Wie wird man Aktionär einer Notenbank?

Aktien einer Notenbank kaufen?

Notenbanken sind für gewöhnlich für das Publikum nicht greifbar, lediglich deren Politik wirkt sich fast täglich auf die Entwicklungen in des Anlegers Portfolio aus. Doch eine der wenigen Ausnahme bietet der Schweizer Aktienmarkt mit der SNB, der Schweizerischen Nationalbank. Deren Titel kennen seit Wochen weitgehend nur einen Weg – den nach Norden. Per heute wurden mit 3 800 Schweizer Franken (CHF) zwar Kurse deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 4 724 CHF gezahlt, doch lag das 52-Wochen-Tief bei 1 471 CHF, was die atemberaubende Performance der Aktie anschaulich zeigt. Geld verdienen mit Notbanken einfach gemacht, könnte man meinen.

Mancher Publizist in unserer Börsenecke glaubt das Thema auch aufgreifen und à la hausse rufen zu müssen. Mit 400 Mio. CHF Börsenwert ist die SNB-Aktie im internationalen Vergleich der Notenbank-Aktien auch nach dem Anstieg noch günstig, so sind die ebenfalls wenig liquiden Notenbankaktien aus Belgien, Griechenland und Japan gewichtiger. Doch augenscheinlich der Bilanzkennzahlen – rund 750 Mrd. CFH Bilanzsumme sowie massive Euro-/Dollar- und Goldbestände – scheint noch Luft nach oben zu sein.

Doch was hat der Anleger von diesen Zahlen? Die SNB-Aktie zu kaufen ist nur sinnig, wenn eine Partizipation an diesen Gewinnen möglich ist. Die Hausse ist fundamental nur wenig begründet, denn eine Übernahme scheidet kategorisch aus, die Dividende ist statutarisch auf 15 Franken pro Geschäftsjahr beschränkt, Sonderausschüttungen sind nicht vorgesehen und dass die SNB selbst ein Delisting - in der Schweiz Dekotierung - anstrebt, ist nicht sichtbar. Auf letzteren Punkt zocken einige Investoren, da es einen solchen Fall vor fast 20 Jahren schon einmal gegeben hat, als die Aktien der Bank für internationalen Zahlungsausgleich aus dem Markt genommen worden sind. Doch das waren keine Schweizer.

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