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    Pressemeldung  1097  0 Kommentare Union Investment: Marktberichte September 2017

    Bei den Aktien gab es einen deutlichen Zugewinn im September. Bei den Renten gaben die Staatsanleihen nach Schwankungen etwas nach.

    Aktienmärkte Die Aktienbörsen in Europa und den USA tendierten im September ausgesprochen freundlich. Die Hoffnung auf eine Steuerreform in den USA und insgesamt positive Wirtschaftsdaten sorgten für eine hohe Nachfrage nach Aktien.

    Rentenmärkte Gute Wirtschaftsdaten, die zunehmende Risikofreude der Anleger und die sich abzeichnende restriktivere Haltung der großen Notenbanken waren kein ideales Umfeld für sichere Staatsanleihen. Sowohl in den USA als auch Europa gaben Rentenpapiere auf Gesamtmarktebene etwas nach.

    Die Aktienmärkte

    Europa

    Europas Börsen verzeichnen Kursplus: Die Börsen in Europa haben den September mit deutlichen Kursgewinnen abgeschlossen. Der EURO STOXX 50 legte nach den Verlusten des Vormonats 5,1 Prozent zu, der marktbreite STOXX Europe 600-Index schloss 3,8 Prozent fester. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung verzeichneten ein Plus von 3,1 Prozent. Unterstützend wirkten vor allem die robusten Konjunkturdaten in der Eurozone und der Wechselkurs des Euro, der im September unter anderem gegen den US-Dollar an Wert verlor. Auch der Umstand, dass in Deutschland nach den Bundestagswahlen vieles auf eine wirtschaftsfreundliche Regierung hindeutet, wurde an den Märkten mit Aufschlägen quittiert. Die geopolitischen Krisen wie etwa der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea blieben an den Börsen Europas weitgehend unbeachtet. Kräftige Kurszuwächse fielen unter anderem im Automobilsektor sowie in den Bereichen Industrie und Einzelhandel an. Eher unterdurchschnittlich entwickelten sich Aktien aus den Branchen Grundstoffe und Nahrungsmittel. Wegweisende Unternehmensnachrichten kamen beispielsweise von Siemens und dem französischen Konkurrenten Alstom: Die beiden Unternehmen wollen ihr Zuggeschäft zusammenlegen. Die Aufsichtsräte haben der Fusion bereits zugestimmt. Die Hochgeschwindigkeitszüge ICE und TGV kommen künftig aus einem Haus. Entstehen soll ein Wachstumsprojekt, das von den Gemeinsamkeiten im Bahngeschäft profitieren soll. Die Fusion wird aber auch als Antwort auf den Zusammenschluss der beiden größten chinesischen Zughersteller zum Giganten CRRC gewertet. Siemens wird am Gemeinschaftsunternehmen mit etwas mehr als fünfzig Prozent zunächst die Mehrheit halten. Die Konzernzentrale und die Geschäftsführung werden nach den Plänen im Großraum Paris angesiedelt. Die Aktienkurse beider Unternehmen konnten in der Berichtsperiode deutliche Gewinne verzeichnen. Die robuste Konjunkturdynamik stellt ein konstruktives Umfeld für Aktienanlagen dar. Die bevorstehenden Notenbanksitzungen und die aktuellen geopolitischen Risiken können jedoch für Schwankungen sorgen.

