wO Börsenlounge - die Woche
Von Tesla-Zahlen, der Auto Shanghai Messe und der Telekom-Chance!
Die Berichtssaison läuft: Tesla war trotz schlechter Zahlen gefragt, ServiceNow unterstrich, dass seine Zeit gekommen ist und Newmont profitierte vom Goldpreis. Im DAX standen Adidas, SAP sowie die Telekom im Fokus.
Zu Beginn der neuen Woche spielte Donald Trump mal wieder den Buhmann für die Märkte. Der US-Präsident setzte seine Kritik an Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, fort und forderte erneut eine Zinssenkung. Trump bezeichnete Powell als "Mr. Zu Spät" und "großen Verlierer". Diese Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund einer anhaltenden Debatte über die geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve.
Die Spannungen zwischen Trump und Powell erreichten bereits am Freitag einen neuen Höhepunkt, als Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett öffentlich spekulierte, ob der Präsident eine Ablösung von Powell erwägt. Powell selbst hat wiederholt betont, dass er seine Amtszeit bis Mai 2026 vollständig ausüben möchte. Dies steht im Einklang mit rechtlichen Bestimmungen, die es einem US-Präsidenten erschweren, den Vorsitzenden der Zentralbank willkürlich abzulösen, wie ein historisches Urteil des Obersten Gerichts aus den 1930er Jahren festlegt. Trotzdem verunsicherten Trups Aussagen die Märkte und sorgten mal wieder für einen deutlichen Rücksetzer.
Tesla enttäuscht – Anleger greifen trotzdem zu!
Tesla hat im ersten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten klar verfehlt. Der Elektroautobauer erzielte Erlöse in Höhe von 19,34 Milliarden US-Dollar – rund 1,8 Milliarden Dollar weniger als von der Wall Street prognostiziert. Auch auf der Ergebnisebene blieb das Unternehmen deutlich hinter den Markterwartungen zurück: Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei lediglich 27 Cent und damit spürbar unter den erwarteten 39 Cent.
Besonders drastisch fiel der Rückgang beim Nettogewinn aus, der im Vergleich zum Vorjahresquartal um 71 Prozent auf 409 Millionen US-Dollar schrumpfte. Tesla begründete das schwache Abschneiden unter anderem mit Preissenkungen, umfangreichen Rabatten sowie temporären Produktionsausfällen im Zuge von Umrüstungen am Model Y.
Nach einer Phase mit geteilten Prioritäten kündigte Tesla-Chef Elon Musk an, sich künftig wieder stärker auf das operative Geschäft des Unternehmens zu fokussieren. Ab Mai will er seine beratenden Tätigkeiten in Washington weitgehend ruhen lassen. Gleichwohl bekräftigte Musk, dass er die politischen Reformpläne von Ex-Präsident Donald Trump weiterhin unterstütze – sofern diese Unterstützung gewünscht sei.
Adidas: Gelungener Start ins neue Geschäftsjahr!
Der Sportartikelhersteller Adidas ist mit einem kräftigen Umsatz- und Ergebniswachstum ins neue Geschäftsjahr gestartet und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis legten im ersten Quartal deutlicher zu als vom Markt prognostiziert – ein Zeichen dafür, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Markenstärkung erste Früchte tragen.
Trotz des positiven Verlaufs in den ersten Monaten bleibt das Management bei seiner zurückhaltenden Gesamtjahresprognose. Angesichts geopolitischer Spannungen, anhaltender Inflationsrisiken und einer schwachen Konsumlaune in wichtigen Märkten wie China und Europa verzichtet der Konzern auf eine Anhebung des Ausblicks. Damit schlägt Adidas einen anderen Kurs ein als im Vorjahr, als das Unternehmen seine Prognose mehrfach nach oben revidiert hatte.
Vorstandschef Bjørn Gulden sieht den vorsichtigen Ausblick als Ausdruck solider kaufmännischer Planung:"Wir sind gut ins Jahr gestartet, aber das Marktumfeld bleibt volatil. Es ist zu früh, um die Entwicklung des Gesamtjahres neu zu bewerten." Investoren dürfte dennoch der starke Jahresauftakt Mut machen – zumal Adidas sich in einem wettbewerbsintensiven Markt behauptet und zunehmend von einer verbesserten Markenwahrnehmung profitiert.
Bayer: Zahlen die Anleger die Zeche?
Knapp zwei Jahre nach seinem Amtsantritt wächst der Druck auf Bayer-Chef Bill Anderson spürbar. Die Hoffnungen vieler Investoren auf einen Neuanfang unter seiner Führung drohen sich zu zerschlagen – zu schleppend verläuft die Aufarbeitung der Altlasten, zu wenig sichtbar sind Fortschritte im operativen Geschäft. Vor allem die anhaltende Glyphosat-Krise in den USA, die den Konzern seit Jahren belastet, ist weiterhin ungelöst.
Besonders scharf fiel zuletzt die Kritik der Fondsgesellschaft Deka aus, die Anderson ein vernichtendes Urteil ausstellte. Die Geduld der Investoren mit dem in Schieflage geratenen Pharma- und Agrarkonzern scheint aufgebraucht. Der Aktienkurs verharrt auf einem historischen Tiefstand, und eine überzeugende strategische Wende lässt weiter auf sich warten.
In seiner im Vorfeld der Hauptversammlung veröffentlichten Rede wirbt Anderson nun offensiv für eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Mit den frischen Mitteln soll der Konzern in der Lage sein, die ausufernden Rechtsrisiken rund um Glyphosat zu bereinigen – ein Schritt, der angesichts des zunehmenden Drucks von Investoren und Märkten kaum mehr aufschiebbar scheint.
Zugleich stellt der Vorstandschef ein mögliches Aus für den Glyphosat-Verkauf auf dem US-Markt in Aussicht. Damit will Bayer ein langjähriges Kapitel abschließen, das den Konzern nicht nur finanziell, sondern auch dessen Image erheblich beschädigt hat. Anderson betonte, man wolle künftig "nicht länger von der Vergangenheit blockiert werden", sondern den Fokus auf Innovation und nachhaltiges Wachstum legen. Doch ob dieser Kurswechsel die Anteilseigner überzeugen kann, bleibt offen.
Die Woche mit der wO Börsenlounge!
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Dienstag: Tesla | BP | SAP - Eli Lilly verschlimmert die Krise bei Novo Nordisk!
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Donnerstag: IBM | Nestle | Adidas - Newmont profitiert endlich vom Goldpreis
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Freitag: Alphabet | T-Mobile US | Bayer - zwei Neuzugänge in den Depots
Alphabet - gute Zahlen & neues Geschäftsfeld
T-Mobile - Reaktion deutlich übertrieben!
Telekom - Rücksetzer ist eine Chance!
Safran - Umsatz besser als erwartet
Bayer - ziehen Anleger Anderson die Ohren lang
Nordex - Umsatz schrammt an den Erwartungen vorbei
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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