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    ROUNDUP  993  0 Kommentare SAP schwächelt weiter bei Ertragskraft - Wird aber zuversichtlicher

    (neu: Kurs im zweiten Absatz aktualisiert, Analystenstimmen und Wechselkursprognose im drittletzten Absatz.)

    WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP vertröstet seine Anleger bei der schwächelnden Ertragskraft weiter auf Besserung im kommenden Jahr. Im dritten Quartal sank die bereinigte operative Marge gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar nicht mehr so stark wie noch im Vorquartal. Dennoch schnitten die Walldorfer etwas schwächer ab als von Experten gedacht. "2018 wird die Marge wieder steigen", bestätigte Finanzchef Luka Mucic am Donnerstag die für 2018 geplante Wende bei der Ertragskraft.

    Ernüchternde Zahlen sorgten am Aktienmarkt trotz einer leicht erhöhten Jahresprognose für Kursverluste. Die Aktie verlor am Vormittag 2,1 Prozent auf knapp 93 Euro. Nach wie vor ist das im Juni erreichte Rekordhoch bei 96,38 Euro damit aber in Reichweite.

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    Das um Sonderposten wie aktienbasierte Vergütungen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stagnierte mit 1,64 Milliarden Euro auf dem Niveau aus dem Vorjahr. Die am Kapitalmarkt vielbeachtete operative Marge fiel unerwartet stark von 30,5 Prozent im Vorjahr auf 29,3 Prozent. "Wir sehen im dritten Quartal bereits weniger Rückgang bei der Marge", sagte Finanzchef Mucic.

    Ein Aktienhändler zeigte sich am Morgen weniger erfreut: "Die Ergebnisse liegen unter den Erwartungen, vor allem die etwas enttäuschende Marge sollte den Kurs belasten", schrieb er. Leicht positiv sei hingegen der etwas höhere Ausblick des Softwarekonzerns auf das Gesamtjahr.

    SAP investiert derzeit noch viel in die Wachstumssparte mit Cloudsoftware, die Bruttomarge der Sparte ging deutlich zurück. Die Programme übers Internet laufen nicht mehr auf dem Rechner beim Kunden, sondern in Rechenzentren von SAP. Damit diese mehr Kunden schultern können und SAP die teuren Anlagen besser auslasten kann, baut das Unternehmen die Computerfarmen um. Das soll sich ab dem kommenden Jahr in steigender Ertragskraft insgesamt auszahlen. Seit einigen Jahren sinkt diese nämlich bei SAP, eine konzernübergreifende Margenprognose hatte der Konzern vor einiger Zeit abgeschafft.

    Dank der weiter starken Nachfrage nach der neuen Programmversion der SAP-Kernsoftware konnte der Dax-Konzern den aufkommenden Gegenwind vom wiedererstarkten Euro abfangen. Der Umsatz kletterte im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 5,59 Milliarden Euro.

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    Ohne Wechselkurseffekte hätte das Plus sogar doppelt so hoch gelegen - was Vorstandschef Bill McDermott zu mehr Optimismus für das Gesamtjahr bewegte. Nun sollen es zwischen 23,4 bis 23,8 Milliarden Euro Gesamtumsatz werden, jeweils 100 Millionen mehr als zuvor. Auch das untere Ende beim Ausblick für das bereinigte operative Ergebnis hob SAP leicht an. In den Prognosen klammert SAP Wechselkurseffekte aus.

    Während die stark wachsende Cloudsparte mit 937 Millionen Euro Erlös erneut unter den Erwartungen von Analysten blieb, zeigte sich die fest installierte Lizenzsoftware widerstandsfähig und konnte mit 1,03 Milliarden Euro Umsatz fast auf Vorjahresniveau bleiben - trotz Eurostärke. Bei der neuen Softwareversion S4 Hana zählte der Konzern über 6900 Kunden. In den drei Monaten von Juli bis Ende September konnten damit rund 600 neue Kunden gewonnen werden. SAP setzt große Stücke auf die Software, die die Kernprogramme der Walldorfer zur Unternehmenssteuerung auch in der Cloud populärer machen soll.

    Commerzbank-Analyst Thomas Becker verwies neben schwächer als gedacht ausgefallenen Umsatzzahlen für die Cloud auch auf die sinkende Bruttomarge, die wohl wegen harten Wettbewerbs ein Tief seit acht Quartalen markiert habe. Zudem hätten sich die Bestellungen für Cloudsoftware gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich verlangsamt. Morgan-Stanley-Experte Adam Wood und Knut Woller von der Baader Bank verwiesen auf den spürbar bremsenden Euro. SAP rechnet für das Gesamtjahr bei den aktuellen Wechselkursen mit mehr Gegenwind als zuvor.

    Unter dem Strich blieb im Berichtszeitraum mit 993 Millionen Euro über ein Drittel mehr übrig als vor einem Jahr. Damals hatten unter anderem höhere Sonderkosten belastet. Zudem machte sich die gesunkene Schuldenlast in einem besseren Finanzergebnis bemerkbar.

    Der laufende Aktienrückkauf über 500 Millionen Euro bis zum Jahresende verlaufe planmäßig, hieß es vom Unternehmen. Im dritten Quartal seien Aktien für 288 Millionen Euro zurückgekauft worden./men/stw/jha/




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