Zinsanhebung und Geldvernichtung
Die US-Notenbank löst einen Crash aus
Aktueller Martkkommentar von Markus Blaschzok für die GoldSilberShop.de GmbH
Die private US-Notenbank „Federal Reserve – FED“ machte am Mittwochabend ernst und kündigte nicht nur eine weitere Zinsanhebung für dieses Jahr an, sondern auch eine schrittweise Reduzierung ihrer
auf 4,5 Billionen US-Dollar aufgeblähten Bilanz ab Oktober. Geld von fälligen Anleihen wird nun nicht mehr in andere Anleihen reinvestiert, was die Bilanz verkürzen und
Zentralbankgeld dem Markt wieder entziehen wird. Anstatt wie bisher Geld zu drucken, wird sie vorhandenes Geld also vernichten.
Vor neun Jahren hatte die US-Notenbank FED bekanntgegeben Schrottanleihen am offenen Markt aufkaufen zu wollen und diese in ihre Bilanz aufzunehmen, um frisch gedrucktes Geld an das vor dem Kollaps
stehende Bankensystem zu verteilen. Die Banken hatten die Einlagen der Kunden um ein Vielfaches verliehen, sodass sie ihr Eigenkapital um das Zwanzig- bis Vierzigfache gehebelt hatten, was
schließlich zu einer Immobilienblase und letztlich zum Crash der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 führte. Es drohte eine Kettenreaktion im hochverschuldeten Bankensystem, das
die Realwirtschaft mit in eine tiefe Depression gerissen hätte. Um ersteres zu verhindern, verteilte die US-Notenbank auf Kosten der Steuerzahler frisches Geld an die Banken, wodurch diese vor dem
Bankrott bewahrt wurden. Nach diesem ersten sogenannten QE-Programm endete das dritte QE-Programm im Oktober 2014. Bis dahin hatte die FED die Geldbasis bereits fast vervierfacht, was der primäre
Treibstoff für die Rallye am Gold- und Silbermarkt war.
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Seit 2008 stieg die Geldbasis in den USA um 360 % an.
Die FED-Chefin Janet Yellen sieht die US-Wirtschaft in guter Verfassung, die Inflation weiter anziehen, Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt und den Wirtschaftsausblick aufgrund der Hurrikans nicht
beeinträchtigt. Für 2018 prognostizierte Yellen sogar drei weitere Zinsanhebungen. Diese Aussagen waren völlig entgegen dem Marktkonsens – man hatte Zurückhaltung seitens der Notenbank erwartet.
Der USD-Index schoss nach dem Zinsentscheid um einen Punkt auf 92,4 Punkte nach oben, während der Euro zum US-Dollar um 1,5 US-Cent einbrach. Der USD-Index ist kurz davor einen mittelfristigen
Abwärtstrend zu brechen und beim Euro bahnt sich eine Umkehrformation an, die sich bestätigt, sobald der Euro zum US-Dollar auf 1,18$ fällt. Der Goldpreis verlor
nach der Notenbanksitzung 20$ und Silber sackte um 40 US-Cent ab, was wir bereits erwartet hatten.