Bahn frei für Millennials
ETF Securities Ausblick - September 2017
Die Millennial-Mehrheit
Millennials – Personen, die zwischen 1982 und 2000 geboren wurden – sind aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausgangspunkte, des Ausgabeverhaltens und der finanziellen Ziele im Vergleich zu früheren Generationen schwer als Gruppe zu erfassen. Eines kann jedoch mit Sicherheit über diese Generation gesagt werden: sie ist sehr groß.
Da sich die Zahl der Millennials weltweit auf zwischen 1,7 und 2,0 Milliarden oder mehr beläuft, stellen sie einen wesentlichen Faktor für künftige globale Wirtschaftstrends dar. Der Großteil der Millennials lebt allerdings nicht in den Industrieländern.
Daten der Vereinten Nationen von 2015 zufolge leben rund 86 Prozent der Millennials in Schwellenländern, wobei über ein Drittel davon allein auf China und Indien entfällt. Junge Bevölkerungsgruppen gepaart mit ausgeprägterem Konsumverhalten dürften mit zunehmendem Alter der Millennials für ein wachstumsförderndes Umfeld in den Grenz- und Schwellenländern sorgen.
In den Industrieländern hat die Zahl der Millennials ebenfalls zugenommen und die Zahl der Babyboomer (geboren zwischen 1946 und 1964) mittlerweile übertroffen. Dieser Generationswandel ist vor allem in den USA zu beobachten, in denen rund 84 Millionen Millennials (im Vergleich zu 75 Millionen Babyboomern) leben.
Niedrigerer Ausgangspunkt für Millennials aus den USA
Millennials aus den USA sehen sich wesentlichen wirtschaftlichen Belastungsfaktoren gegenüber, darunter zwei Rezessionen und der durch Globalisierung und Technologie erhöhte Wettbewerb am Arbeitsmarkt. Dies hat ihren Eintritt in die Arbeitswelt verzögert, wie sich auch an der strukturell niedrigeren Erwerbsbeteiligung in den USA zeigt.
Diese Verzögerung überschneidet sich zudem mit dem Eintritt der Babyboomer (von denen viele 2011 65 geworden sind) ins Rentenalter und ihren Ansprüchen auf Rentenleistungen. Diese Trends hatten eine niedrigere Produktivität zur Folge und wirkten sich belastend auf das Wachstum der gesamten US-Wirtschaft aus – eine Entwicklung, die auch in anderen Industrieländern zu beobachten ist.
Zu den geringeren Beschäftigungsmöglichkeiten kamen in den letzten Jahren auch niedrigere Einstiegsgehälter für Millennials hinzu. Tatsächlich wiesen Arbeitnehmer im Alter von 25-34 Jahren, die einen höheren akademischen Abschluss mit Krediten finanzierten, 2013 rund dasselbe Medianeinkommen auf wie Arbeitnehmer im entsprechenden Alter 1989 ohne einen solchen Abschluss.