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Hallo,
einige unserer Fragen wurde mit viel rhetorischer Raffinesse durch die Aktionärsvertreter vor mir gestellt. Die Antworten darauf packe ich hier ebenfalls mit rein. Auch sind mein mitgereister Kumpel und ich mit Aufsichtsrat und Vorstand nach dem offiziellen Teil ins Gespräch gekommen. Die HV wurde ursprünglich mit 2 h veranschlagt, dauerte dann aber aufgrund der vielen Fragen 5h. Ich habe alles in Word geschrieben und hier rein kopiert. Entschuldigt bitte daher Formatierungsfehler...

- Erwartete Umsätze in Spanien / Ab wann Kostendeckung erwartet? Probleme mit Behörden?

Erwartete Umsätze 300‘ bis 500‘ / Schon dieses Jahr wird kostendeckend gearbeitet

Behördliche Probleme: Wenn man behandelt wird, muss bei Ameluz der Patient einen behördlichen Spießrutenlauf durchmachen, um Ameluz zu bekommen (Visum / Inspektor, etc) Diese Restriktion hat Metvix nicht und es liegt direkt im Behandlungszimmer des Arztes. Die Konsequenz ist, dass der Arzt den Weg des geringeren Widerstandes für sich und den Patienten geht und mit Metvix behandelt. ABER: Diese Einschränkung fällt in den nächsten Tagen/Wochen für Ameluz weg und man ist komplett gleichgestellt.

Zusatzinfo: Im August haben fast alle KHs in Spanien geschlossen. Daher hat man so gut wie keine Umsätze verpasst.

- Vertriebsaktivitäten Italien / Polen / Frankreich + weitere EU-Länder


Extrem aufwändig in EU Ameluz zu verkaufen, aufgrund der behördlichen Kleinstaaterei und extremen Schwachsinns. Bsp. Italien: Ameluz müsste für jede italienische Region mit hohen Kosten einzeln geprüft werden. Sollte man diesen behördlichen Marathon dann tatsächlich geschafft haben, dann erlaubt einem das italienische Gesundheitssystem maximale Gewinne von 1 Mio. Euro. Daher wird man wahrscheinlich nie in Italien aktiv werden (Informationen Gespräch Schaffer)

In Frankreich ist man gerade dabei mit den Behörden zu kämpfen. Hier muss man wie in Italien ebenfalls, jede Region einzeln bearbeiten.

Auch in Spanien gilt diese Kleinstaaterei. Man ist aber aufgrund der hervorragenden Arbeit von Herrn Dünwald bereits in allen Regionen zugelassen.

- Austalien als nächste Vision wegen perfektem Kosten/Nutzen Verhältnis?

Wäre von den Krankheitsfällen gut. ABER: Extrem hohe Zulassungskosten und KK‘s zahlen PDT Behandlung nicht, was in Australien schlecht ist, da Studien gezeigt haben, dass Australier keinen Cent zusätzlich beim Arzt zahlen wollen. Als nächstes Land will Prof. Lübbert Kanada ins Auge fassen.

- Gemeinsamer Bundesausschuss? EU-Richtlinie bezüglich Magistralrezepturen durchsetzen?

GB: Man beantragt dort die Untersuchung und bekommt etwa 2 Jahre später eine Ziffer. Diese Ziffer ist dann ausschlaggebend, für den Preis den man noch bekommt. Das Risiko ist nun hoch, dass man hier eine viel zu geringe Ziffer bekommt und sich damit den Preis versaut. Der Ansatz der momentan schon eifrig verfolgt wird (um auch die Kassenpatienten in den Genuss einer kostenfreien Behandlung kommen zu lassen) geht über die Krankenkassen. Hier versucht man mit der Kosteneffizienz zu überzeugen. Würde das gelingen, würden sich die Umsätze in D in kurzer Zeit verzehnfachen.

MR: Ärzte bewegen sich auf dünnem Eis. Eigentlich verboten, was da gemacht wird.

- Woher weiß man, dass man 70 % Marktanteil bei PDT hat? + Hautverjüngung
Infos muss man sich von einer (Apotherker?)-Datenbank kaufen.


Hautverjüngung darf nicht beworben werden. Allerdings soll er sehr deutlich herausgestellt werden. Sogar mit einem Hinweis auf der Packung. Auf jeden Fall wird das Thema, soweit es der rechtliche Rahmen zulässt, angegangen.

- Vermarktung Belixos? Über Amazon in weiteren EU-Ländern? Neue Produktmanagerin? Shopping Kanal?


