Kiyosaki hat Unrecht

Die Rallye am Aktienmarkt kann lange weiter laufen, allen Unkenrufen zum Trotz

Nach einem deutlichen Ausverkauf im vergangenen Monat, der den S&P 500 um rund 4,6 Prozent fallen ließ, bleibt der langfristige Trend des Index bemerkenswert stabil. Während Pessimisten gestärkt aus der jüngsten Marktkorrektur hervorgingen, zeigen länger laufende Daten, dass dieser Rückgang kaum eine Delle hinterlassen hat.

Tatsächlich tendieren Aktien über die Zeit hinweg zum Anstieg, argumentiert Ryan Detrick, Marktstratege bei Carson Group und betont die Resilienz des 200-Tage-Durchschnitts. Dieser langfristige Trend ist nicht nur stabil, sondern hat seit dem Überschreiten seines vorherigen Höchststandes im Februar immer weiter zugelegt. Am Montag markierte der 200-Tage-Durchschnitt laut Dow Jones Market Data mit 4706 Punkten erneut ein Rekordhoch.

Detrick sieht darin einen überzeugenden Grund für Anleger, düstere Warnungen von Dauerpessimisten wie Robert Kiyosaki, dem Autor von "Rich Dad Poor Dad", zu ignorieren und langfristig in Aktien investiert zu bleiben. Kiyosaki hatte erst vor wenigen Tagen wieder Untergangsstimmung verbreitet und bei X gepostet: "Der Crash hat begonnen. Er wird böse sein." Demgegenüber erklärte Detrick in einem Telefoninterview mit MarketWatch, dass sich Anleger lieber an der alten Börsenweisheit orientieren sollten: "Der Trend ist dein Freund".

Historische Leistungsdaten unterstützen ebenfalls die Strategie, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten. Verglichen mit den vorherigen zwölf Bullenmärkten ist der aktuelle noch recht jung – er hat gerade einmal die 19-Monats-Marke erreicht, verglichen mit einer durchschnittlichen Dauer von fünf Jahren. "Ich vergleiche den 200-Tage-Durchschnitt mit einem Kreuzfahrtschiff: Hat es einmal Fahrt aufgenommen, ist es schwer, es wieder zu wenden, und meist setzt sich dieser Trend eine Weile fort", so Detrick.

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Neben dem neuen Höchststand des 200-Tage-Durchschnitts gab es weitere ermutigende technische Entwicklungen. Der S&P 500 schloss zum ersten Mal seit mehr als zwei Wochen über seinem 50-Tage-Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass Anleger die Turbulenzen des Aprils hinter sich gelassen haben.

Diese technischen Indikatoren signalisieren, dass Aktien trotz zahlreicher Herausforderungen – von anhaltender Inflation über sich ändernde Erwartungen an die Zinssenkungen der Federal Reserve bis hin zu geopolitischen Unruhen im Nahen Osten – im Jahr 2024 weiter steigen könnten. Detrick fügte hinzu, dass starke Gewinne im ersten Quartal zusammen mit einer optimistischeren Gewinnerwartung für 2024 wahrscheinlich eine Unterstützung für die Aktienmärkte bieten werden.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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