Aktionärsrendite im Fokus
BP kämpft mit Gewinnrückgang, aber setzt weiter auf Shareholder-Rückzahlungen
Trotz Gewinneinbruch und steigenden Schulden hält BP seine Dividende stabil und setzt weiter auf Aktienrückkäufe, um die Aktionäre zu belohnen.
- BP hält Dividende stabil trotz Gewinneinbruch und steigender Schulden.
- Nettogewinn im ersten Quartal auf 2,72 Mrd. USD gesunken, Cashflow ebenfalls.
- Aktienrückkäufe im Wert von 3,5 Mrd. USD geplant, um Aktionärsrendite zu stützen.
BP hat im ersten Quartal einen deutlichen Rückgang des Gewinns und des Cashflows verzeichnet. Dennoch hält der britische Ölriese an seiner Strategie fest, weiterhin erhebliche Summen an seine Aktionäre zurückzuzahlen. So sollen im ersten Halbjahr Aktien im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar zurückgekauft werden, um die Aktionärsrendite zu stützen. Die Quartalsdividende wurde unverändert bei 7,27 Cent je Aktie belassen, womit BP auf eine attraktive Dividendenrendite von 4,4 Prozent kommt.
Der Nettogewinn fiel im ersten Quartal auf 2,72 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 4,96 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal, und verfehlte damit die Analystenerwartungen von 2,91 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen folgen auf eine Zeit, in der BP und andere große Ölkonzerne wie Shell und TotalEnergies von einer hohen Volatilität der Energiepreise und geopolitischen Unsicherheiten betroffen waren.
Der operative Cashflow sank auf etwas über 5 Milliarden US-Dollar – den niedrigsten Stand seit dem vierten Quartal 2020 – und blieb damit weit unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 6,72 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich erhöhte sich die Nettoverschuldung um mehr als 3 Milliarden US-Dollar auf 24,02 Milliarden US-Dollar.
Der Aktienkurs von BP reagierte kaum auf die Zahlen. Im Mittagshandel notierten die Titel an der Londoner Börse knapp 0,5 Prozent leichter bei 5,08 Pfund. Seit Jahresbeginn haben sie damit rund acht Prozent gewonnen.
Trotz dieser schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen bleibt BP bei seiner zukunftsorientierten Strategie, Kosten zu senken und die betriebliche Komplexität zu verringern. CEO Murray Auchincloss betonte, dass das Unternehmen durch organisatorische Veränderungen bis Ende 2026 mindestens 2 Milliarden US-Dollar einsparen will. Diese Kostensenkungsinitiativen sind Teil eines breiteren Plans, der auch eine verstärkte Fokussierung auf nachhaltige Energie und eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen umfasst.
Im Vergleich zu seinen Konkurrenten hat BP auch im schwierigen Marktumfeld eine aggressive Dividenden- und Rückkaufpolitik beibehalten, was das Engagement des Unternehmens unterstreicht, Wert für seine Aktionäre zu schaffen. Diese Strategie könnte langfristig die Aktienkurse stützen, insbesondere wenn die Marktlage sich stabilisiert und die Ölpreise sich erholen.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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