Wenn man es in anderen Ländern bringt, müsste es zumindest minimal beworben werden, damit der Stein ins Rollen kommt. Z.B. ist in Spanien Amazon gar nicht so groß, wie in D und daher auch nicht für die Vermarktung entscheidend.

Die aktuelle Dame ist in Mutterschaft. Deswegen wird jd. zusätzliches eingestellt.

Gespräch Baumann: Von der Idee „Shopping Knal“ nicht abgeneigt und man wird es prüfen lassen. Es geht v.a. erstmal darum den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Auch wenn nicht EU. Einführung in Schweiz sehr wichtig, da hochpreisiger Pharmamarkt.

Schweiz und Israel in diesem Jahr noch Zulassung erwartet.

- Können Umsätze Belixos und Ameluz separat ausgewiesen werden? + Angabe über die verkaufte verleasten Lampen?


Bisher wurde eine einzelne Lampe geleast. Alle anderen wurden gekauft. Auch macht es keinen Sinn Ameluz und Belixos separat auszuweisen, weil damit erhebliche Kosten verbunden wären.

Gespräch Schaffer: Eine Lampe kostet in der Herstellung ca. 3200 Euro. DUSA hat davon etwa 2000 bis 3000 in USA verkauft. (Bei min 2000 war er sich aus einem mir entfallenen Grund sicher) Für die Marktdurchdringung in USA ist das, so finde ich eine sehr wertvolle und positive Information.

Die Kosten bei Amazon + deren Versand sind übrigens günstiger als wenn Bioforntera selbst über DHL verschicken würde. Hier kam von Herrn Buhlmann (Aktionärsvertretung) die Kritik, dass man sich zu sehr abhängig macht.

Belixos Protect wurde als Anti Aging Produkt tituliert.

Belixos Umsatz: 100‘ bis 200‘ Euro. Befindet sich am Break-Even

- Welche Hoffnungen verbindet man mit Herrn Dünwald?

Herr Dünwald durfte leider nicht sprechen. Im persönlichen Gespräch mit Prof Lübbert hat er mir aber verraten, dass Herr Dünwald der extrovertierte Counterpart ist, den er gesucht hat. Er soll auch bei Gesprächen mit Investoren dabei sein. Ich muss sagen, dass mich die Ehrlichkeit um die persönliche Einschätzung seiner selbst sehr positiv überrascht hat. Dünwald wird übrigens 200‘ im Jahr bekommen. Das finde ich nicht zu viel. Er wird sich v.a. um die Internationalisierung kümmern. Der bisherige Vertriebschef hat dann die Leitung in Deutschland. Beim Verabschieden von Prof Lübbert sagte er mit Leuchten in den Augen, dass es sich schon sehr auf seine neue Aufgabe freut. Er war übrigens mit seiner Frau da, als Aktionär. Herr Baumann untersagte es, dass Her Dünwald sich vorstellt.

- Zusammenarbeit Maruho? Sitz nicht mehr in Düsseldorf sondern in Leverkusen in den Räumlichkeiten von Biofrontera?

Ja, Maruho ist mittlerweile bei Biofrontera eingezogen. Die zahlen aber die Räumlichkeiten selber. Hier kam es auch zu einer Andeutung, dass hier etwas hinter den Kulissen passiert von dem Bio profitieren würde, aber noch nichts fest unterschrieben ist. Die Antwort war sehr politisch. Es wurde nochmal betont, dass Maruho einen Partner in der EU will und an einer Übernahme nicht interessiert ist. Wollen wir es mal hoffen…

- Gründe Ausstieg CM?

CM wurde von allen nur der „Mann aus Hannover“ genannt. Gründe wurden nicht genannt. Zumindest habe ich mir nichts aufgeschrieben. CM ist auf jeden Fall komplett raus.

- Hat man mittlerweile einen neuen Investor gefunden?

Hier ist man ist man viel unterwegs. Man war z.B. auch bei sehr konstruktiven Gesprächen in NY. Dort hat man die ganz klare Aussage bekommen: „Entweder macht ihr Eigenvertrieb oder ihr braucht nicht wieder kommen“

- Kontakt zu Nestle/Galderma oder DUSA/Sun Pharma(WIN-WIN-Situation)?


Aufgrund der beiderseitigen Vorteile gab es Gespräche mit DUSA. Als allerdings DUSA von Sun übernommen wurde, kam es zu einem Bruch. Seitens Biofronteras hat man wiederholt das Gespräch gesucht, ist aber auf Ablehnung gestoßen.

- Große KE richtet auf diesem Niveau für uns Aktionäre großen Schaden an. Finanzierung FK? Auch Bankkredit?

