Trump dreht auf, Powell blockt

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    Riße: Langfristig steigen Aktien – außer, wenn ...

    Trump verschärft den Ton im Handelskonflikt, während US-Notenbankchef Powell geldpolitisch bremst. Für Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei Acatis Investment, bringt diese Gemengelage Chancen und Chaos mit sich.

    Im Gespräch mit wallstreetONLINE TV warnt Riße vor einer neuen Ära politisch geprägter Notenbankpolitik und einem zunehmenden Vertrauensverlust in den US-Dollar. Donald Trump, so Riße, habe schon in seiner ersten Amtszeit kein Geheimnis daraus gemacht, dass er am liebsten selbst die Geldpolitik lenken würde.

    Doch Fed-Chef Jerome Powell bleibt – Stand jetzt – bis Mai 2026 im Amt und könne nicht ohne weiteres abgesetzt werden. "Er wird seine Linie durchziehen", sagte Riße, "und dabei die Wirtschaft stützen, ohne Trumps Wünsche zu erfüllen".

    Die eigentliche Gefahr drohe nach Powells Amtszeit. Trump könne im Jahr 2026 einen loyalen Gefolgsmann installieren – "ähnlich wie Erdogan es in der Türkei" vormache. Der türkische Präsident bekämpft Inflation mit Zinssenkungen. Kurzfristig würden sinkende Zinsen den Märkten helfen. 

    Langfristig aber könnte das Vertrauen in den US-Staat weiter erodieren.

    "Der Markt bewertet die strukturelle Attraktivität des US-Dollars als globale Reservewährung neu und durchläuft einen Prozess der schnellen Entdollarisierung", so George Saravelos, Leiter Devisenanalyse bei der Deutschen Bank.

    Bereits jetzt zeige sich das Misstrauen am Rentenmarkt. "Die langfristigen Zinsen steigen, obwohl die Konjunktur schwächelt – das ist ein klares Alarmsignal", betonte Riße. Der US-Dollar sei gegenüber dem Euro deutlich gefallen, obwohl viele noch mit einer Parität gerechnet hätten. "Was wir hier sehen, ist ein schleichender Vertrauensverlust – und der ist Gift für US-Staatsanleihen und perspektivisch auch für Aktien", so Riße weiter.

    Wie Riße der Volatilität an den Märkten begegnet und welche Chancen er Europa im Handelskrieg ausrechnet, erfahren Sie im Video

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

     

    Die Währung EUR/USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,40 % und einem Kurs von 1,131USD auf Forex (15. April 2025, 15:19 Uhr) gehandelt.



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    Verfasst vonNicolas Ebert
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