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Den Zusammenhang gibt es ja schon. Die Allianz hat ein großes Anleihenportfolio und zwar primär im Corporate-Segment. Gundlach spricht höhe Verschuldungsgrade im Anleihenmarkt an. Diese Anleihen decken primär Lebensversicherungsverpflichtungen ab, teilweise aber natürlich auch EK oder andere Verpflichtungen (Schaden/Unfall).

Höhere Ausfallraten würden die Allianz treffen, natürlich. In diesem Szenario leidet jedoch die ganze Wirtschaft, also der gesamte Aktienmarkt. Einige stärker (high Beta), andere weniger stark (low Beta). Leidet die Allianz dann überproportional? Im Vergleich zum MSCI World evtl. ja. Insgesamt ist der Betafaktor, der genau diese Sensitivität gegenüber dem Gesamtmarkt misst, aber grob im Bereich des Marktdurchschnitts. Aber auch 3 fundamentale Punkte:

1. Ja, die Verschuldungsquoten vieler Unternehmen sind höher als im historischen Vergleich. Allerdings liegt das daran, dass das Zinsniveau so niedrig liegt. Die Zinsbelastung ist nicht erhöht.

2. Wie erwähnt führen Ausfalle zu einer Dämpfung durch die versicherungstechnische Rückstellung.

3. Wenn man sich die Ausfallraten im Corporate-Segment z. B. in Geschäftsberichten von Banken anschaut, dann sind sie sehr niedrig, obwohl die europäische Wirtschaft eher holprig läuft.

Die Allianz hat einige BBB-Papiere. Darunter kaum etwas. Natürlich haben wir ein Konjunkturrisiko. Die Allianz ist keine Nestlé. Aber die Allianz ist sehr gut kapitalisiert und weist starke Margen auf. Ich trage das Risiko.
 
aus der Diskussion: ALLIANZ auf 6-Jahres-Tief!
Autor (Datum des Eintrages): TME90  (27.06.19 19:00:23)
Beitrag: 34,228 von 36,292 (ID:60906723)
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