängepartie hat der Essener Industriekonzern sich nun mit der indischen Tata Steel auf eine Zusammenlegung der europäischen Stahlgeschäfte geeinigt. Die Anleger reagierten bereits vor dem offiziellen Handelsstart erleichtert: Die Thyssenkrupp-Aktie schoss auf der Handelsplattform Tradegate um mehr als fünfeinhalb Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss in die Höhe.
Anleger sollten zudem die Papiere der Deutschen Post nach Branchennachrichten aus den USA im Auge behalten: Am Vorabend hatte der Logistikkonzern FedEx seinen Ausblick gesenkt - wegen eines Cyberangriffs und der Folgen des Hurrikans "Harvey". Die Post-Aktie profitierte am Morgen laut Börsianern dennoch zunächst von einer positiven Studie der französischen Exane BNP Paribas vom Vortag, die weiter nachwirkte.
HEIDELBERGCEMENT BAUT ITALIEN-GESCHÄFT WEITER AUS
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HeidelbergCement -Papiere zeigten sich vorbörslich etwas schwächer. Auch beim Baustoffekonzern geht der Umbau weiter: Nach der milliardenschweren Übernahme von Italcementi hat das italienische Tochterunternehmen nun eine Vereinbarung über den Kauf des gesamten Zement- und Betongeschäfts von Cementir Italia getroffen.
Interessant dürfte es auch für den Möbelkonzern Steinhoff werden: In Johannesburg hat an diesem Morgen die Afrika-Tochter Star ihr Börsendebut. Die Erstnotiz erfolgt zeitgleich mit dem Handelsstart in Deutschland.
Nicht gut kam bei den Anlegern vor Börsenbeginn eine weitere Übernahme an: Die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero rutschte um knapp 4 Prozent ab - das Unternehmen übernimmt den koreanischen Lieferservice Foodfly nun komplett./tav/stk