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[posting]61879326[/posting]...nachfolgendes hatte ich vor ein paar Monaten an das Wirtschaftsministerium geschickt mit der Bitte einer Antwort....

Sehr geehrte Vertreter der Politik
ihre Entscheidung jetzt doch LNG Terminals (sogar mehrere) bauen zu lassen um das "umweltfreundliche "Fracking Gas nach Deutschland einführen zu können bzw. zu müssen, auch wenn wir, meines Erachtens nach, keine US Besatzungszone mehr sind, muss ich mich schon sehr wundern. Hat man wirklich so eine Angst vor dem großen NATO Partner , dass man all seine Werte über Bord wirft. Wir richten über die deutsche Autoindustrie als gäbe es kein Morgen.... aber Flüssiggas.... welches durch Fracking gefördert ( stark umweltbelastend) und dann mit Altöl getriebenen Containerschiffen transportiert ( 8 Containerschiffe spucken genau so viel Schadstoffe wie die gesamte Kfz Flotte der Welt aus)und im Vergleich zu russischen Gas wesentlich teurer sein wird ,zu importieren..... da scheuen Sie nicht zurück. Nicht mal Vertreter der Grünen hört man dazu. Dann hat US Botschafter Grenell doch gute Arbeit geleistet (jede Woche eine Drohung oder eine andere Unverschämtheit),jeden Falls für seine Wirtschaft bzw. seinen Staat. Vielleicht sollten Sie auch einmal für Ihr eigenes Volk eine Lanze brechen und nicht jedes Mal kuschen wenn ein lauer Westwind weht!!Ich glaube wir, die sogenannte Basis, haben es auch verdient, dass Sie sich als Staat für unsere Interessen ( z.Bsp. geringe Gas - und Strompreise) einsetzen. Für diesen Import von Fracking Gas gibt es nicht ..einen...vernünftigen nachvollziehbaren Grund oder aber Sie nennen mir einen Punkt der all das rechtfertigt. Kommen Sie mir jetzt aber bitte nicht mit „Konkurrenz belebt den Markt“. Die Konkurrenz, die hier von Ihnen gefördert wird , und das wissen Sie ganz genau, wird nichts anderes bewirken als das die Gaspreise steigen werden. Aber wie immer werden auch diese Maßnahmen ihre weichgeklopfte Wählerschaft hinnehmen . Die Basis sieht hier eigentlich nur, wie Sie, die Vertreter des Volkes, einknicken und lieber Ihr Volk, also ihre Wähler, für Ihre Unfähigkeit (Ignoranz) bluten lassen.
Einfach mal zum Nachdenken gedacht!!

..Antwort des Ministeriums

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 13. Februar 2019 mit der Sie sich zum Thema LNG-Terminals in Deutschland äußern.
Das BMWi erhält regelmäßig eine Vielzahl von Anfragen, so dass eine zeitnahe Beantwortung leider nicht immer möglich ist. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen daher erst heute antworten.

Gerne möchten wir Ihnen nachfolgend unsere Position zum Thema Gasmarkt in Europa darlegen:
Auch wenn Deutschland mit der Energiewende die Energieversorgung grundlegend von nuklearen und fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz umstellt, wird Erdgas in den nächsten Jahrzehnten noch einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten.
Zentrale Aufgabe der Energiepolitik ist es daher sich für eine sichere Versorgung mit Energieträgern einzusetzen. Ein wesentliches Element für die sichere Versorgung bei Gas besteht darin, verschiedene Versorgungswege und -quellen zu nutzen.
Sowohl Nord Stream 2 als auch LNG-Terminals können zu einer weitergehenden Diversifizierung der Gasversorgung beitragen und dadurch die Versorgungssicherheit weiter erhöhen.

Die Errichtung von neuer Infrastruktur für den Transport von Erdgas, also beispielsweise LNG-Anlagen, bleibt jedoch grundsätzlich eine privatwirtschaftliche Entscheidung. Aufgabe des Staates ist es hierfür die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Daher koordinieren wir für die Errichtung von LNG-Terminals gerade den regulatorischen Rechtsrahmen.
Auch der Import von Erdgas ist eine privatwirtschaftliche Entscheidung. Ob wie bisher nur Pipeline-gebundenes Erdgas aus Russland, Norwegen und den Niederlanden oder verstärkt auch Flüssigerdgas nach Deutschland importiert werden wird, wird nicht vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entschieden.
Das Fernleitungsnetz der Bundesrepublik Deutschland ist bereits mit verschiedenen LNG-Terminals europäischer Nachbarstaaten verbunden. Der jetzt von privatwirtschaftlichen Unternehmen vorgesehene Ausbau von LNG-Infrastruktur in Deutschland ermöglicht verstärkt, auf das wachsende weltweite Angebot an LNG für die Versorgungssicherheit in Deutschland zuzugreifen. Die geplanten neuen LNG-Terminals stehen nicht nur für US-LNG zur Verfügung, sondern ebenso für das wachsende Angebot aus Quatar, Russland und weiteren internationalen LNG-Anbietern.
Etwaige neue LNG-Terminals werden sich als Infrastrukturprojekte im Energiebinnenmarkt dem Wettbewerb mit bestehenden LNG-Terminals sowie vorhandenen Pipelineanbindungen Europas mit anderen Lieferländern stellen müssen. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage dürfte auch Auswirkungen auf die Preise haben.

Dem BMWi ist bekannt, dass es unterschiedliche Vorkettenemissionen für Pipelineerdgas und LNG gibt, welche im Allgemeinen sämtliche Tätigkeiten von der Gewinnung über die Aufbereitung bis hin zum Transport eines Energieträgers umfassen. Über diese mit dem Erdgasimport verbundenen Vorkettenemissionen in den jeweiligen Erzeugerländern können keine detaillierten Angaben gemacht werden, da deren Monitoring in die Verantwortung der Erzeugerländer fällt bzw. erforderliche technologische, prozessbezogene und qualitative Grundlageninformationen dem BMWi im Einzelnen nicht bekannt sind. Das BMWi nimmt auch grundsätzlich keine Bewertung von Forschungsergebnissen, also auch Forschungsergebnissen zu potentiellen Vorkettenemissionen von US-amerikanischem Erdgas beziehungsweise Flüssigerdgas, vor.
Insbesondere durch die notwendige Verflüssigung und Regasifizierung kann LNG höhere Emissionswerte aufweisen. Hinzu kommt, dass je nach Fördermethode, z.B. Fracking in den USA, höhere Emissionswerte entstehen können.
Uns ist jedoch nicht bekannt, wie sich das von den USA exportierte LNG zusammensetzt, d.h. wie hoch der prozentuale Anteil an Erdgas aus Schieferlagerstätten ist.

Das BMWi hat jetzt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gebeten, zu untersuchen, welche wissenschaftlich belastbaren Informationen über Emissionen bei der Förderung von Erdgas aus Schieferlagerstätten in den USA und Kanada verfügbar sind, und diese dem BMWi aufbereitet zur Verfügung zu stellen.

Wir hoffen, dass unsere Ausführungen für Sie mehr Transparenz in den Sachverhalt bringen konnten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team Bürgerdialog
 
aus der Diskussion: GAZPROM - Russland Rohstoffperle
Autor (Datum des Eintrages): moritz1965  (09.11.19 12:06:48)
Beitrag: 17,734 von 32,556 (ID:61880169)
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