    Deutschland

    Deutsche Aktien mit deutlichen Kursaufschlägen: Die deutschen Aktienmärkte haben im September deutliche Kurszuwächse verzeichnet. Der DAX-Index mit den größten Unternehmen des Landes verzeichnete ein deutliches Plus von 6,4 Prozent. Ähnlich positiv entwickelten sich die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen, die 6,2 Prozent zulegten. Der MDAX-Index mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung schloss 5,4 Prozent fester. Auch die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften des Landes gewannen 4,5 Prozent. Die Rally am deutschen Aktienmarkt wurde im Wesentlichen von drei Faktoren getragen. Zum einen beflügelte der Wechselkurs des Euro die Notierungen, der gegen den US-Dollar merklich an Wert verlor. Auch der Umstand, dass in Deutschland nach den Bundestagswahlen vieles auf eine wirtschaftsfreundliche Regierung hindeutet, wurde mit Aufschlägen quittiert. Unterstützend wirkten überdies die robusten Konjunkturdaten in Deutschland: Der ifo-Geschäftsklimaindex ging im September zwar zum zweiten Mal in Folge leicht zurück, bewegt sich nach wie vor aber auf dem dritthöchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Auf Unternehmensebene trieben Nachrichten über anstehende Unternehmenszusammenschlüsse die Kurse. ThyssenKrupp und der indische Konzern Tata haben sich auf eine Fusion ihrer Stahlsparten geeinigt. Die Transaktion soll nach Zustimmung der Kartellbehörden bis Ende 2018 abgewickelt werden. Mit dem neuen Joint-Venture, an dem beide Unternehmen jeweils die Hälfte halten wollen, entsteht hinter ArcelorMittal der zweitgrößte Stahlkonzern in Europa. Auch Siemens schmiedet Fusionspläne: Das Unternehmen will seine Bahnsparte mit der des französischen Konkurrenten Alstom zusammenlegen. Die Aufsichtsräte der beiden Konzerne haben der Fusion bereits zugestimmt. Die Aktienkurse beider Firmen legten in der Berichtsperiode kräftig zu. Die robuste Konjunkturdynamik stellt ein konstruktives Umfeld für Aktienanlagen dar. Die bevorstehenden Notenbanksitzungen und die aktuellen geopolitischen Risiken können jedoch für Schwankungen sorgen.

    Osteuropa

    Osteuropäische Börsen tendieren freundlich: Im Berichtsmonat schlossen die osteuropäischen Börsen im Plus. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index konnte 1,5 Prozent in Lokalwährung zulegen. In US-Dollar gewann das Börsenbarometer 1,3 Prozent. Die russischen Aktienmärkte entwickelten sich freundlich (MICEX-Index 2,7 Prozent, in Lokalwährung). Das Plus des auf US-Dollar notierenden RTS-Index lag bei 3,7 Prozent. Der Russische Rubel konnte 0,5 Prozent gegen den US-Dollar an Wert gewinnen. Mitte des Monats hatte die russische Zentralbank den Leitzins um 50 Basispunkte auf 8,5 Prozent gesenkt. Eine rekordtiefe Inflation veranlasste die Notenbank zur vierten Zinssenkung 2017. Im August betrug die Teuerungsrate 3,3 Prozent im Vorjahresvergleich – und war damit so niedrig wie seit dem Ende der Sowjetunion nicht mehr. Ende des Monats hatte eine Ratingagentur den Ausblick auf das BBB- Rating des Landes von stabil auf positiv angehoben. Das begründete sie mit dem gestärkten wirtschaftspolitischen Rahmen und der robusten externen Position des Landes. Auch der im Monatsvergleich um 8,2 Prozent gestiegene Ölpreis (Brent) unterstützte die Börsen. Die türkischen Börsen mussten dagegen Verluste hinnehmen. Der BIST-Index schloss 6,5 Prozent im Minus. Auch die Türkische Lira verlor gegen den US-Dollar 3,0 Prozent an Wert. Die Märkte wurden unter anderem von der Ankündigung der Regierung belastet, die erst Ende 2016 eingeführte Konsumsteuer-Entlastung schon 2018 wieder abzuschaffen. Die Steuergeschenke hatten den Binnenkonsum kräftig angeschoben. Auch die polnischen Börsen mussten im September Einbußen hinnehmen. Der WIG-Index verlor 1,1 Prozent. In Ungarn schlossen die Börsen 2,1 Prozent im Minus (BUX-Index). Dagegen konnten die tschechischen Aktienmärkte 2,2 Prozent zulegen (PX 50-Index). Im Fokus stand der Zinsentscheid der Notenbank. Sie ließ den Leitzins unverändert bei 0,25 Prozent, obwohl einige Analysten eine weitere Anhebung aufgrund der stark steigenden Löhne und einer brummenden Wirtschaft nicht ausgeschlossen hatten. Während geopolitische Risiken Belastungsfaktoren darstellen, ist das konjunkturelle Umfeld in vielen osteuropäischen Märkten robust.

