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-- Dividende von 0,90 Euro für abgelaufenes und aktuelles Geschäftsjahr geplant
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-- Im laufenden Jahr stark rückläufiger Gewinn erwartet

-- Starkes Ergebnisplus im GJ 2013/14

-- Umsatz und Marge stabil

(NEU: Weitere Details und Aussagen aus Telefonkonferenz)

Von Matthias Goldschmidt

Der Leuchtmittelkonzern Osram hat in einem sich rapide wandelnden Lichtmarkt im Geschäftsjahr 2013/14 wacker geschlagen. Zwar stagnierten Umsatz und Marge, dank seiner Sparmaßnahmen verdiente Osram unter dem Strich aber deutlich mehr als im Vorjahr und will die Aktionäre nun erstmals seit der Abspaltung des Unternehmens vom Siemens-Konzern mit einer Dividende bedenken, die noch dazu recht üppig ausfällt.

Wie Osram mitteilte, werden die Anleger 0,90 Euro je Aktie erhalten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent des Konzerngewinns, der auf 193 Millionen Euro von 34 Millionen im Vorjahr zulegte.

Für das laufende Geschäftsjahr ist derselbe Dividendenbetrag vorgesehen. Allerdings rechnet Osram mit hohen Kosten für die zweite Stufe des "Push"-Restrukturierungsprogramms, weshalb der Gewinn im Geschäftsjahr 2014/15 "stark zurückgehen" wird. Die Auschüttungsquote wird sich somit wohl massiv erhöhen, denn eine Dividende in der Höhe kostet den Konzern gut 94 Millionen Euro.

Konzernchef Wolfgang Dehen sagte in einer Telefonkonferenz, dass man mit der stabilen Dividende ein "starkes Signal" für die positive Entwicklung von Osram setzen wolle. Ob der Gewinn im kommenden Jahr ausreichen wird, ist allerdings nicht mehr Dehens Problem: Der Sechzigjährige kündigte seinen vorzeitigen Rücktritt "auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen" zum Jahresende 2014 an.

Übernehmen wird im Januar 2015 Olaf Berlien. Der ehemalige ThyssenKrupp-Manager und frühere Vorstand der Carl Zeiss AG wird auch die Aufgaben eines Technikvorstands übernehmen. Der Posten ist seit dem Abgang von Peter Laier Mitte des Jahres wegen "unterschiedlicher Auffassungen" vakant.

Auch Berlien wird mit dem anhaltenden Rückgang des traditionellen Leuchtmittelgeschäfts zugunsten der LED-Technolgie zu kämpfen haben. Das lukrative Segment "Classic Lamps & Ballasts" - der immer noch mit Abstand größte Unternehmensbereich - schrumpfte im vierten Quartal und im Gesamtjahr um 14 bzw. 15 Prozent.

Dass der Konzernumsatz dennoch relativ stabil blieb, war vor allem dem LED-Geschäft zu verdanken, das im vierten Quartal noch einmal kräftig anzog und seinen Erlös zum Jahresende um 72 Prozent steigerte. Der LED-Markt wächst zwar außerordentlich stark, Osram macht damit aber wegen der Konkurrenz aus Fernost und den niedrigen Preisen Verluste. Der bereinigte operative Verlust betrug auf Jahressicht 84 Millionen Euro.

Um dem Wandel zu begegnen, hat Osram ein tiefgreifendes Sparprogramm bereits abgeschlossen, das massive Stellenstreichungen und Werksschließungen, aber auch Einsparungen von kumuliert 871 Millionen Euro mit sich brachte - allein 110 Millionen im abgelaufenen Quartal.

Die zweite Stufe, die bis 2017 laufen wird, sieht den Abbau von nochmals etwa 1.700 Stellen im Inland sowie rund 6.100 Stellen international vor. Die kumulierten Einsparungen sollen rund 1,3 Milliarden Euro betragen. Der größte Anteil der notwendigen Kosten sollen bereits im laufenden Geschäftsjahr anfallen, weshalb auch der Gewinn deutlich zurückgehen wird.

Bereinigt um diese Sondereffekte und auf vergleichbarer Basis erwartet Osram indes einen Umsatz und eine Rendite des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA-Marge) auf Vorjahresniveau. 2013/14 sank der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 3 Prozent auf 5,14 Milliarden Euro, die Marge verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 8,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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November 05, 2014 16:20 ET (21:20 GMT)

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aus der Diskussion: OSRAM - Ein neues Licht am Aktienmarkt
Autor (Datum des Eintrages): Jagdhornboxer  (06.11.14 13:49:22)
Beitrag: 669 von 806 (ID:48242326)
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