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#56 (43.615.368) > Das Problem beim Datenbroadcast ist

Noch ein kleines Problem ist, dass Empfänger mit Massenspeicher dauernd online sein müssen, was nicht ganz billig ist aber das muss man halt mal durchrechnen - man bedenke auch die Einsparungen beim Internet (weniger Datenverkehr) und dass ein Empfänger mit ausreichendem Speicher bezahlbar und ziemlich sparsam sein kann. Wenn man den Datenbroadcastempfang mit der Volksbox kombiniert, dann spart das auch wieder was und gehört einfach zum unverzichtbaren Grundbedarf. (imho)


#58 (43.633.410) > Mir erscheint noch längst nicht klar, wie sie die Verschränktheit institutioneller Funktionen mit dem Finanzwesen positiv auflösen zu können meinen.

Staatsbank, Abschaffung von Privatbanken und Bargeld (stattdessen elektronisches Geld), eine Kontrollbehörde als 4. Macht im Staate (siehe http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1163459-171-180/r…) und insbesondere eine wirksame Verbrechensbekämpfung sollten eine ganze Menge verbessern können.

Das Problem ist der liberale Kapitalismus, der Profitgier, Lobbyismus und indirekt Korruption geradezu salonfähig gemacht hat und eine wirksame Verbrechensbekämpfung und bessere Gesetze (z.B. bei der Steuer) zum Wohle von Volk und Staat verhindert. Kann es etwas bescheuerteres als die Privatisierung von Volkseigentum und Versorger geben? Der Staat ist die Rettung, nicht das Problem. Ein Staatsbetrieb kann genau wie eine AG organisiert sein, bloß dass er nicht an der Börse notiert ist, nicht über Dividenten ausblutet, nicht auf Privatbanken/Investoren angewiesen ist und korrupte Investitionen/Firmenkäufe unwahrscheinlicher werden. Ein Staatsbetrieb ist dem Allgemeinwohl verpflichtet, während die Privaten systemimmanent selbstsüchtige Ausbeutung betreiben. Der Wohlstand ist eine Folge des Fortschritts, eines modernen Staates und der Arbeitsteilung ... nicht des Kapitalismus.

Okay, die DDR war nicht so der Outperformer aber deren Fehler sollen ja nicht wiederholt werden und z.B. gibt es im idealen Sozialismus immer noch Privatbesitz und Privatunternehmen. Des Weiteren ist sind die kapitalistische USA auch kein Vorbild, siehe z.B.

- US-Rentensystem wankt: Finanzloch von unfassbaren $4,6 Billionen! http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=21976
- Auslandsverschuldung der USA steigt auf $ 5,26 Billionen http://www.goldreporter.de/auslandsverschuldung-der-usa-stei…
- US-Budget: Die USA stehen an der Klippe http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,…
- USA schlechter als Griechenland http://www.heise.de/tp/artikel/37/37438/1.html
- US-Staatsschulden steigen um 10 Millionen Dollar pro Minute http://www.goldreporter.de/us-staatsschulden-steigen-um-10-m…
- US-Staatsschulden steigen auf 16 Billionen Dollar http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staatsverschuldung…
- Internationaler Vergleich: Amerika verliert Wettbewerbsfähigkeit http://www.spiegel.de/wirtschaft/studie-des-weltwirtschaftsf…

Deutschland soll doch bloß schrittweise Mißstände beheben und Verbesserungen vornehmen. (alles imho)


#59 (43.633.464) > das Problem, das sich fuer diesen Vorschlag stellt, sind doch die regionalen Kostenunterschiede: jemand, der in der Stadt lebt, hat einfach höhere Miet- und sonstige Unkosten als auf dem Land - und auch sonst gibt es Unterschiede, die sich in der Lebenshaltung niederschlagen - wenn z.B. Familie vorliegt. Was sie fordern, wuerde einen Grad an Mobilitätsbereitschaft notwendig sein lassen, der durch einen Sozialbeitrag bestimmt unmöglich abgedeckt werden kann.

Derzeit reicht die Sozialhilfe für ein Leben in der Stadt. Gerade Wohnblöcke sind doch effizienter/billiger. In der Stadt ist alles zentraler und somit entfallen Reisekosten, man braucht kein Auto. In Zukunft werden über 95% in Städten leben, weil die Städte wohnlicher werden und es viel effizienter ist, wenn es z.B. nur ein paar Hundert Großstädte in Deutschland gibt.

Der Einheitsbetrag bei der Sozialhilfe und in Zukunft ein BGE können für eine Angleichung der Lebensbedingungen in Deutschland führen. Derzeit werden mit der individuellen Wohnhilfe doch nur die privaten Miethaie beglückt und teuere Städte versteckt subventioniert. Wenn mehr Menschen aufgrund einer pauschalen Sozialhilfe zusammenziehen, dann platzt die Immobilienblase und alles wird billiger und der Staat kann billig Wohnungen aufkaufen.

Was sollte denn sonst passieren können? Die Frage ist doch eher, ob sich extrateuere Schickimicki-Luxusstädte halten können. Die Armen sammeln sich bei ausreichendem Geld (das sie ja kriegen) nur dort, wo es auch hinreichend lebenswert ist.

> Wir leben in einer Auto-Gesellschaft - wo der Lebenswert erst einmal von daher - eben der Benzinkutsche als fahrbarer Multimedia- Unterhaltungszelle - wahrgenommen wird.

Ähm, also das hat jetzt aber nichts mit einem pauschalen (pro Kopf) Festbetrag für Sozialhilfe zu tun, oder? Bei einem zukünftigen BGE werden einem damit auch nicht Auto, Haus, Boot und Flugreisen ins Ausland finanziert (in fernerer Zukunft ist das Leben auf der Erde für jeden aber schon sehr komfortabel). Abgesehen davon gibt es eher einen Trend weg vom Auto (siehe http://www.spiegel.de/auto/aktuell/junge-us-amerikaner-verzi… und http://www.heise.de/tp/artikel/37/37120/1.html)

> In regionalen Bereichen, einzelnen Städten oder Gemeinden, liesse ich ihre Forderung sicher verwirklichen - aber nicht global fuer die gesamte BRD.

Eine Sozialhilfepauschale spart dem Staat Geld (weniger Verwaltung und Ressourcenersparnis durch geändertes Verhalten der Sozialhilfeempfänger) und die meisten Sozialhilfeempfänger werden wohl auch dafür sein (weil sie sich mehr Geld zusammensparen können) - was also könnte die Idee noch verhindern? Dagegen sind die privaten Miethaie aber nun ja - ob die sich langfristig durchsetzen können? Sicher nicht. (alles imho)
 
aus der Diskussion: Schönes neues Deutschland
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (22.09.12 09:14:08)
Beitrag: 60 von 285 (ID:43633728)
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