Hier war es sehr wertvoll, dass Herr Schaffer mit mir und meinem Kumpel, der aufgrund seines Studiums sehr tief in der Materie steckt, das Gespräch gesucht hat. Wenn man ehrlich ist, wird man um eine KE nicht rum kommen. Was das Thema FK betrifft, wird aber noch versucht, das Unmögliche möglich zu machen. Herr Schaffer kannte sich auf jeden Fall sau gut aus und machte auf diesem Gebiet einen äußerst kompetenten Eindruck. Auch werde man sich nicht wie, das ein oder andere Biotech-Unternehmen, bei einer KE von einen Hedgefonds prostituieren lasssen.

KE wird im Herbst kommen, evtl / hoffentlich mit Beimischung FK. Hier wurden Andeutungen zu amerikanischen Investoren gemacht.

- Weiß man mittlerweile mehr über den Verkäufer?

Nein weiß man nicht, bzw. Aussage Prof. Lübbert: man kann es nicht sagen. Es soll aber in den nächsten Wochen aufhören. Herr Schaffer sprach das sogar selber im Gespräch an, dass man momentan unter der 2,30 gehalten wird. Mehr wollte er nicht sagen.

USA:

- Wahrscheinlichkeit, dass man PDUFA-fee zurück bekommt? (Im Bericht heißt es nur noch "möglicherweiße" und "sollte")

Man bekommt die FEE nach jetziger Rechtsprechung eindeutig zurück. Allerdings weiß man noch nicht wann. Wahrscheinlich erst nach dem man die Zulassung erhalten hat.

- Strategie Marktdurchdringung! Anzahl Mitarbeiiter, Kostenerstattung, etc.?


Man wird erstmal die großen Städte abdecken. Auch wird man versuchen möglichst schnell den Markt mit Lampen zu sättigen indem man sie „verschenkt“. Ab 2018 brauchen die Ärzte für BCC die Lampe, dann werden sie dafür auch zahlen müssen. Levulan wird übrigens NIE für BCC zugelassen werden, da blaues Licht nicht tief genug eindringt. Hier war von 1,5 Mio (von jährlich 3 Mio Erkrankungen) potentiellen Kunden die Rede, die man als Monopolist dann bearbeitet.

Man wird wahrscheinlich erstmal den Preis von DUSA bekommen und dann höher ansetzen dürfen, weil man bessere Heilungsraten hat. Auch hat man sich darum gekümmert, wie die Ärzte mitverdienen. Dies geschieht über Rabatte. Die Differenz bekommt der Arzt. Apotheken gibt es nämlich in den USA nicht. Es geht alles über den Arzt. Außerdem hat man sich auch um die Erstattung gekümmert. Hier fielen Begriffe wie ObamaCare, MediCare, Codes etc.
Ingesamt macht die Herangehensweise USA einen sehr guten Eindruck. Man hat ganz offensichtlich aus den Fehlern AK und Europa gelernt. Auch scheint Frau Tamborini einen guten Job gemacht zu haben.

Endgültige Entscheidung Q4 15 / Q1 16.

- Markteintrittsbarrieren? (Z.B durch DUSA)

Patentrechte sind in den USA für Biofrontera nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass man mit unterschiedlichem Licht arbeitet. Im Prinzip schützt das dortige System vor einer Patentklage. Wenn ich es richtig verstanden habe, gilt das auch für den Ablauf des Patents. Man genießt also vollen Schutz durch das System (evtl. hat hier jd. besser mitgeschrieben als ich).

- Geplante Kosten USA?

Ein guter Vertriebsmitarbeiter wird etwa knapp 200‘ Dollar kosten. Wichtig in den USA ist ein Aktienoptionsprogramm für die MA bzw. gute MA. Dafür wird ein Listing in USA nötig. London hat übrigens 300‘ Euro gekostet. Dort „lagern“ mittlerweile 2 Mio Aktien.

- Daylight

Galderma pusht hier momentan Metvix und will den Markt mit den topischen Cremes über die Daylight-Zulassung angreifen. (Siehe Kuchen im Diagramm) Hier hat Galderma schon sehr viel Geld investiert, weil durch die verschiedenen Breitengrade der EU hindurch Studien gemacht werden müssen. Zulassung dazu hat man vor ein paar Wochen bekommen. Der Knaller ist nun, dass Galderma die Pionierarbeit (Drecksarbeit) schon gemacht hat und Biofrontera sich jetzt eiskalt in Windschatten klemmen kann. Das heißt man muss jetzt a) mit den bisherigen Studien AK nur noch zeigen, dass man besser ist als Metvix und b) eine Studie mit gerademal 15 Patienten anstoßen. Die Kosten schätzt man auf läppische 750 €. Wie gesagt, Galderma hat hier bluten müssen und man profitiert nun davon.

