DAX-Hausse; 13000; Charttechnik
DAX lehrt den Bären das Fürchten - neues Allzeithoch
Im August wurden diverse wichtige Supports bestätigt, der furiose September-Anstieg war folgerichtig. Nun geht es für den Rest von 2017 um das Halten der höchsten Supports und dann um die ersten Extensionsziele.
DAX:
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Hinterher ist dann wie immer alles ganz einfach: Die Sommerkorrektur des DAX ist mit seinem (schrägen) Doppelboden des August und Sell-Out-Kursen um 12 K und
11868 durch. Bereits einen Monat später sah man neue Allzeithochs. Saubere Sache, etliche Marktteilnehmer tappten "unten" in die Bärenfalle, Kurse um 11400 und 11 K wurden von
etlichen Analysten proklamiert ... . Wir schrieben damals:
"
Mit dem mehrfachen Test seiner 200-Tage-Durchschnitte SMA-200 und EMA-200 im August (der SMA-200 wurde doch tatsächlich für ganze 2 Schlusskurse
unterschriten) ist der in unserem Sommerfahrplan frühzeitig angesagte Boden, den wir freilich auch gerne etwas höher gesehen hätten (Macron-Gap o.ä.), nun wohl vollbracht. Der
kleine Schönheitsfehler bestand inmitten der August-Verwerfungen (Nordkorea liess zahlreich auf seine Art und Weise grüssen) darin, dass im prädestinierten Bereich von 12 K +/- 1 %
das zweite Tief nach 11934 dann eben nicht bei 12021 verblieb, sondern Nordkorea geschuldet bei 11868 Punkten notiert wurde. Im ersteren Fall hätten wir den glasklar bullishen Fakt
eines "schrägen W" (Doppelbodenformation) mit höherem zweiten Tief gehabt. So war es dann ein (etwas) tieferes Tief, dies aber klar im Toleranzbereich. Die Doppelboden-These war
dennoch schnell und unübersehbar erhärtet und bestätigt. Gut einen Tag später war nicht nur die 200-Tage-Linie wieder klar überwunden, sondern auch das 12-K-Level, stand der DAX
dann doch eher schon wieder bei 12100. Den Rest der Geschichte kennen Sie: Sommerschlussverkauf mit etlichen Indizien eines Sell-Offs, Druckaufbau und Gegenspannung in diversen
Messkonzepten, krass überverkaufte Lage, Volatilitätsexplosionen. Kurzum (fast) alles, was zu einem echten Markt-Tiefpunkt eben dazu gehört. Hinreichend illustriert,
gebehtsmühlenartig kommentiert... .
"
Was soll man nun hinzufügen ? Der Wiederanstieg des DAX war folgerichtig geradlinig und dynamisch. Ein neues Allzeithoch ist bereits erreicht und liegt bei
12993 Punkten. Trotz immer noch gewaltigem Nachholbedarf ggü. dem Dow Jones (nicht nur 2017 betreffend) mag ab KW 41 nun eine Konsolidierung einsetzen. Aufgrund der extrem
überkauften Lage wäre diese ebenso normal wie förmlich wünschenswert. Im Point-&-Figure-Chart fehlt noch der (glas-)klare Ausbruch > 13 k als prozyklisches Kaufsignal und
genau dort kurz anzutäuschen und dann zurückzufallen wäre für den trickreichen DAX fast typisch. Die 13 K ist jedenfalls für eine Bullenfalle ebenso prädestiniert wie die dann
folgende Abwärtsreaktion - wenn sie denn kommt - dafür, wieder genau diejenigen Marktteilnehmer abzuschütteln, die Rallies wie die letzte auch schlichtweg nicht verdienen, da sie
immer wieder die typischen, in der Verhaltenspsychologie begründeten Fehler und Folgefehler machen. Behavioral Finance lässt grüßen. Übrig bleibt - siehe Chart - nach dem
Sommertheater ein blitzsauber intakter Primäraufwärtstrend mit am Ende erfolgreichen test der 200-Tage-Linien (SMA 40 im gezeigten Wochenchart, blau). Übrig bleibt auch eine
Pulverisierung sämtlicher zuvor gültiger Abwärtstrendlinien, Widerstände und natürlich auch tieferer Kursziele (s.o.), die den Bären wohl hören und sehen vergehen liessen. Als
Trader´s Dream-Extension (162%) der abgeschlossenen Korrektur 12951-11868 lassen sich Kurse um 13600 als Ziel benennen. Formationstechnisch darf man > 12951 (Bedingung) von rund
14 K ausgehen. Bezogen auf das ganz große Bild, also die wirklich wesentliche Bewegung von 8699 - ehemals 12390, lassen sich noch wesentlich höhere Extensionsziele ableiten. Für
heute lassen wir es aber mal dabei, das Fazit lautet: Die Sommerkorrektur ist vorbei, ein neues Allzeithoch erreicht. Auf die Bewegung von 11868 im August bis 12993 fehlt bisher
jede Reaktion. Eine Reaktion darf bis 12390 / 12340/300 gehen, ohne ihren bullishen Charakter zu verlieren. Sie wird - wenn sie denn einsetzt - wiederum gut genug sein, die Lemminge
bzw. "zittrigen Hände" abzuschütteln und dann den Boden für die Jahresendrallye zu ebnen.
Dow Jones:
Charttechnik at its best. Erinnert eigentlich überhaupt noch jemand die Rallye- bzw. Hausseansage an dieser Stelle bei damals 18351 Punkten ? Sprechen "tut" ja jedenfalls eher
keiner mehr darüber. Das war im Sommer 2016 und somit zeitlich noch wesentlich vor dem Wahlerfolg Trumps. Eindeutigste W-Formation, abgeschlossen über 18351-18137-18167 und
bereits prozyklisch bestätigt über 18668. Rund 15 Monate später notiert dieser "Industriedurchschnitt" um 24 Prozentpunkte (!) höher - kaum auszurechnen, was diese Performance mit
Derivaten / Hebelprodukten umgesetzt für Wertzuwächse bescherte. Frühzeitig (eben im Sommer 2016) ausgegebene Kursziele von "+ 3000" = 21500 Punkten und höher sind längst
überschritten. Kaum zu glauben (aber wahr) und die seither gezahlten Dividendenerträge fehlen in diesem Chart im Gegensatz zum DAX sogar noch. Soviel zum Thema Out- versus
Underperformance, relative Stärke und Schwäche und (früher oder später aufzulösenden) Nachholbedarf des DAX. Was soll man hier noch anderes sagen als "Trend intakt" und "the trend
is your friend". Über 22200-22100-21900-22K und vor allem 22400 gewinnen die Bären hier rein gar nichts.
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