JBelfort schrieb 11.06.24, 11:48
Die Aufnahme von Fremdkapital bringt Vorteile für Aktionäre mit sich. Zum einen kann man die Zinsen absetzen, was dazu führt, dass die Nettobelastung auf den Gewinn effektiv geringer ist. Zum anderen hat man eine Hebelwirkung: je weniger EK ich für die Finanzierung der Schiffe aufwende, desto höher ist die Rendite aus den Einnahmen auf das EK. So lange die Gesamtrendite aus den Einnahmen deutlich über den FK Zinsen liegt, so lange macht das Ganze Sinn. Beispiel: ein Schiff Kostet 10 EUR und ich mache 1 EUR bzw. 10% Gesamtrendite aus den Frachteinnahmen. Nehmen wir an die FK Zinsen liegen bei 3%. Wenn ich jetzt kein FK aufnehme und 10 EUR EK zur Finanzierung aufnehme, mache ich 10% rendite auf das EK (1/10). Nehme ich jedoch z.B. 3 EUR FK auf zu 3% Zinsen, bleiben mir 0,91 Rendite (1-0.09) auf das EK übrig. Das eingesetzte EK wären 7 EUR (10-3). Und 0.91 / 7 macht 13%! Ergo, hab ich 13% vs. 10%. Diese Überlegungen machen sich Vorstände wenn sie über Investitionen entscheiden. Natürlich muss man das Solvenzrisiko einschätzen, wenn man FK aufnimmt. Wenn die Nettoverschuldung im Verhältnis zu den Gewinnen niedrig ist, dann spricht nichts gegen FK. Kleinanleger verstehen das leider nicht und verteufeln immer das FK, was nicht richtig ist.
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