Aktien Frankfurt Ausblick
Im Minus erwartet - Nordkorea-Streit verunsichert
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wieder anziehenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sorgen für neue Verunsicherung an den Aktienmärkten. Auch hierzulande dürften Anleger vorsichtiger agieren. Gut eine Stunde vor Eröffnung am Freitag stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex mit 0,33 Prozent tiefer bei 12 559 Punkten. Am Vortag noch war das Börsenbarometer gestützt vom Euro mit einem leichten Gewinn aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig richten die Investoren ihre Blicke bereits fest auf die Bundestagswahl am Sonntag.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde zuletzt mit minus 0,17 Prozent erwartet.
SPANNUNGEN ZWISCHEN USA UND NORDKOREA
Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets verwies auf die jüngsten Drohungen Nordkoreas, einen weiteren Atomtest durchzuführen. Auch Dirk Gojny von der National-Bank zeigte sich besorgt: "Nach der Verhängung zusätzlicher Sanktionen durch die USA, das Kappen der Verbindung von chinesischen Geschäftsbanken nach Nordkorea, sowie der Gegendrohung aus Pjöngjang scheint die Lage erneut zu eskalieren." US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatten sich zuletzt heftige Verbalattacken geliefert.
Der Nordkorea-Konflikt hatte die Aktienmärkte zeitweise klar in Mitleidenschaft gezogen. Die Vorgaben der Börsen in Übersee sind entsprechend schwach. An der Wall Street fiel der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial in der Nacht weiter zurück. Auch in Asien ging es nach unten.
BRITISCHE PREMIERMINISTERIN HÄLT GRUNDSATZREDE
Auf der Konjunkturseite stehen Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor der Eurozone sowie den USA auf der Agenda. Große Aufmerksamkeit wird der Grundsatzrede der britischen
Premierministerin Theresa May in Florenz geschenkt. Sie könnte darin ein Angebot im Streit um die Abschlussrechnung für den Ausstieg Großbritanniens aus der EU vorlegen. Die Rede ist von 20
Milliarden Euro - Experten rechnen hingegen damit, dass die EU 60 bis 100 Milliarden Euro fordern wird.
Im Dax setzten sich Lufthansa -Anteile vorbörslich deutlich ab: Auf der Handelsplattform Tradegate lagen sie mit einem Kursplus von mehr als einem halben Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss vorn. Am Vorabend war bekannt geworden, dass die Fluggesellschaft im Rennen um die insolvente Air Berlin die Nase vorn hat. Laut Verhandlungskreisen sprechen die Gläubiger mit der Lufthansa exklusiv über einen Verkauf der Air-Berlin-Tochter Niki und weiterer Teile der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft.
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Anteile am Möbelhändler Steinhoff zeigten sich vorbörslich gestärkt. Das Unternehmen steht wegen des Streits mit einem ehemaligen Joint-Venture-Partner im Blick, der vor Gericht die Prüfung der Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr gefordert hat. Steinhoff hatte am Vorabend mitgeteilt, man rechne mit einer Ablehnung des Antrags.
GESTRICHENE KAUFEMPFEHLUNGEN FÜR AIRBUS UND GRENKE
Zudem könnten einige Analystenmeinungen ausschlaggebend werden: Eine gestrichene Kaufempfehlung durch das Bankhaus Lampe könnte auf den Aktienkurs des IT-Leasing-Anbieters Grenke drücken. Und für das Analysehaus Jefferies sind die Anteile am Flugzeugbauer Airbus nicht länger einen Kauf wert./tav/jha/