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[posting]60915243[/posting]
Zitat von winhel: Man kann doch auch weiter als 300 Kilometer fahren, selbst wenn sich an den Reichweiten kurzfristig nicht viel tun sollte - man muss halt nur zwischendurch laden.

In der Theorie hast du vollkommen Recht.
In der Praxis sieht da aber ganz anders aus. Ich wohne hier z.B. an der ostfriesischen Küste und vermiete auch Ferienwohnungen. Die große Anzahl der Gäste, und das sind an jedem Wochenende Tausende, kommt aus NRW, aber viele wohnen auch weiter weg.
Nehmen wir mal Dortmund, das wären ca. 300 km, und liegt noch ziemlich im Norden von NRW.
Bis 10.00 Uhr müssen die Gäste die Wohnungen verlassen, dann setzt sich hier eine Karavane in Richtung Süden in Bewegung.
Ab 15.00 Uhr können die neuen Gäste die Wohnungen übernehmen. Einige kommen gut durch, viele berichten aber immer wieder von Staus auf den Autobahnen, so dass die Fahrt auch schon 5 bis 6 Stunden betragen kann. Nachmittags ist in den Ortschaften kein Durchkommen mehr, die Wohnungen werden bezogen und dann muß noch eingekauft werden. Das alles geht nicht mit 300 km Kapazität, denn wie viele Ladesäulen sollen auf der Autobahn benutzbar sein und welche Wartezeiten stehen dann an? Denn die Hauptroute ist die A 29 und die A 1.
Das böse Erwachen wird eines Tages kommen.


Ein sehr seltsames Beispiel. An dem Tag, an dem alle Deine Gäste mit Elektrofahrzeuge anreisen werden, liegt noch Jahrzehnte in der Zukunft. Zu diesem Zeitpunkt werden voraussichtlich weder Reichweiten noch Ladekapazitäten ein Problem mehr darstellen.

Ansonsten aber musst Du Dich vor allem am normalen "Use Case" orientieren - 99% aller Fahrten kann ein Normalbürger bereits heute ohne Zwischenladen absolvieren, da sein tägliches Pensum schlichtweg nicht ansatzweise an die Kapazität des EV herankommt.
 
aus der Diskussion: NEL ASA - Elektrolyse-Spezialist aus Norwegen
Autor (Datum des Eintrages): Circle_Jerk  (28.06.19 20:22:42)
Beitrag: 3,981 von 20,318 (ID:60916536)
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