Kaufchance oder Bärenmarkt?
Bitcoin: Kiyosaki lächelt, Saylor sieht Geschenk & Trump lässt Bitcoin abheben!
Bis heute Nachmittag waren sich die Experten uneinig wie es mit dem Bitcoin weitergeht. Dann kam ein Eintrag von Donald Trump bei Truth Social und die ganze Diskussion ist hinfällig. Der Bitcoinkurs zieht um rund 7 % an.
- Bitcoin-Kurs steigt um 7 % nach Trumps Post.
- Kiyosaki sieht Rücksetzer als Kaufgelegenheit.
- Saylor: Volatilität ist ein Geschenk für Gläubige.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Geht es nach Robert Kiyosaki, dann war die Antwort auf den aktuellen Rücksetzer sowieso klar. Für den Autor der Selbsthilfebücher "Rich Dad, poor Dad" steht Amerika am Ende des Abgrundes: "Amerika ist bankrott. Unsere Schulden belaufen sich einschließlich Sozialprogrammen wie Medicare und Social Security auf über 36 Billionen Dollar.
Unsere US-Anleihen sind ein Witz. Wenn Länder wie Japan und China aufhören, unsere Anleihen zu kaufen, wird die Inflation durch die Decke gehen und unsere Wirtschaft und der US-Dollar zusammenbrechen.
Dies sind einige der Gründe, warum … Wenn Bitcoin abstürzt … lächle ich und kaufe mehr.
Bitcoin ist Geld mit Integrität.
Falschgeld ist ein Dieb.
Ich tausche Falschgeld gegen Gold, Silber und Bitcoins, wann immer sie im Angebot sind."
Für Robert Kiyosaki ist die Sache damit klar. Der Rücksetzer ist eine Chance für ihn und alle Anleger, die seiner These folgen. Ein Blick auf die Charts von Bitcoin, Gold und Silber zeigt, dass Investoren in den vergangenen zwei Jahren gut unterwegs waren, wenn sie auf das "Kiyosaki Trio" gesetzt haben. Anleger, die schon 2011 bei Silber und Gold zugegriffen haben - da erschien der Millionen-Bestseller "Rich Dad, Poor Dad" - brauchten allerdings jede Menge Geduld und Nerven, um jetzt zu lächeln.
Der Bitcoin, der 2009 auf dem Markt eingeführt wurde, notierte 2011 bei rund einem Dollar. Anleger, die früh beim Bitcoin eingestiegen sind und die größte Kryptowährung der Welt immer noch besitzen, die dürften den Rücksetzer nur müde belächeln. Alles andere wäre ein Paradebeispiel für "Jammern auf sehr hohem Niveau"!
Michael Saylor: "Volatilität ist ein Geschenk für die Gläubigen"
Der Vorstandsvorsitzende von MicroStrategy, das jetzt in Strategy ฿ umbenannt wurde, ist wohl der größte Kryptobulle den es derzeit gibt. Saylor sieht es ähnlich wie Kiyosaki. Rücksetzer sind kein Grund, sich von der Kryptowährung zurückzuziehen, das Gegenteil ist der Fall, wie er in einem Video auf X heute mitteilt: "Volatilität ist ein Geschenk für die Gläubigen. Sie verschreckt die Touristen, sie verschreckt die Faulen, sie verschreckt die Leute, die bereits konventionell reich sind und das ganze Geld haben."
Als der Rücksetzer beim Bitcoin in Fahrt kam, hatte Michael Saylor auch noch einen ganz besonderen Tipp für Bitcoin-Enthusiasten: "Verkaufen Sie eine Niere, wenn Sie müssen. Aber behalten Sie Bitcoin.
Eine Niere würde ich für die Kryptowährung nicht hergeben, aber Michael Saylor bleibt auch nichts anderes übrig als sich gebetsmühlenartig für den Bitcoin auszusprechen. Sein finanzielles Schicksal ist mehr als eng mit der Kryptowährung verbunden.
Strategy ฿ ist seit 2020 der größte Bitcoin-Maximalist. Im August 2020 kündigte der Konzern an, Bitcoin als primäre Reservewährung zu nutzen – und seitdem kauft Michael Saylor bei jeder sich nutzenden Gelegenheit.
Mittlerweile hat Saylor mit Strategy ฿ mehr als 478.470 BTC eingesammelt, die einen aktuellen Wert von rund 46,27 Milliarden Dollar besitzen. Damit hält MicroStrategy satte zwei Prozent der gesamten Bitcoin-Umlaufmenge – mehr als jede andere börsennotierte Firma.
Michael Saylor und sein Team setzen also weiter voll auf den Krypto-King. Ob das der Mastermove war oder ein riskantes Spiel, wird die Zukunft zeigen!
Titan of Crypto wartet auf neue Gelegenheit
Der Titan of Crypto, der sich selbst auf X als Investor, Trader und Technischer Analyst beschreibt, hat mittlerweile rund 123.000 Follower und beschäftigt sich wohl seit 2017 mit der Kryptowährung. Bei möglichen Trades in Bitcoin setzt er seiner Meinung nach auf einen Indikator der bislang immer gezogen hat: "Hier ist eine einfache Strategie, die Ihnen sagt, wann Sie mit absoluter Sicherheit kaufen sollten #BTC . Eine Strategie, die in der gesamten BTC-Geschichte zu 100 % funktioniert hat."
