Schrader: Trump macht USA uninvestierbar – Schlägt jetzt die Stunde von Europa?

Der erfahrene Fondsmanager erinnert im Gespräch mit wallstreetONLINE TV daran, dass der US-Aktienmarkt historisch immer dann Aufschläge rechtfertigen konnte, wenn die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stabil und wachstumsfreundlich waren. Doch genau diese Stabilitätsprämie beginne nun zu bröckeln. 

"Wenn man für das gleiche Geschäftsmodell und die gleiche Gewinnerwartung in den USA plötzlich zwei- bis dreimal so viel zahlt wie in Europa oder Asien, dann stimmt das Verhältnis nicht mehr", erklärt Schrader.

Schon vor Monaten habe er auf diese Diskrepanz hingewiesen – etwa im Vergleich zwischen SAP und US-Tech. Inzwischen habe sich das Bewertungsgefälle weiter zugespitzt, während zugleich Regionen wie Europa oder Schwellenländer fundamental attraktiver würden. 

"Donald Trump zündet die Katalysatoren für diese Entwicklung sogar selbst", sagt Schrader. Seine protektionistische Handelspolitik, die Angriffe auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank und die politische Kommunikation à la Chaos-Strategie hätten einen Strukturbruch ausgelöst.

Schrader sieht im aktuellen Umfeld große Chancen – allerdings jenseits der Wall Street. Insbesondere Europa bleibe unterschätzt, viele Titel dort würden wie Krisenfälle gehandelt, obwohl die Bilanzen stabil und die Gewinne solide seien.

"Man muss lernen, durch den Lärm zu sehen. Die Nachrichtenlage spiegelt selten die Realität an den Fundamentaldaten wider."

Und wie lautet seine konkrete Empfehlung? Das erfahren Sie im Video.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

Die SAP Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,21 % und einem Kurs von 239,7EUR auf Tradegate (24. April 2025, 16:21 Uhr) gehandelt.