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     771  0 Kommentare Tuifly spekuliert nach Air-Berlin-Pleite auf bessere Geschäfte

    KÖLN (dpa-AFX) - Der Ferienflieger Tuifly rechnet sich nach der Insolvenz von Air Berlin neue Chancen für sein Geschäft aus. "Konsolidierung bedeutet steigende Preise, und das ist gut für uns", sagte Tuifly-Geschäftsführer Roland Keppler beim Kongress der Touristikzeitschrift "fvw" am Mittwoch in Köln. "Die Entwicklung bedeutet für Tuifly eher Chance als Nachteil", ergänzte er im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Gleich mehrere Interessenten wie Lufthansa und Easyjet wollen sich Teile von Air Berlin einverleiben. Sollte Tuifly dadurch bis zu 14 Flugzeuge zurückbekommen, die sie an Air Berlins Touristiktochter Niki vermietet hat, könnte sie laut Keppler ihr Flugangebot etwa auf der Langstrecke ausweiten.

    Der Ferienflieger Condor, der selbst um die Touristik-Airline Niki buhlt, rechnet nach der Air-Berlin-Pleite hingegen mit einem Preiskampf. "Die Flugzeuge verschwinden ja nicht, sondern tauchen irgendwo wieder auf. Diese Kapazitäten werden irgendwo in den Markt gedrückt", sagte Condor-Manager Paul Schwaiger. "Das wird die Verbraucher freuen, die Veranstalter aber nicht." Condor gehört zum Reisekonzern Thomas Cook , der in Deutschland vor allem mit der Marke Neckermann Reisen präsent ist. Condor bietet zusammen mit dem Niki-Gründer, dem früheren Rennfahrer Niki Lauda, für die Air-Berlin-Tochter aus Österreich.

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    Während Condor mit dem Übernahmeplan auf Wachstumskurs geht, hatte der Tui-Konzern noch vor Kurzem versucht, seinen deutschen Ferienflieger mehrheitlich loszuwerden. Ein 2016 angeschobenes Bündnis von Tuifly und Niki platzte allerdings im Juni. Tui hatte mit dem Deal die vergleichsweise hohen Betriebskosten seiner eigenen Airline abschütteln wollen. Zugleich wollte Tui verhindern, dass die an Air Berlin und Niki verleasten 14 Jets samt rund 700 Mitarbeitern an Tuifly zurückfallen. Der Deal von 2009 galt für Tui als äußerst lukrativ - ist aber nun erst recht in Gefahr.

    "Wir sind vorbereitet, mehr Flugzeuge im eigenen Risiko zu fliegen", sagte Keppler zu dpa-AFX. Sollte sich eine Möglichkeit zu einer Partnerschaft mit einer anderen Airline auftun, werde sich das Management dies allerdings anschauen. Laut der "Hannoverschen Allgemeine Zeitung" versucht Tuifly wegen der Air-Berlin-Insolvenz Kosten von 30 Millionen Euro einzusparen, 20 Millionen davon beim Personal. Keppler bestätigte die Zahlen nicht, berichtete aber von guten Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite, um zu einer Lösung zu kommen.

    Für die Ferienfliegerei und die Veranstalter sieht Keppler im Aus für Air Berlin eine "Riesenzäsur". "Viele Veranstalter sind mit Air Berlin groß geworden. Jetzt wird sich das neu sortieren." Eine Prognose, wie dieser Markt in zwei Jahren aussehen wird, wollte er nicht abgeben. Allerdings dürften die Airlines nach seiner Einschätzung im Jahr 2019 nicht mehr so aggressiv expandieren wie derzeit.

    Um die Übernahme von Air Berlin und ihrer Teile ringen derzeit mehrere Interessenten: Neben dem Marktführer Lufthansa mit seiner Billigtochter Eurowings, dem Billigflieger Easyjet , sowie Condor mit Niki Lauda haben das Berliner Unternehmen Zeitfracht und der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl Gebote abgegeben.

    Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX ist auch die British-Airways-Mutter IAG zumindest an Niki interessiert. IAG wollte sich zu einem möglichen Interesse bisher nicht äußern. Die Frist für alle Offerten lief am vergangenen Freitag ab. Eine Entscheidung soll am 25. September kurz nach der Bundestagswahl fallen./stw/men/jha/





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