- Prozentualer Anteil der Arbeitszeit an Uni?

90 % seiner Arbeitszeit widmet er Biofrontera. Würde mal sagen, dass es etwa 60 bis 70 h sein könnten. Er macht auf mich den Eindruck eines Arbeitstiers. Er macht übrigens dieses Jahr auch keinen Urlaub. Die restlichen 10 % widmet er der wissenschaftlichen Ausrichtung der Forschungsarbeit am Lehrstuhl. Hiervon profitieren wir ungemein. Zu seiner Professur muss man wissen, dass der Ruf nach Biofrontera kam, was sehr ungewöhnlich für Profs ist, die eine eigene Firma haben bzw. lenken.

- Gehlalt:

Hier hat sich Herr Baumann nicht lumpen lassen und Prof. Lübbert mit Lob überschüttet. Er kann im Prinzip alles und daher ist sein Gehalt auch mehr als gerechtfertigt.

Gründe Eigenvertrieb


-Sehr guten Kontakt zu einem Unternehmen in Bremen die den Schritt Eigenvertrieb in den USA gewagt und geschafft haben.
- DUSA hat auch erfolgreichen Eigenvertrieb.
- Beide Unternehmen hatten erst auslizensiert und waren damit gestolpert. Der Erfolg kam erst mit dem Eigenvertrieb.
- US-Investoren gibt es nur mit Eigenvertrieb.
- Ein Übernahmeangebot wäre ohne Eigenvertrieb uninteressant.

Übernahme

- Derzeit kein Übernahmeangebot
- Prof. Lübbert geht fest davon aus, dass ein Übernahmeangebot kommen wird
- Momentan würde er es ablehnen.
- Mein Gefühl ist, dass er mit einem Übernahmeangebot in 2 bis 3 Jahren rechnet und dann den Preis nach oben pokern würde.

BCC
- Ergebnisse vor Weihnachten oder Anfang Januar erwartet.

Entwicklungskosten für ein Produkt wie Ameluz etwa 250 Mio. Man ist aber schon einen Schritt weiter. Lübbert: „ Wenn es jd. schafft, weltweit auch nur ein Unternehmen zu finden, dass ähnliches für 130 Mio. geschafft hat, dann spendiere ich eine Kiste mit sehr gutem Wein“

Auch habe ich gestern auf dem Podium gefragt, ob man die Präs. online stellen könnte und wie ich den Diskussionen entnehmen kann, ist sie es bereits. Sehr gut!

Man ist sehr zuversichtlich alle Meilensteine 2016 zu erreichen!!!

Was ich auch positiv finde, ist der Umstand, dass man sich zu allen Fragen schon Gedanken gemacht und ausführlich antworten konnte. Es macht zwar nach außen hin eventuell den Anschein, aber man befindet sich auf gar keinen Fall mehr im Blindflug (Ähnlich wie AK in EU).

Ich werde noch Rücksprache mit meinem Kumpel halten, ob er noch etwas Zusätzliches aufgeschrieben hat. Auch bitte ich euch, zu ergänzen oder zu korrigieren. An der ein oder anderen Stelle bin ich nicht mitgekommen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Frau zur Mühlen und Herrn Schaffer. Kontaktieren Sie mich bitte einfach per Mail, falls ich etwas nicht ganz korrekt oder unvollständig wieder gegeben habe.

Auch wurden wir auf breiter Front für unsere konstruktiven Fragen gelobt. Ich meinte dann, dass man die Beantwortung auch auf dem kleinen Dienstweg im Forum erledigen könnte. Damit würde sich die HV nicht mehr wie ein Kaugummi in die Länge ziehen. Verständlicherweise wurde dies sehr skeptisch gesehen, da manche hier, wie zum Beispiel gewisse Ämter, nicht in der Lage sind, sachlich miteinander zu diskutieren. Das finde ich wirklich sehr schade. Ich / Wir wurden dann noch sehr herzlich auf den Aktionärsabend eingeladen.

Wünsche allen ein schönes Wochenende und drückt die Daumen, dass der Kurs endlich mal in faire Regionen steigt! Es macht alles einen sehr guten Eindruck!!!

Beste Grüße euer Owehh

P.s. Grüße an alle die gestern da waren! War ne sympathische Truppe!
 
aus der Diskussion: Biofrontera - Heiße Turnaround-Spekulation
Autor (Datum des Eintrages): Owehh  (29.08.15 15:13:27)
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