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     373  0 Kommentare E-Privacy-Votum des Europäischen Parlaments gefährdet freien Journalismus im Netz / Ohne Gegensteuern der Bundesregierung ist die Finanzierung freier Presse in Gefahr

    Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
    und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) zeigen sich
    äußerst besorgt über das Ergebnis der Abstimmung des federführenden
    Ausschusses im Europaparlament am heutigen Tag zur sogenannten
    E-Privacy-Verordnung. Die Berichterstatterin Marju Lauristin (S&D)
    aus Estland hatte ihren Bericht trotz massiver Bedenken insbesondere
    aus der EVP-Fraktion zur Abstimmung gestellt und nur eine knappe
    Mehrheit erlangt. Sollten nun die Mitgliedsstaaten im EU-Ministerrat
    nicht entschieden gegensteuern, drohten dramatische Auswirkungen auf
    die Finanzierung von professionellem Journalismus in der digitalen
    Welt, so die Verlegerverbände.

    "Angesichts dieses einseitigen Votums kommt der Bundesregierung im
    EU-Rat eine noch wichtigere Rolle zu", erklärte ein Sprecher von BDZV
    und VDZ, "Deutschland muss nun seine zögerliche Haltung aufgeben und
    mit Nachdruck für eine Regelung eintreten, die Datenschutz und
    legitime Geschäftsmodelle offener Webangebote berücksichtigt.
    Anderenfalls drohen irreversible Schäden für die Zukunft der freien
    Presse."

    Der Bericht gefährde die Datenverarbeitung unter Verwendung von
    Cookies und ähnlichen Technologien für viele legitime Zwecke wie
    Messung der Nutzungen und Nutzungsabläufe zwecks Anpassung des
    Angebots, Reichweitenmessung, Datenerhebung für Bezahlangebote,
    Kundenkommunikation und Werbung, Datenspeicherung für den Zweck der
    Betrugsprävention und der Sicherung der Integrität der Dienste.
    Zusätzlich bestehe durch das so genannte Kopplungsverbot die Gefahr,
    dass Pressehäuser zukünftig gezwungen werden, den Nutzern ihre
    Dienste zur Verfügung zu stellen, auch wenn diese nicht in die zur
    Erstellung und Finanzierung der Angebote notwendige Datenverarbeitung
    einwilligten.

    Die Beschränkung der Datenverarbeitung sei, anders als teilweise
    behauptet, kein Wettbewerbsvorteil. Sie sei im Gegenteil gefährlich
    für die digitale Zukunft Deutschlands und Europas. Mit ihr werde das
    bestehende wettbewerbliche Ungleichgewicht zugunsten marktdominanter
    Internet-Großunternehmer noch verschärft. Diese erhielten durch ihre
    Log-In-Modelle die notwendigen Einwilligungen ihrer unzähligen Nutzer
    zur Datenverarbeitung praktisch automatisch und könnten infolge
    dessen Daten wesentlich umfangreicher auswerten und nutzen als
    kleinere und mittlere Unternehmen. Dies verstärke ihre Marktmacht
    zulasten der vielfältigen nationalen Internetwirtschaft.

    OTS: BDZV - Bundesverb. Dt. Zeitungsverleger
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6936
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6936.rss2

    Pressekontakt:
    Hans-Joachim Fuhrmann
    Telefon: 030/ 726298-210
    E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

    Anja Pasquay
    Telefon: 030/ 726298-214
    E-Mail: pasquay@bdzv.de



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