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FMA-Bericht 2017 zur Lage der Pensionskassen:
Starker Konzentrationsprozess am österreichischen Markt
Wien (APA-ots) - Trotz eines nachhaltigen Wachstums des österreichischen Marktes für Pensionskassen (PK) hat sich die Anzahl der Anbieter seit 2006 auf heute zehn halbiert. Die drei größten PKs
verwalten zusammen bereits 75% des gesamten Vermögens. Dieses betrug per Jahresende 2016 mehr als 20,8 Mrd. Heute sind bereits rund 22% aller unselbständig Erwerbstätigen (900.000 Personen) in das
Pensionskassensystem einbezogen, 10 % von diesen beziehen dabei bereits diese betriebliche Zusatzpension. Die durchschnittliche Performance aller Veranlagungs- und Risikogemeinschaften betrug seit
der Gründung 5,3%. Dies geht aus dem heute von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten "Bericht 2017 über die Lage der österreichischen Pensionskassen" hervor.
"Trotz des signifikanten Konzentrationsprozesses auf dem Markt der Pensionskassen ist keine Beeinträchtigung des Wettbewerbs festzustellen", so FMA-Vorstand, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. Dies
liege darin begründet, dass der Konzentrationsprozess insbesondere zu Lasten der Betrieblichen Pensionskassen ging. Während die Zahl der überbetrieblichen Pensionskassen seit 2006 lediglich um eine
von sieben auf sechs gesunken ist, nahm die Zahl der betrieblichen Pensionskassen in diesem Zeitraum von 14 auf vier ab. Für die Anwartschafts- und Leistungsberechtigten brachte der
Konzentrationsprozess keine gravierenden Änderungen, da in der Regel die individuellen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRGen), in der die Pensionskassenzusagen verwaltetet werden, als
jeweilige Einheit übertragen wurden. Die Zahl der VRGen ist daher in etwa gleich geblieben.
Langfristig positive Performance
Der durchschnittliche Veranlagungsertrag aller VRGen seit Schaffung des Pensionskassensystems in Österreich im Jahr 1991 betrug gemäß Berechnungen der Oesterreichischen Kontrollbank rund 5,3% per
anno, wobei die jährlichen Ergebnisse sehr volatil waren und zwischen den Extremwerten von +13% (1993) bis -13% (2008) schwankten, dabei standen 22 Jahre mit positiven Ergebnissen vier mit
negativen gegenüber. 2016 betrug die Performance +4,2%, im 1. Halbjahr 2017 +3,3%. Es gibt jedoch große Performanceunterschiede je nach Risikoorientierung der Anlageklassen, aber auch bei gleicher
Risikoorientierung der Anlageklasse zwischen unterschiedlichen Pensionskassen.
Österreichs Pensionskassen haben mehr als 95% des von ihnen verwalteten Vermögens in Fonds investiert, insbesondere in Spezialfonds. Durchgerechnet liegt das Exposure bei rund 40% Staatsanleihen,
etwa ein Drittel Aktien, 13% Guthaben bei Kreditinstituten, 5 % Immobilien und der Rest in Alternativen Investments.
Europäischer Wirtschaftsraum
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Im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verwalten fast 113.000 Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge für 52,7 Mio. Begünstigte zusammen ein Vermögen von rund
3,8 Billionen, was rund 26% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der Europäischen Union entspricht. 86% der Zusagen einer betrieblichen Altersvorsorge entfallen dabei auf vier Staaten: Deutschland,
Italien, Niederlande sowie das Vereinigte Königreich. In Österreich entspricht das verwaltete Vermögen der betrieblichen Vorsorgesysteme rund 6% des BIP.
Den "Bericht 2017 über die Lage der österreichischen
Pensionskassen" finden Sie auf der Website der FMA unter dem Link: [https://www.fma.gv.at/lage-der-oesterreichischen-pensionskassen/]
(https://www.fma.gv.at/pensionskassen/offenlegung/lage-der-oesterreic hischen-pensionskassen/)
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
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