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[posting]59330222[/posting]Für die interessierten Leser stell ich meinen Beitrag vor zirka genau einem Jahr nochmals rein, damals war der Kurs bei zirka 20 € und wurde ebenso wie jetzt euphorisch bejubelt.

Zitat von heinzconrad: Guten Abend!


Ich habe die Zahlen zum Buchwert von https://www.finanzen.net/aktien/Erlebnis_Akademie-Aktie. Mag sein, dass ausländische Beiträge nicht ganz richtig erfasst sind. Ich habe es nicht nachgerechnet. Die Zahl zeigt eindrucksvoll, wie meines Erachtens absurd teuer EAK aktuell bewertet wird.

Zur Bewertung allgemein:
Ich habe den Vergleich der EAK mit Immobilien zutreffend gefunden.
Ich würde wegen der täglich wechselnden Gäste einen Vergleich mit Hotels vielleicht noch etwas passender finden.
Mir ist kein Hotel oder dergleichen bekannt, dass zum mehr als 4- fachen des Buchwerts verkauft worden ist.

Wenn eine Hotelkette mit 2 Hotels ein zusätzliches eröffnet und dann insgesamt 3 Hotels hat, hat es im Jahr nach der Eröffnung ein Wachstum von 50%. Deswegen macht man keine Luftsprünge, denn im darauffolgenden Jahr ist das Wachstum wieder weg. Genau das passiert hier auch bei EAK.

Die durchschnittliche Besucherzahl pro Anlage in Deutschland hat im vergangenen Jahr sogar abgenommen. Das ist nicht erfreulich.

Wenn ein Hotelier expandieren möchte, so spart er sich normalerweise über die Jahre etwas Geld zusammen, damit er sich ein neues Hotel in Kombination mit Krediten leisten kann. EAK hat einen anderen Weg gewählt und die Expansion forciert. Der Preis, den die Aktionäre dafür bezahlen, ist, dass ihre Anteile verwässert werden. Seit dem Börsengang um circa ein Drittel.

Mir wurde "Unerfahrenheit was Börse und Kennzahlen betrifft" unterstellt.
Ich nehme das zur Kenntnis.

Für Leser, die nicht pushen, sonder sich informieren wollen, sei auf https://www.dub.de/kmu-multiples/ verwiesen. Dort sind EBIT-MULTIPLES (NICHT UMSATZMULTIPLES) für KMUs mit Umsatz bis zu 20 Millionen EURO für die unterschiedlichsten Branchen angeführt.

Bau & Handwerk 3,7 5,7
Beratende Dienstleistung 4,1 5,8
Chemie & Kunststoffe 4,8 7,1
Elektrotechnik 4,5 6,3
Fahrzeugbau & -zubehör 4,3 6,3
Handel & e-Commerce 4,7 6,6
Maschinen- & Anlagenbau 4,7 6,8
Medien 4,4 6,1
Nahrungs- & Genussmittel 4,4 6,5
Pharma, Bio- & Medizintechnologie 5,3 7,7
Software 4,6 6,7
Telekommunikation 4,7 6,6
Textil & Bekleidung 3,7 5,5
Transport & Logistik 4,0 5,7
Umwelttechnik 4,5 6,7
Versorgungswirtschaft 4,5 6,5
Durchschnitt aller Branchen 4,4 6,4

Leider ist die Branche Touristik nicht angeführt.
Nochmals das sind EBIT-MULTIPLES, nicht UMSATZMULTIPLES.


Für Leser, die sich weiter informieren wollen, folgende Informationen:
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Erlebnis Akademie AG eine 10% Kapitalerhöhung gemacht. Die Altaktionäre haben nicht mitgemacht. Warum nicht? Der Platzierungspreis lag bei 9,00 EUR je Aktie. Mir erschien das angemessen. Man hatte institutionelle (sprich professionelle) Investoren an Board. Jetzt liegt der Platzierungspreis beim Doppelten. Ich wundere mich über das Management, das ein Jahr später ums Doppelte freudig zugreift. Dies behauptet zumindest User wiener9: 'und zu dieser Mini Kapitalerhöhung kann ich nur sagen dass das Management diese voll gezeichnet hat, die ziehen also voll mit und erhöhen somit Ihre Anzahl an EAK Aktien' (22.11.2018). Wir werden es sehen.

Was hat sich im vergangenen Jahr eigentlich getan, dass sich der Wert der Erlebnis Akademie AG innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat? Die Planungen für die neuen Anlagen waren 2017 bereits in der Schulblade bzw. wurden gerade umgesetzt.
Um bei dem obigen Beispiel mit den Hotels zu bleiben: Ist ein Hotelier auch innerhalb eines Jahres doppelt so reich, wenn er ein neues Hotel eröffnet?


Ich darf ferner auf meine Ausführungen auf
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1244452-421-430/…
verweisen.
(...)

 
aus der Diskussion: Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots
Autor (Datum des Eintrages): heinzconrad  (01.12.19 08:02:10)
Beitrag: 45,676 von 69,732 (ID:62051108)
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