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[posting]60661295[/posting]
Zitat von puttyfly: Ich nutze seit einiger Zeit den hier schon mehrfach beschriebenen Aktienfinder.net.

Die Graphiken sehen schön aus, die Filtermöglichkeiten scheinen unbegrenzt, dennoch habe ich Schwierigkeiten es umzusetzen.

Irgendwo im Aktienuniversum habe ich gelesen, "der Gewinn liegt im Einkaufspreis", was mich doch irgendwie "berührt" hat. Da ich mich bis jetzt noch nicht zu der B&H Strategie komplett durchringen konnte, ist dies noch immer ein weiteres Fangnetz, wenn ich auf Aktienkauf gehe, auch wenn eine längerfristige Angelegenheit werden soll.

Aktienfinder legt seinen Schwerpunkt auf Aktien, welche ständig Umsätze/Gewinne steigern, was zwangsläufig zu Kursengewinnen führen sollte. Wie gut/zutreffend die Progosen des AF sind, muss ich noch austesten, deshalb sind die paar Monate wo ich dabei bin, noch zu kurz. Vielleicht hat hier ja schon jemand Erfahrungen.

Dennoch möchte man nicht zuviel bezahlen, auch wenn Kurse in Zukunft steigen "sollten", laut eines Tools.
Natürlich den perfekten Moment zum Einstieg wird man nie finden.

Aktienfinder gibt auch Möglichkeiten nach Unterbewertungen zu filtern, in welche ich allerdings (noch) wenig Vertrauen habe, wegen der kurzen Abonnementszeit meinerseits.

Meine Frage, wie nutzt ihr dieses Tool? Im Endeffekt gibt es keine 300 verschiedenen Möglichkeiten, man möchte ja eigentlich die besten Aktien herausfiltern?
(der Betreiber hat in einem Video auch darauf hingewiesen, dass man eine Liste mit "Gewinnrakten" in gut einer Minute anlegen könnte)
Zusatz: mit besten Aktien betitelte ich diese, welche herausgefiltert werden, wenn man die "strengsten" Krtierien anwendet.

Was ist euer Schwerpunkt:
Gewinn/Umsatzsteigerungen und Stabilität?
Dividenden? (was ja ein großes Thema im AF ist)

Nutzt ihr auch die aufgezeigten Unterbewertungen?

Das Tool ist selbstverständlich nur ein Indikator, welche Aktien interessant sein könnten.

Nur um kurz aufzuzeigen, wenn man den Aktienfinder suchen lässt und Unterbewertungen mit einschließt, dann taucht auch eine in Deutschland Fresenius Medical Care AG auf.
Trotz Gewinn & Umsatzeinbrüchen steigt der Cashflow an und es wird die Aktie locker 10 € höher eingeschätzt. Nach ihrem"Crash" scheint die Aktie noch Luft nach oben zu haben.

Eine vielleicht weniger bekannte Aktien wäre Biogen. Nach dem Kurssturz gibt AF weiterhin sehr hohe Gewinne/Aktie, extrem hohe Margen aus, während der Umsatz nicht wie die Jahre davor zulegen kann. Trotz der hohen Schulden (Tilgungsjahre 2,3) hat die Aktie lauf AF großes Aufholpotential.

Solch eine hohe Unterbertung (teilweise 50% Unterbewertung) zeigt eigentlich nur noch Norwegian Cruise Line, deren Schulden aber noch wesentlich höher sind, die Tilgungsjahre sogar 27 Jahre sind.

Liebe Grüße

PS: Ich besitze keinen dieser Titel, und beabsichtige dies im Moment auch gar nicht, es war nur rein als Beispiel gemeint

>> Das Tool ist selbstverständlich nur ein Indikator, welche Aktien interessant sein könnten. <<
So isses, und nicht anders – was auch der 'Betreiber' so kommuniziert. ;)

Das tool visualisiert das Wachstum resp. die Trends wichtiger Fundamentalparameter unter Einbezug der letzten beiden 'Jahrhundert'-Baissen und trennt hinsichtlich Krisenresistenz so schon mal nachvollziehbar Spreu vom Weizen – natürlich ohne explizite Garantie; Unternehmen können sich seit letzter Krise natürlich verbessert oder verschlechtert haben, was das tool für einige wichtige Parameter indes, in punkto Solidität in der 'Vollanalyse', auch aufzeigt.

Im 'Wachstumsfilter' kannst Deine (Wachstums-)Prämissen festlegen, via der 'Rankings' eine Quintessenz noch unter Einbezug der v.a. bei verschuldeten Unternehmen sehr wichtigen op. Marge filtern und eben ranken lassen. Der Schwerpunkt sollte sich einfach nach Deiner Anlagezielvorstellung richten [im Kern: Dividenden- vs. Unternehmenswachstumsorientierung]; da gibt's kein Patentrezept.
Im 'Merkzettel' kannst reversibel dann weiter eingrenzen, bspw. auf Unternehmen, von denen Du produktperspektivisch, ggf. schon »aus dem Bauch« heraus, überzeugt bist.