    USA

    US-Börsen verzeichnen Kursgewinne: Die Börsen in den USA haben im September die Sommerpause beendet und weitere Kursgewinne erzielt. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average stieg um 2,1 Prozent, der marktbreite S&P 500 Index verbesserte sich um 1,9 Prozent. Unterstützend wirkte unter anderem die Hoffnung auf eine Steuerreform in den USA, die Präsident Donald Trump in den Sommermonaten in Aussicht gestellt hatte. Der geopolitische Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea spielte hingegen an den Börsen ebenso wie die Wirbelstürme Harvey und Irma nur eine untergeordnete Rolle. Dass die US-Notenbank Fed eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt hat, war von den Märkten erwartet worden. Vor allem Finanz- und Energietitel legten kräftig zu, während Basiskonsumgüter und Versorger an Wert verloren. Für viel Aufsehen sorgte einmal mehr der US-Technologiekonzern Apple, der sein mit Spannung erwartetes neues iPhone auf den Markt brachte. Das iPhone „X“ überrascht mit technischen Neuheiten. Der altbewährte Homebutton wurde abgeschafft und der Fingerabdruck-Scanner wird von einer Gesichtserkennung abgelöst. Neben dem Premium-Modell wurden jedoch auch zwei weitere Varianten vorgestellt. Mit dem „iPhone 8“ und „iPhone 8 Plus“ knüpft das kalifornische Technologieunternehmen an alte Muster an. Die neuen Produkte wurden an der Börse nicht honoriert, erschwerend hinzu kamen Lieferschwierigkeiten, die Berichten zufolge noch bis ins kommende Jahr anhalten könnten. Aktien von Apple verloren im Berichtsmonat sechs Prozent an Wert. Vor deutlich schwereren Problemen stand im September die US-Auskunftei Equifax. Der Konzern, der ähnlich der Schufa auf die Auswertung von Finanzdaten der Kunden spezialisiert ist, ist Ziel einer groß angelegten Hackerattacke geworden. Von dem Angriff sind bis zu 143 Millionen Kunden in den Vereinigten Staaten betroffen. Der Reputationsschaden für das Unternehmen ist enorm, unter dem Strich verlor der Titel im Berichtsmonat gut 25 Prozent an Wert. Vor dem Hintergrund der politischen Risiken dürften die Börsen schwankungsanfällig bleiben. Unterstützend wirkt die positive Konjunktur.

    Fernost

    Börsen der asiatischen Schwellenländer mit Verschnaufpause: Im Nachgang einer äußerst dynamischen positiven Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf bewegten sich die Börsen der aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften zuletzt mehr oder weniger seitwärts. Der MSCI Far East ex Japan Index legte im September lediglich um 0,4 Prozent in lokaler Währung zu ( 0,1 Prozent in US-Dollar). Im internationalen Vergleich stellte dies eine unterdurchschnittliche Entwicklung dar, da der MSCI World Index in lokaler Währung sich um 2,2 Prozent verteuerte. Wenngleich sich das erfreuliche Konjunkturumfeld auf globaler Ebene fortsetzte, belastete ein restriktiver als erwarteter Zinsausblick der US-Notenbank und eine erneute verbale Eskalation in der Nordkorea-Krise in der zweiten Hälfte des Berichtsmonats. Zudem verlor die immer noch äußerst robuste wirtschaftliche Entwicklung in der dominierenden Volkswirtschaft China erneut ein wenig an Dynamik. Die Expansion der chinesischen Einzelhandelsumsätze verlangsamte sich im August auf 10,1 Prozent im Jahresvergleich nach 10,4 Prozent und 11,0 Prozent in den Vormonaten. Und auch das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion verflachte sich auf 6,0 Prozent im Jahresvergleich nach 6,4 Prozent im Juli und 7,6 Prozent im Juni. In diesem Spannungsfeld wiesen die Aktienmärkte in den asiatischen Schwellenländern divergierende Kursverläufe auf. Die Börsenplätze in Thailand (Bangkok SET Index: 3,5 Prozent) und Südkorea (KOSPI Index: 1,3 Prozent) zählten zu den Gewinnern. Im Gegensatz hierzu waren eine Reihe wichtiger regionaler Aktienmärke in China (Shanghai Composite Index: -0,4 Prozent und Hang Seng Index in Hongkong: -1,5 Prozent), in Indien (BSE Sensex Index: -1,4 Prozent), in Singapur (Straits Times Index: -1,7 Prozent) und in Taiwan (TAIEX Index: -2,4 Prozent) der Verlierergruppe zuzuordnen. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen auf globaler Ebene und innerhalb des asiatischen Kontinents erweisen sich weiterhin als äußerst robust. Nichtsdestotrotz können die anhaltenden geopolitischen Risiken in der Region kurzfristig zu erhöhten Kursschwankungen führen.

