Der Goldpreis wird mittelfristig nicht weiter steigen
Die Gewinne im Goldpreis haben sich nach einem kurzen Ausbruch über die 1.300-Dollar-Marke inzwischen wieder fast vollständig in Luft aufgelöst (siehe roter Bogen im Chart). Dafür sorgten die steigenden Aktienkurse und eine wieder deutlich gesunkene Risikoaversion der Anleger.
Damit hat sich die Warnung vor dem Fehlausbruch aus der Analyse vom 31. August fast bewahrheitet. Wobei es eigentlich sogar schon einen Fehlausbruch gab. Ursprünglich sprach ich von einem Ausbruch aus der Seitwärtsrange (gelb). Aber stattdessen gab es einen Fehlausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal (grün). Sollten die Kurse aber weiter sinken, könnte es auch zu einer Rückkehr in die Seitwärtsrange kommen.
Möglich ist aber auch, dass es sich nur um einen Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau bei rund 1.300 USD handelt. Damit ergibt sich im Goldpreis eine ähnliche Position wie im DAX (siehe gestrige Börse-Intern). In beiden Fällen steht eine wichtige Entscheidung bevor, bei der die US-Notenbank den Ausschlag geben könnte.
Steigende Zinsen stoppen den Aufwärtstrend
So oder so sollte sich bei steigenden Goldpreisen aber nur um kurzfristige Spekulationen handeln. Schließlich sind fundamental gesehen, nachhaltig höhere Preise kaum zu rechtfertigen. Denn die Zinsen werden irgendwann wieder steigen. Wenn das passiert, wird Gold für Anleger, die auf der Suche nach Rendite sind, an Attraktivität einbüßen.
„Echtes“ Interesse an Gold gibt es eher nicht
Dass es dabei schon lange nicht mehr um physisches Gold, sondern um Papier geht, zeigt folgender Chart:
Grafik 1: Veränderung der Nachfrage nach Gold 2015 vs. 2016
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So kletterte die Nachfrage nach Gold um 2,2 % auf 4.308,7 Tonnen (t) und markierte damit ein 3-Jahres-Hoch. Gleichzeitig änderte sich die Nachfrage nach Barren und Münzen mit 1.029,2 t kaum. Zurück ging auch die Nachfrage aus dem Technologie- und dem Schmucksektor sowie die Käufe von Zentralbanken. Besonders schwach war die Nachfrage nach Schmuck. Diese erreichte in 2016 sogar ein 7-Jahres-Tief.
Grafik 2: Entwicklung der Nachfrage nach Goldschmuck
Mit einem Rückgang von 33 % auf 383,6 t gegenüber dem Vorjahr war die Notenbanknachfrage die schwächste seit 2010.
Nur „Papiergold“ ist noch gefragt
Nur die goldbesicherten ETFs (und ähnliche Produkte) verzeichneten Zuflüsse und befanden sich mit 531,9 t in 2016 nur knapp unter dem bisherigen Jahreshöchstwert aus dem Jahr 2009.
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