Nur worauf beruht die angeblich zu 100 Prozent sichere Strategie? Der Titan auf Crypto löst auch dieses Rätsel auf seinem X-Account auf: "Die Linie ist der Senkou Span A (oder SSA) aus Ichimoku Kinko Hyo. Sie ist Teil des Kumo (Wolke). Es stellt das Preisgleichgewicht zwischen kurzfristig und mittelfristig dar. Die SSA prognostiziert 26 Perioden in der Zukunft."
Was ist Ichimoku Kinko Hyo
Der Ichimoku Kinko-hyo ist ein vielseitiger Trading-Indikator, der seinen Ursprung in Japan hat. Er setzt sich aus fünf Komponenten zusammen: Tenkan-sen für den kurzfristigen Trend, Kijun-sen für den mittelfristigen Trend, Senkou Span A und B als vorausschauende Spannen sowie Chikou Span zur Analyse vergangener Kursbewegungen.
Ein möglicher Trendwechsel wird angezeigt, wenn sich die Tenkan-sen und Kijun-sen-Linien kreuzen. Die Senkou Span A und B dienen zur Bestimmung des Trends sowie potenzieller Unterstützungs- und Widerstandsbereiche. Befindet sich der Preis über der Senkou Span A, deutet das auf eine bullische Marktbewegung hin. Liegt der Kurs hingegen unter der Senkou Span B, spricht dies für eine bärische Tendenz.
Ursprünglich für den Tageschart entwickelt, kann der Indikator auch auf verschiedene Zeiträume angewendet werden. Er wird häufig genutzt, um Trends zu identifizieren, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu bestimmen und Kauf- oder Verkaufssignale zu generieren.
Trump stellt die Diskussion auf den Kopf
Bis Sonntag Nachmittag europäische Zeit war noch nicht ganz klar, welche Richtung der Bitcoin in den nächsten Tagen einschlagen würde. US-Präsident Donald Trump hat die ganze Diskussion dann aber mit einem Beitrag auf Truth Social erledigt: Eine US-Krypto-Reserve wird diese wichtige Branche nach Jahren korrupter Angriffe durch die Biden-Regierung stärken. Deshalb hat meine Executive Order zu digitalen Vermögenswerten die Presidential Working Group angewiesen, eine Krypto-Strategiereserve voranzutreiben, die XRP, SOL und ADA umfasst. Ich werde sicherstellen, dass die USA die Krypto-Hauptstadt der Welt werden. Wir machen Amerika wieder großartig!
Quelle: Truth Social
Kaum zwei Stunden später legte Donald Trump dann noch einmal nach: "Und natürlich werden BTC und ETH als weitere wertvolle Kryptowährungen das Herzstück der Reserve sein. Ich liebe Bitcoin und Ethereum!"
Mit diesem Eintrag ist die Diskussion, wohin es jetzt mit dem Bitcoin geht, hinfällig. Schon kurz nach dem Post sprangen die Kryptowährungen auch gleich wieder an. Der Bitcoin zog um mehr als 6 Prozent an und kletterte wieder deutlich über die Marke von 90.000 US-Dollar. Die Angst vor einem weiteren Absturz ist damit wohl vorerst vom Tisch.
Mein Tipp: Bitcoin hat in der vergangenen Woche eine heftige Korrektur hingelegt: Seit Montag ging es um 10 Pronzent nach unten, mit einem vorläufigen Tief bei rund 82.000 Dollar. Damit beläuft sich der Rückgang vom aktuellen Allzeithoch bei 109.300 Dollar auf satte 25 Prozent, was laut CoinGlass zu Long-Liquidationen in Höhe von über 2,3 Milliarden Dollar führte.
Zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugten massive Kapitalabflüsse aus Krypto-ETFs. Wie James Butterfill, Research-Leiter bei CoinShares, auf X feststellte: "Diese Woche haben wir bisher die größten Abflüsse aus Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten ETPs verzeichnet, insgesamt 2,6 Milliarden US-Dollar." Butterfill will aber auch festgestellt haben, dass der Verkaufsdruck nachlässt.
Mit dem Eintrag von Donald Trump ist der Verkaufsdruck nun endgültig Geschichte. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie lange der Eintrag des US-Präsidenten die Kryptowährungen beflügelt. Nachdem der Bitcoin salonfähig geworden ist, reagieren die Kryptowährungen auch stärker auf das allgemeine Marktgeschehen. Holt Trump am Dienstag die große Strafzollkeule raus, dann könnte das Bitcoin & Co auch wieder belasten.
Diese Belastung dürfte allerdings nur kurzfristig sein. Die heutige Ankündigung von Donald Trump war genau nach dem Geschmack aller Kryptofans und dürfte daher noch etwas länger nachwirken. Kiyosaki und Saylor dürften jetzt mit einem noch breiterem Grinsen erklären, warum der Bitcoin weiterhin ein absolutes Muss ist.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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