Crash, Chaos, Kaufchance?

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    Vorndran: "Wer jetzt verkauft, verpasst das Comeback"

    Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch, spricht im Interview mit wallstreetONLINE von einem historischen Wendepunkt – mit Risiken, aber auch möglichen Auswegen.

    Die angespannte Lage an den Finanzmärkten spitzt sich zu. Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hat die Kurse weltweit in den Keller geschickt. An den Börsen herrscht Panikstimmung, Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich sind keine Ausnahme.

    "Ob wir auf eine Rezession zusteuern, hängt davon ab, welches Feuerwerk die Politik in den kommenden Wochen zündet", sagt Vorndran. Sollte US-Präsident Donald Trump seine angekündigten Zölle konsequent durchsetzen, werde das die Weltwirtschaft in eine Rezession oder sogar in eine Stagflation führen. Gleichzeitig erinnert er daran, dass es auch alternative Szenarien gebe:

    Wenn man Elon Musk glaubt, der am Wochenende von einer Welt ohne Zölle sprach, wäre das ein ganz anderer Ausgang dieser historischen Auseinandersetzung.

    Vorndran warnt vor Störungen in den Lieferketten, die bereits jetzt spürbar seien. Auch geopolitische Unsicherheit und unberechenbare Politikstile verändern die Märkte. Das, was viele Marktteilnehmer als "Blutbad" bezeichnen, sei letztlich Ausdruck einer neuen Risikowahrnehmung.


     

    Ob sich der Trend fortsetzt, bleibt für ihn offen. Die geopolitische Unsicherheit werde nicht so schnell verschwinden. Dennoch sieht er in der aktuellen Bewertung breiter Märkte ein solides Fundament: 

    Die Preiswürdigkeit vieler Aktien ist inzwischen so hoch wie selten in den letzten zehn Jahren.

    Dabei sei Trump durchaus unter Druck. Selbst eingefleischte Anhänger spürten inzwischen die Folgen der Börsenturbulenzen – etwa durch sinkende Altersvorsorge oder steigende Inflation. Das Problem sei allerdings, dass die Demokraten derzeit kein überzeugendes Gegengewicht darstellen.

    Für Anleger ergibt sich daraus ein differenziertes Bild. Wer nur zu zehn oder zwanzig Prozent in Aktien investiert sei, solle über erste Zukäufe nachdenken, rät Vorndran. Wer bereits mit siebzig oder achtzig Prozent im Markt sei, könne abwarten – aber grundsätzlich gelte: 

    Auf diesem Niveau denke ich eher über Käufe als über Verkäufe nach. 

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion



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    Verfasst vonNicolas Ebert
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