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     333  0 Kommentare Zinsen, Immobilien, Börsenkurse: Steht Blackstone jetzt im Feuer?

    Donnerstag, der 19. Oktober 2023, war ein teurer Tag für Blackstone-Aktionäre, zumindest was den Kurs betrifft.

    An diesem Tag bekam Blackstone zwei Breitseiten ab:

    Erst präsentierte man seine Zahlen zum 3. Quartal, die nicht so gut ausfielen, wie sich manche das erhofft hatten, und dann packte US-Notenbankchef Jerome Powell mal wieder den verbalen Morgenstern aus und sorgte für reichlich Kopfschmerzen. Und Kursverluste.

    Die Blackstone-Aktie ging am Ende mit einem Tagesverlust von 8% aus dem Markt. Das klingt übel. Damit schrumpfte der seit Jahresanfang aufgelaufene Kursgewinn auf 24% zusammen. Das klingt allerdings alles andere als übel. Dennoch notiert die Aktie jetzt mehr als 35% unter ihrem Ende 2021 erreichten Allzeithoch bei fast 150 US-Dollar.

    Blackstone Group Inc. (ISIN: US09260D1072)
     

     

    Hab ich genug (Kurs-)Verwirrung gestiftet? Denke ich auch. Dann gehen wir mal ans Eingemachte und entwirren einige der Zahlen und Entwicklungen...

    Makro-Gegenwinde

    Greifen wir noch mal in aller gebotenen Kürze die aktuelle und wohl auch noch länger anhaltende Lage auf. Die Inflation erweist sich als hartnäckig, zumal gerade die zweite Welle (der drei) auf uns zurollt. Denn auf die erste mit den kräftigen Preissteigerungen der Unternehmen folgen die deutlich anziehenden Löhne, was die Unternehmen dann wieder belastet, die mit erneuten Preisanpassungen reagieren. Und Kostensenkungen inkl. Entlassungen. Daher verebbt die Inflationswelle nach einiger Zeit.

    Die Notenbanken greifen klassisch ein und befeuern die Entwicklung, indem sie ihre Zinssätze anheben und so Geld teurer machen. Damit bremsen sie die wirtschaftliche Entwicklung und die Nachfrage, was die Preise und damit die Inflation dämpft. Soweit die Theorie, die aber diesmal nicht wirklich funktioniert. Auch weil US-Präsident Joe Biden in Rekordtempo neue Schulden macht und umgehend in Infrastruktur- und sonstige Wirtschaftsprogramme steckt. Während die Notenbank den Geldhahn zudreht, reißt Biden ihn gleichzeitig wieder auf. Wer das für dämlich hält, ist nicht allein...

    Ergebnis ist, dass die US-Wirtschaft nicht so stark abbremst wie gedacht, der US-Arbeitsmarkt zeigt sich robust, die Inflation geht nicht so stark zurück wie erhofft. „Higher for longer“ heißt das neue Mantra und die Börsen versuchen sich damit zu arrangieren.

    Nun hat FED-Chef Jerome Powells Rede vor dem Economic Club of New York eine weitere Straffung der Geldpolitik als gerechtfertigt erklärt, sollte sich die jüngste Serie starker Wirtschaftsdaten fortsetzen. In Bezug auf die Stärke der US-Wirtschaft meinte er, dass die Zinsen einfach noch nicht lange genug hoch gewesen sein könnten. Und damit spielte der FED-Chef mit der Angst der Anleger, denn die Börsenkurse hängen letztlich an der wirtschaftlichen Entwicklung – auch wenn sie dieser viele Monate vorauslaufen. Zuletzt hatten die Märkte einen baldigen Wechsel der FED zu einer neuerlichen Zinssenkungsphase erwartet, doch diese Hoffnung geht nicht auf. Powell drohte, die Märkte kuschten. Richtig gemacht!

    Denn eigentlich ist nichts passiert. Die Zinsschraube wurde nicht fester angezogen und das muss sie auch gar nicht. Denn die Märkte tun längst die Arbeit der FED: Die Zinsen steigen auch ohne ihr Zutun auf breiter Front. Gerade haben die Kreditkartenzinsen bei 23% ihr neues Hoch erreicht und die Immobilien-Finanzierungen sind auf 8% angezogen. Das entzieht den Bürgern und Unternehmen immer mehr Geld und bremst die Nachfrage. Zudem stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf 5% und damit auf ein neues 16-Jahreshoch – was auch dem US-Haushalt weh tut, denn der muss die deutlich höheren Zinsen ja bezahlen.

    Schon während der Inquisition gehörte es zum festgeschriebenen Ritual, dem Delinquenten zunächst einmal die Folterinstrumente zu zeigen und ihm detailliert zu beschreiben, wie sie eingesetzt werden und welche Schmerzen sie verursachen. Die meisten Leute gaben bereits an dieser Stelle auf, ohne dass die Folterwerkzeuge überhaupt zum Einsatz kamen. Effektiv...

     

    *Dieser Text ist ein Auszug aus meinem kostenfreien Geldanlage-Report.*

    Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig, Value Investor und Betreiber des Blogs iNTELLiGENT iNVESTiEREN.

    Jetzt mehr erfahren -> https://www.geldanlage-report.de/

    Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Berkshire Hathaway & Blackstone Group

    Weitere Informationen dazu findest Du hier...

    Ich verwende die Charting-Plattform TradingView. Hier kommst Du direkt zu https://de.tradingview.com

    Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen

    Ihr Armin Brack
    Chefredakteur Geldanlage-Report

    www.geldanlage-report.de



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    Armin Brack M.A.
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    Armin Brack ist seit über 20 Jahren an der Börse erfolgreich. Seit 2003 gibt er Börsenmagazine heraus, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren. Zum Beispiel in dem sie seine Musterdepots ganz einfach nachbilden. Armin Brack ist Chefredakteur der "Gewinner-Aktien" und Redakteur bei "TraderMacher Depot". Zusätzlich schreibt er auch den Aktien-Report, einen der größten kostenlosen Börsenbriefe Deutschlands. TIPP: Jetzt meine Geldanlage-Tipps 100% gratis sichern (+Geschenk): www.aktien-report.de
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    Verfasst von Armin Brack M.A.
    Zinsen, Immobilien, Börsenkurse: Steht Blackstone jetzt im Feuer? Donnerstag, der 19. Oktober 2023, war ein teurer Tag für Blackstone-Aktionäre, zumindest was den Kurs betrifft.

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