Nützlich finde ich in der Tabelle die gerechneten Vgl. der 10/5/3y-Umsatz- und cf-Wachstumsraten im Kontext mit der Schuldenentwicklung wobei diese Reihen richtig interessant erst mit Einbezug einer allgemeinen Krise werden.
In goldilockigen Zeiten wie in den letzten 10y sollten sich Unternehmen natürlich und möglichst stetig verbessert haben; ansonsten kann das mehr oder weniger frische Wachstumsprobleme indizieren, was wiederum nahelegt, bei den Prognosen bzw. deren Beurteilung grundsätzlich vorsichtiger als anderswo zu sein zu sein.
Vice versa kann(!) man eine im tool bei den Bewertungskennzahlen visualisierte historische Überbewertung relativieren so diese nicht schon eklatant ist, hat sich das Unternehmen mehr oder weniger stetig verbessert worüber bspw. die Margen-Charts Auskunft geben. Ideal natürlich, wächst ein Unternehmen zunehmend ohne die Verschuldung gleichermaßen zu steigern.

Mit dem 'nicht zu viel bezahlen' und einem damit etwaig verbundenen Zuwarten ist's nichtsdestotrotz immer so eine Sache, wie Du hier bei der angerissenen Bewertungsdidskussion letztens auch nachvollziehen konntest. Da muss ein jeder für sich Erfahrungen machen und Prämissen entwickeln.
Ein tool wie der AF stellt einem da nur eine, gangbare, Leiter hin; hochklettern und die Früchte oben an der Sonne pflücken musst selbst.

Und die Qualität der Frucht musst bzw. solltest Dir dann auch von Nahem anschauen ...
Bei Deinem Bsp. BIIB war in der jüngeren Vergangenheit die Alzheimer-Phantasie eingepreist, die dort nun offiziell ad acta ist; somit Vorsicht vor der ausgewiesenen aktuellen Bewertungsattraktivität legt+beherzigt man da im Kauffall nicht einen mental stop [was indes nicht heißt, dass BIIB nun immer noch zu teuer ist].
Bei Fres.Med.Care ist halt das Problem, dass deren Bilanz in jüngerer Zeit stark mit Luft = goodwill aufgebläht wurde und sich das per se magere Umsatzwachstum trotzdem tendenziell abschwächt(e). Anlagepsychologisch erschwerend nun die diesen Trend fortschreibende Prognose, die im Widerspruch zu der diametral positiven cf-Prognose steht was wiederum ? hinsichtlich der Prognosequalität per se impliziert, so nicht vlt. Einmaleffekte vorliegen.

– Das größte, wenn auch solange Tiedt das Projekt als Einzelkämpfer betreibt verständliche und angesichts des moderaten Abo-Preises akzeptable, Manko im AF ist die geringe Aktienanzahl sowie Tiedt's Orientierung bei der Aktienauswahl nach seinerseits gefühlt allgemeinem Interesse. Es fallen so sicher einige 100 Unternehmen unter den Tisch, die nicht wenige der im AF enthaltenen qualitativ locker ausstechen dürften.

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Zitat von Bauers: Guten Morgen Freddy,

"Dividendentitel werde ich mir ein paar kaufen allerdings nur um mir die Rendite Entwicklung zu verfolgen und wenn ich dann kurz vor der Rente stehe in 30 Jahren oder so werde ich sehen können was am meisten abwirft und am beständigsten ist...."


Naja, nur wegen dem Vergleich würde ich dann keine Titel ins Depot holen.
Mit etwas Aufwand bekommt man das auch über die Charts mit und ohne Ausschütung raus :D

"Leider befürchte ich das mir die ETF Strategie keinen Spass machen wird auf die dauer klar kann man Renditen machen aber ohne Cashflow kein Fun. "


Da hast du doch schon selbst eine Antwort für. Kaufe niemals das, mitdem du dich nicht wohl fühlst!
Also wenn man da von Beginn an kein bock auf diese Strategie hat, bezweifle ich, dass man diese dann auch durchzieht.
Besonders in stürmischen Zeiten (ohne Cashflow) kann man schnell das Handtuch schmeißen.

Mein Vorschlag: So wie einige Mitstreiter hier (ich auch), einfach ein Grundgerüst mit defensiven Divi. Arist. aufbauen und dann Stück für Stück in kurstreibendere Aktien zu investieren.
Dort kannst du dann auch aktiv verwalten und steuern (nicht dass die befürchtete Langeweile aufkommt).

:cool:
 
aus der Diskussion: Timburgs Langfristdepot - Start 2012
Autor (Datum des Eintrages): investival  (26.05.19 09:57:00)
Beitrag: 37,560 von 56,790 (ID:60662430)
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