    Japan

    Japanische Börse mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen: Die Aktienmärkte in Japan blicken auf eine freundliche Kursentwicklung im abgelaufenen Monat zurück. Sowohl der NIKKEI 225 Index als auch der Topix Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer legten im September um rund 3,6 Prozent zu. Im internationalen Kontext stellt dies eine überdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World Index in lokaler Währung sich um 2,2 Prozent verteuerte. Die Börse in Tokio profitierte von den anhaltend robusten makroökonomischen Rahmenbedingungen auf globaler Ebene. Zudem erwies sich der wichtige Währungstrend als vorteilhaft, da der Japanische Yen im Berichtszeitraum um rund zwei Prozent gegenüber dem US-Dollar und dem Euro abwertete. Die Handelsaktivitäten der japanischen Volkswirtschaft erwiesen sich im August als äußerst dynamisch. Das Exportwachstum beschleunigte sich auf 18,1 Prozent im Jahresvergleich (nach 13,4 Prozent im Vormonat) und auch die Importe erhöhten sich um 15,2 Prozent. Gleichzeitig expandierte die japanische Industrieproduktion im August um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (nach 4,7 Prozent). Mit Blick auf den Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe, der zuletzt einen Anstieg um 0,4 auf 52,6 Punkte verzeichnete, stellt sich der Ausblick für den japanischen Industriesektor als positiv dar. Unterstützt von der konjunkturellen Dynamik und steigenden Staatsanleiherenditen weltweit zählten Werte aus den Sektoren Rohstoffe, Banken und Industrie zu den Gewinnern, während die als defensiv eingestuften Branchen Nicht-zyklischer Konsum, Telekommunikation und Versorger sinkende Notierungen hinnehmen mussten. Unter den Indexschwergewichten legten Toyota Motor ( 8,5 Prozent), Mitsubishi UFJ Financial Group ( 8,4 Prozent) und Fanuc ( 6,9 Prozent) zu, hingegen sanken die Aktienkurse von Nippon Telegraph & Telephone (-5,7 Prozent) und Japan Tobacco (-2,0 Prozent). Ein freundliches Konjunkturumfeld, positive Gewinnrevisionen und eine im internationalen Vergleich attraktive Bewertung sprechen für den japanischen Aktienmarkt. Geopolitische Risiken könnten kurzfristig jedoch zu erhöhten Kursschwankungen führen.

