Warnung statt Kaufsignal?
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am Freitag schrieb Sven Weisenhaus im Hinblick auf die neue Rekordjagd des DAX, dass die Entscheidung, ob der DAX nachhaltig nach oben ausbricht, in den USA getroffen wird. Deshalb richten wir unsere Aufmerksamkeit diesmal auf die US-Indizes.
Das bringt uns der Ausbruch im S&P 500
Zurzeit zeigen sich die US-Börsen weiter stark. So markierte der S&P 500 in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch. Dabei durchbrach er den psychologisch wichtigen Widerstand bei 2.500 Punkten. Auch der Dow Jones konnte etwas später ein neues Allzeithoch ausbilden. Damit sehen wir ein klares Kaufsignal im S&P 500 und dem Dow Jones. Der NASDAQ 100 blieb hingegen noch unter seinem Allzeithoch und scheiterte nun schon mehrfach an seinem Hoch vom August.
Dazu muss man aber erwähnen, dass sich dieses August-Hoch im NASDAQ 100 genau an der 6.000-Punkte-Linie befindet. Deshalb ist an dieser Stelle natürlich auch der psychologische Widerstand besonders groß. Aber eine vergleichbare Hürde (2.500 Punkte Marke) konnte der S&P 500 bereits überwinden.
Die Vorlauffunktion des NASDAQ
Es handelt sich bei der Schwäche im NASDAQ 100 um ein erstes Warnsignal. Dieses verstärkt sich, falls der Index den Ausbruch nach oben nicht zeitnah schaffen sollte. Der NASDAQ 100 gilt nämlich als Vorläufer für die US-Märkte. Verliert dieser an Stärke, ist dies meist auch ein schlechtes Zeichen für die anderen US-Indizes. Der Grund hierfür ist die stimmungstechnische Interpretation des NASDAQ 100. Und zwar besteht er aus technologielastigen Aktien, die als risikoreicher gelten als die Aktien im S&P 500 (die einen guten Marktquerschnitt repräsentieren) oder gar die Blue Chips des Dow Jones.
Entsprechend werden risikobereite Anleger lieber in die Werte vom NASDAQ 100 investieren. Sollten sich die Anleger mehr auf den Dow Jones und den S&P500 fokussieren, spricht dies für eine höhere Risikoaversion der Anleger. Diese größere Vorsicht hat meistens einen guten Grund.
Die Schwäche des NASDAQ
Zuletzt war eine solche im Juli zu erkennen (siehe Börse-Intern vom 10.07.2017): Zu jener Zeit kam es im NASDAQ 100 zu einer relativ kräftigen Korrektur. Gleichzeitig konsolidierte der S&P 500 nur moderat und der Dow Jones pendelte sogar nur seitwärts. Als Erster stieg anschließend der NASDAQ 100 nach einer dynamischen Aufwärtsbewegung auf sein neues (wenn auch nur schwaches) Allzeithoch. Zu diesem Zeitpunkt hinkten die anderen beiden Indizes noch hinterher.
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