Aktien Frankfurt Schluss
Kaum Bewegung vor Aussagen der US-Notenbank
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Deckung geblieben. Insbesondere das gespannte Warten auf Aussagen zum weiteren geldpolitischen Straffungskurs in den USA hatte den Handel am Mittwoch nahezu erlahmen lassen. Damit schloss der deutsche Leitindex Dax lediglich 0,06 Prozent höher bei 12 569,17 Punkten.
Der MDax , in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, kam mit plus 0,19 Prozent auf 25 461,24 Zähler ebenfalls kaum voran. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,33 Prozent auf 2391,10 Zähler ein.
VERSORGER UND THYSSENKRUPP ZIEHEN AN
Im Dax beflügelte die Einigung mit dem indischen Unternehmen Tata Steel über die Zusammenlegung der europäischen Stahlgeschäfte die Aktien von Thyssenkrupp . Sie stiegen unter den Favoriten im Dax um 2,42 Prozent.
Übernahmepläne trieben die Papiere des Versorgers Eon um 2,77 Prozent hoch. Der finnische Versorger Fortum greift nach der Eon-Beteiligung Uniper . Deren Anteilsscheine zogen an der MDax-Spitze um fast 6 Prozent an. Im Kielwasser dessen gewannen die Papiere von RWE als bester Wert im Dax gut 3 Prozent.
HOCHTIEF SACKEN AB
Die Anteilsscheine der Banken schlossen mit unterschiedlichen Vorzeichen. So fielen die Aktien der Deutschen Bank mit einem Minus von 1,67 Prozent an das Dax-Ende. Laut Händlern drückte die zunehmende Ansicht am Markt auf die Stimmung, dass das für die Branche ungünstige Niedrigzinsumfeld noch länger anhalten wird als gedacht. Gegen den Trend aber verteuerten sich die Papiere der Commerzbank um 2,41 Prozent. Sie wurden von vagen Spekulationen gestützt, wonach sich die italienische Bank Unicredit auf mittlere Sicht an dem deutschen Geldhaus beteiligen könnte.
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Auf Ablehnung stieß bei Anlegern die Erwägung der Hochtief-Mutter ACS , den spanischen Autobahnbetreiber Abertis zu kaufen. Die Investoren fürchteten, dass das Geschäft über die deutsche Tochter abgewickelt und deshalb eine Kapitalerhöhung nötig werden könnte. Die Hochtief-Aktien sackten um mehr als 7 Prozent ab und lagen damit klar am MDax-Ende.
SLM SOLUTIONS SCHNELLEN AN TECDAX-SPITZE
Der unangefochtene Spitzenreiter im TecDax schließlich waren die Papiere von SLM Solutions , die um gut 8 Prozent anzogen. Der 3D-Druck-Spezialist hatte den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte an Land gezogen.
Auch die anderen europäischen Börsenplätze zeigten sich wenig bewegt: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,16 Prozent auf 3525,55 Punkte nach. Der Pariser Leitindex CAC-40 schloss minimal höher, während der Londoner FTSE 100 minimal fiel. In den USA trat der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss nahezu auf der Stelle.
EURO ÜBER 1,20 US-DOLLAR
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 141,28 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,11 Prozent auf 161,24 Punkte vor. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2007 (Dienstag: 1,1972) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8328 (0,8353) Euro./la/tos
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---