    Weltweit

    Globale Aktien legen zu: Die globalen Aktienmärkte haben im September Kursgewinne verzeichnet. Der MSCI World Index legte in lokaler Währung 2,2 Prozent zu. In den USA stieg der Leitindex Dow Jones Industrial Average um 2,1 Prozent, der marktbreite S&P 500 Index verbesserte sich um 1,9 Prozent. Unterstützend wirkte unter anderem die Hoffnung auf eine Steuerreform in den USA, die Präsident Donald Trump in den Sommermonaten in Aussicht gestellt hatte. Der geopolitische Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea spielte hingegen an den Börsen ebenso wie die Wirbelstürme Harvey und Irma nur eine untergeordnete Rolle. Dass die US-Notenbank Fed eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt hat, war von den Märkten erwartet worden. Vor allem Finanz- und Energietitel legten kräftig zu, während Basiskonsumgüter und Versorger an Wert verloren. Die Börsen in Europa haben den September mit deutlichen Kursgewinnen abgeschlossen. Der EURO STOXX 50 legte nach den Verlusten des Vormonats 5,1 Prozent zu, der marktbreite STOXX Europe 600-Index schloss 3,8 Prozent fester. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung verzeichneten ein Plus von 3,1 Prozent. Unterstützend wirkten vor allem die robusten Konjunkturdaten in der Eurozone und der Wechselkurs des Euro, der im September unter anderem gegen den US-Dollar an Wert verlor. Auch der Umstand, dass in Deutschland nach den Bundestagswahlen vieles auf eine wirtschaftsfreundliche Regierung hindeutet, wurde an den Märkten mit Aufschlägen quittiert. Auch in Japan entwickelten sich die Indizes positiv, der Nikkei 225 gewann aufgrund ermutigender volkwirtschaftlicher Daten 3,6 Prozent. Aktien der Schwellenländer verzeichneten hingegen nur ein minimales Plus, der MSCI Emerging Markets verbesserte sich um 0,3 Prozent. Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit gehen wir für die kommenden Wochen weiterhin von schwankungsanfälligen Börsen aus. Unterstützend wirken die positiven konjunkturellen Trends in Europa, den USA und zahlreichen Schwellenländern.

    Die Rentenmärkte

    Eurozone

    Leichte Verluste im September: Europäische Staatsanleihen waren im September zunächst gefragt. Von einem erneuten verbalen Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den USA profitierten besonders die als sicher geltenden Staatspapiere aus Deutschland und Frankreich. Marktteilnehmer scheinen sich aber zunehmend mit dem Thema abzufinden. Zumindest findet es immer weniger Beachtung, weshalb die Renditen im weiteren Monatsverlauf wieder stiegen. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Einerseits emittierten insbesondere die Peripherieländer verstärkt neue Anleihen nach der Sommerpause. Unter den Kernstaaten machte Österreich mit einer 100-jährigen Anleihe auf sich aufmerksam. Die Nachfrage hiernach übertraf das Angebot um das Dreifache. Andererseits belasteten gute Konjunkturdaten aus dem Euroraum und die Hoffnung auf einen Fiskalimpuls aus den USA. Die Bundestagswahlen hielten zwar einige Überraschungen bereit, für ausländische Investoren war das Wahlergebnis jedoch nur von untergeordneter Bedeutung. Ihnen genügte die Tatsache, dass Angela Merkel ihr Amt nicht verloren hat. Zum Monatsende beschäftigte die Markteilnehmer das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien. Anleihen aus Spanien gerieten daraufhin leicht unter Druck. Von Seiten der Europäischen Zentralbank gab es im September nicht die erwarteten Details zur Reduzierung der Wertpapierkäufe. Die Währungshüter zeigten sich sehr bedeckt, ließen aber durchklingen, im Oktober handeln zu wollen. Ende September stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen kurzfristig über die Marke von 0,5 Prozent. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index, verloren europäische Staatsanleihen im September 0,5 Prozent an Wert. Peripherieanleihen entwickelten sich im Vergleich zu Papieren aus den Kernländern etwas freundlicher und verloren nur leicht. Die guten Konjunkturdaten sprechen nach vorn gerichtet für weiter steigende Renditen. Geopolitische Störfaktoren haben jedoch das Potenzial, immer wieder für Verunsicherung zu sorgen.

