Generika – den Pharmariesen bereiten sie Kopfzerbrechen
In der EU ist das Stichwort Generika zu einem wahren Problem geworden, denn die günstigen Medikamente können aufgrund verstärkter Nachfragen durch Verbraucher zu einem Problem für das gesamte Gesundheitswesen werden.
Auch wenn der Medikamentenkonsum in Deutschland tendenziell einen Anstieg zu verzeichnen hat, was nicht zuletzt an den steigenden Lebenserwartungen der Menschen und damit auch erhöhten Alterserkrankungen liegt, ist die Pharmaindustrie mit ihren Umsätzen dennoch langfristig nicht wirklich zufrieden. Hier sind es die Generika, die allgemeines Kopfzerbrechen bereiten. Die preiswerten Medikamente, die als Nachahmer der großen Marken auf den Markt gelangen, reduzieren die Umsätze der Pharmariesen bei den Originalprodukten. So sind auch schon Maßnahmen geplant, um den Markteintritt dieser günstigen Medikamente zu verzögern und so den Originalprodukten den Markt länger allein zu sichern. Statistisch sind rund sieben Monate nach dem Patenauslauf eines Medikamentes neue und billigere Ersatzpräparate auf dem Markt zu finden. Weitere Tatsache ist auch, dass gegenüber den 1990er Jahren der Markteintritt der Generika rückläufig war, denn in den Jahren 1995 bis 1999 wurden im Schnitt jährlich 40 Ersatzpräparate auf den Markt gebracht, während in den Jahren 2000 bis 2007 nur noch 27 Ersatzmedikamente in preiswerter Version auf den Pharmamarkt gebracht wurden. Die Pharmariesen fürchten trotzdem um ihre Umsätze und berufen sich auf teure Testphasen und Unersuchungen, die Generika nach der Beendigung der Patentzeit umlaufen können. Hier sind verlängerte Schutzzeiten im Rahmen der Patente von den Pharmaunternehmen gefordert.
Zahlreiche Prozesse wurden schon im Zusammenhang mit den Generika geführt, deren Verlauf durchschnittlich pro Präparat drei Jahre Zeit in Anspruch nimmt. Hier waren die Generika auch tendenziell erfolgreicher denn über 60 Prozent der Beschlüsse vor Gericht fielen letztlich für die Generika aus, was den Pharmakonzernen wiederum Sorgen bereitet. Für 219 Präparate wurden in dem Zeitraum von 2000 bis 2007 700 Prozesse durchgeführt. Die Hersteller der Generika antworten den Pharmariesen, die Originalpräparate herstellen, dass hier ein Generikum allein aus taktischen Gründen beim Gerichtsverfahren einen Widerspruch erfahren. Eine mangelnde Sicherheit oder Wirksamkeit, die dann oft als Argument für die Pharmakonzerne als Widerspruchsgrund benannt wird, müssen sich die Generika in nur zwei Prozent aller Prozesse begründet vorwerfen lassen.
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