Experte spricht Klartext
Iran, Israel und kein Ende: So groß ist das Risiko für die Aktienmärkte
Laut einem aktuellen Bericht der Royal Bank of Canada (RBC) droht dem US-Leitindex im Worst-Case ein Kursrutsch von bis zu 20 Prozent.
Die Euphorie an den US-Börsen trügt: Trotz steigender Geldmenge und massiven Zuflüssen privater Anleger hinkt der S&P 500 mit nur rund 2 Prozent Plus seit Jahresbeginn deutlich hinter den Erwartungen zurück. Geopolitische Eskalationen und überhitzte Bewertungen könnten laut Royal Bank of Canada für einen Crash von 20 Prozent sorgen.
Im Zentrum der Warnung: Der wachsende Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Sollte die Straße von Hormuz – eine der wichtigsten Öltransportrouten der Welt – blockiert werden, drohen drastisch steigende Energiepreise. Die Folge wäre ein neuer Inflationsschub, der nicht nur Konsum und Unternehmensgewinne belasten, sondern auch die Zinserwartungen wieder nach oben treiben würde.
Hinzu kommt ein struktureller Wandel in der Weltfinanzordnung. Laut Jan Willhöft von Acino Capital sind klassische Portfoliostrategien wie das 60/40-Modell (Aktien/Anleihen) zunehmend wirkungslos, da die Negativkorrelation zwischen den Assetklassen verloren geht. Institutionelle Anleger klammern sich dennoch an ihre Vergleichsindizes – und könnten im Ernstfall gemeinsam mit dem Markt untergehen.