    Euro-Outs

    Tschechien steht vor Erhöhung des Leitzins: Europäische Anleihen außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes mussten im September mehrheitlich steigende Renditen verkraften. Gute Konjunkturdaten und eine auf globaler Sicht perspektivisch geringere Unterstützung der großen Notenbanken wirkten sich belastend aus. In den USA kündigten die US-Währungshüter den Beginn der Bilanzreduzierung an. Zudem gaben sie Hinweise auf weitere mögliche Leitzinserhöhungen. Im Euroraum steht überdies eine Reduzierung der Anleihekäufe durch die EZB unmittelbar bevor. Größere Bewegungen gab es in Tschechien, Großbritannien und der Türkei. In Tschechien waren es vor allem die guten Wirtschaftsdaten, die belasteten. Im zweiten Quartal konnte ein Rekordwachstum erzielt werden. Schon jetzt deuten sich höhere Löhne an. Darüber hinaus ist für Januar nächsten Jahres eine Erhöhung des Mindestlohns geplant. Damit einher gehen Sorgen bezüglich eines zunehmenden Inflationsdrucks. Marktteilnehmer hatten somit schon für September mit einer Zinserhöhung der Tschechischen Notenbank gerechnet. Zwar blieb diese aus, steht aber weiterhin im Raum. In Großbritannien wertete das Britische Pfund auf, da auch dort eine Zinserhöhung möglich ist. Zwar lässt das Wirtschaftswachstum einen Zinsschritt kaum zu, das Vereinigte Königreich kämpft aber mit einer anziehenden Inflation. In Polen, Norwegen, Schweden und der Schweiz hielt sich der Renditeanstieg in Grenzen. Von der freundlichen Seite zeigte sich lediglich der Rentenmarkt in Russland. Einmal mehr war hierfür die Preisentwicklung bei Energierohstoffen verantwortlich. Ein fester Ölpreis verbessert die Haushaltslage Russlands und geht üblicherweise mit Kursgewinnen am Rentenmarkt einher. Die türkische Regierung droht damit, Öl aus der kurdischen Provinz im Nordirak nicht mehr anzunehmen. Ein Großteil der Öllieferung dient jedoch nicht dem Eigenverbrauch, sondern wird über Pipelines in Richtung Mittelmeer gepumpt. Sollten diesen Lieferungen ausbleiben, würde auf dem globalen Ölmarkt ein Angebotsdefizit entstehen.

    USA

    Fed-Personalkarussell dreht sich: Die Entwicklung am US-Staatsanleihemarkt war im September zweigeteilt. Weitere Wortgefechte zwischen Nordkorea und den USA sorgten zunächst für eine geringere Risikoneigung der Anleger. US-Staatsanleihen waren in diesem Umfeld gefragt. Mit den schweren Verwüstungen der Wirbelstürme kamen zudem Sorgen bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auf. Die Rendite von zehnjährigen Schatzanweisungen fiel und näherte sich daraufhin der Renditemarke von zwei Prozent. Gegen Monatsmitte wendete sich jedoch das Blatt. Einen wesentlichen Einfluss darauf hatte vor allem die US-Notenbank Fed. Wie erwartet beschlossen die Währungshüter auf ihrer turnusmäßigen Sitzung eine Reduzierung ihrer Bilanz. Ab Oktober werden zunächst monatlich 10 Milliarden US-Dollar an fällig werdenden US-Schatzanweisungen und Hypothekenpapieren nicht mehr reinvestiert. Diese Summe wird dann im Quartalsrhythmus bis auf 50 Milliarden US-Dollar je Monat steigen. Darüber hinaus wird die Fed wohl auch weiter an der Zinsschraube drehen. Die dabei kommunizierte Entschlossenheit, die Leitzinsen weiter zu erhöhen, hat die Marktteilnehmer in ihrer Deutlichkeit wohl ein wenig überrascht. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Dezember hat deutlich zugenommen und lag Ende September bei 70 Prozent. Zunehmend wird zudem die künftige Besetzung des Offenmarktausschusses der Fed ein Thema. Überraschend hat Vize-Chef Stanley Fisher seinen Rücktritt für Mitte Oktober bekanntgegeben. Als Nachfolger für Fed-Chefin Janet Yellen wird unterdessen Kevin Warsh gehandelt. Ihm wird eine restriktive Geldpolitik nachgesagt. Er gilt aber auch als sehr liberal und dürfte wohl die Bankenregulierung lockern. Zum Monatsende zogen die Renditen daher wieder an. Diese Bewegung wurde durch die Vorlage eines etwas konkreteren Entwurfs zur Steuerreform verstärkt. Marktteilnehmer erhoffen sich von den Plänen der US-Regierung ein höheres Wachstum. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verloren US-Schatzanweisungen im September letztlich 0,9 Prozent an Wert. Nach vorn gerichtet gehen wir aufgrund der guten konjunkturellen Lage von weiter leicht steigenden Renditen aus.

    Weltweit

    Leichte Verluste im September: Die Entwicklung am US-Staatsanleihemarkt war im September zweigeteilt. Der Korea-Konflikt sorgte zunächst für eine geringere Risikoneigung der Anleger. Mit den schweren Verwüstungen der Wirbelstürme kamen zudem Sorgen bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auf. Gegen Monatsmitte wendete sich jedoch das Blatt. Einen wesentlichen Einfluss darauf hatte vor allem die US-Notenbank Fed. Wie erwartet beschlossen die Währungshüter auf ihrer turnusmäßigen Sitzung eine Reduzierung ihrer Bilanz. Darüber hinaus wird die Fed wohl auch weiter an der Zinsschraube drehen. Die dabei kommunizierte Entschlossenheit, die Leitzinsen weiter zu erhöhen, hat die Marktteilnehmer in ihrer Deutlichkeit überrascht. Zunehmend wird zudem die künftige Besetzung des Offenmarktausschusses der Fed ein Thema. Zum Monatsende wurde ein etwas konkreterer Entwurfs zur Steuerreform veröffentlicht mit dem Hoffnungen auf ein höheres Wachstum einhergingen. US-Schatzanweisungen verloren im September (JP Morgan Global Bond US-Index) letztlich 0,9 Prozent an Wert. Europäische Staatsanleihen waren im September zunächst ebenfalls gefragt. Im weiteren Monatsverlauf zogen auch dort die Renditen wieder stiegen. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Einerseits emittierten insbesondere die Peripherieländer verstärkt neue Anleihen nach der Sommerpause. Andererseits belasteten gute Konjunkturdaten und die Hoffnung auf einen Fiskalimpuls aus den USA. Die Bundestagswahlen hielten zwar einige Überraschungen bereit, für ausländische Investoren war das Wahlergebnis jedoch nur von untergeordneter Bedeutung. Ihnen genügte die Tatsache, dass Angela Merkel ihr Amt nicht verloren hat. Zum Monatsende beschäftigte die Markteilnehmer das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien. Anleihen aus Spanien gerieten daraufhin leicht unter Druck. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index, verloren europäische Staatsanleihen im September 0,5 Prozent an Wert. Europäische Unternehmensanleihen mussten leichte Verluste von 0,2 Prozent hinnehmen. Anleihen aus den Schwellenländern beendeten den Monat unverändert. Nach vorn gerichtet erwarten wir leicht steigende Renditen.

    Unternehmensanleihen

    Allgemeiner Renditeanstieg führt zu leichten Verlusten am Gesamtmarkt: Angesichts leicht steigender Renditen im europäischen Staatsanleihesektor (iBoxx Euro Sovereign-Index) kam es auch im Unternehmensanleihebereich zu leichten Verlusten. Auf Indexebene (BofA Merrill Lynch Euro Corporate Index, ER00) verloren Firmenanleihen mit Rating Investment Grade zum Monatsende hin 0,2 Prozent. Zuvor hatte der repräsentative Index mit 295 Punkten noch ein Jahreshoch erreicht. Die Risikoprämien (Spreads) verringerten sich hingegen leicht um drei auf 50 Basispunkte. Etwas freundlicher tendierten hingegen Unternehmenspapiere aus dem Nachrangsektor und hochverzinsliche Anleihen. Während Finanzpapiere mit Nachrangstatus (BofA Merrill Lynch EBSU-Index) unverändert tendierten, konnten Nachranganleihen aus dem Industriesektor gegen den allgemeinen Trend 0,9 Prozent hinzugewinnen. Auch der Markt für hochverzinsliche Titel (High Yield) gewann, errechnet über den BofA Merrill Lynch HEAG-Index, 0,5 Prozent hinzu. Die Spreads konnten sich in diesen Untersektoren teils deutlich einengen. Politische Unsicherheiten wie der Konflikt um Nordkorea, die Spannungen um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens und auch der unsichere Ausgang der Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl hatten keinen belastenden Einfluss auf die Kreditmärkte. Auch die Ankündigung der US-Notenbank, die Bilanz zurückzuführen, blieb ohne Auswirkung auf das Marktgeschehen. Deutlich belebt hat sich im September der Primärmarkt. Ein hohes Angebot an Neuemissionen hatte den Markt - trotz teils sehr geringer Neuemissionsprämien - nicht belastet. Dies dürfte wohl daran gelegen haben, dass die Marktteilnehmer eine noch größere Flut an neuen Papieren erwartet hatten und entsprechend hohe Liquiditätsbestände vorhielten. Zudem hatte die Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Ankaufsvolumina nach der Sommerpause wieder hochgefahren, der Markt blieb somit weiterhin gut unterstützt. Die Unsicherheiten auf globaler Ebene bleiben bestehen. Zudem zeichnet sich eine restriktivere Geldpolitik der Zentralbanken ab. Dies dürfte die Märkte auf mittlere Sicht belasten. Kurzfristig stützt aber noch das Ankaufprogramm der EZB.

    Emerging Markets

    Robust trotz Gegenwind: Staatsanleihen aus den Schwellenländern zeigten sich trotz eines teilweise herausfordernden Umfelds im September äußerst stabil. Auf Indexebene (JP Morgan EMBI Global Div. Index) gingen die auf US-Dollar und Euro lautenden Papiere unverändert aus dem Handelsmonat. Gegenwind kam etwa von einem festeren US-Dollar. Sowohl die neuen Steuerpläne der Trump-Administration als auch die anhaltende geldpolitische Straffung der US-Notenbank sorgten für eine leichte Aufwertung des Greenback. Die Fed hatte auf ihrer September-Sitzung die Rückabwicklung ihrer quantitativen Lockerungspolitik aus der Nachkrisenphase eingeleitet. Ab Oktober werden zunächst fällige Anleihen im Gegenwert von zehn Milliarden US-Dollar nicht mehr reinvestiert. Im Quartalsrhythmus sollen diese Beträge dann bis auf 50 Milliarden US-Dollar pro Monat ansteigen. Im Zuge dessen legte die Rendite US-amerikanischer Staatsanleihen deutlich zu. Papiere mit zehnjähriger Restlaufzeit notierten 20 Basispunkte höher bei jetzt 2,33 Prozent. Die Risikoprämien von Schwellenländer-Staatsanleihen gingen demzufolge deutlich zurück und schlossen 15 Basispunkte enger bei 286 Basispunkten – so tief wie zuletzt 2014. Unterstützung, insbesondere für die Rohstoffexporteure aus den aufstrebenden Volkswirtschaften, kam von einem deutlich festeren Ölpreis. Die Notierung für ein Fass der Sorte Brent stieg im Monatsverlauf um über acht Prozent und kratzte zwischenzeitlich sogar wieder an der 60-US-Dollar-Marke. Auch die anhaltenden Mittezuflüsse sorgten für Rückenwind: Seit Jahresbeginn erhielt das gesamte Emerging Markets-Segment über 290 Milliarden US-Dollar frisches Kapital, so viel wie noch nie. Dieses Umfeld nutzten im September vermehrt auch wieder Emittenten für Neuemissionen, die weiterhin sehr gut vom Markt aufgenommen wurden. So war selbst das Kapitalmarkt-Debüt von Tadschikistan achtfach überzeichnet. Saudi-Arabien sammelte statt der zunächst geplanten zehn am Ende 12,5 Milliarden US-Dollar bei Investoren ein. Auch hier war die Nachfrage mit knapp 40 Milliarden US-Dollar enorm. Nach vorne gerichtet dürften die Märkte weiterhin durch die anhaltenden Mittelzuflüsse unterstützt bleiben.




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