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Wie geht es mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS nun weiter? – Fragen an Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp - Seite 2
„Der jetzige Börsenkurs reflektiert nicht einmal ansatzweise den wirklichen inneren Wert des Fonds“
Anleihen Finder: Wie groß schätzen Sie denn die Chancen für eine Wiederaufnahme bzw. Fortsetzung des Fonds ein? Was müsste dafür überhaupt passieren?
Dr. Wolfgang Schirp: Wie groß die Chance für eine Weiterführung des Fonds ist, kann erst beurteilt werden, wenn der tatsächliche Grund für die geplante Liquidation bekannt ist. Hier müssen dringend Gespräche aufgenommen werden. Kontakt zur luxemburgischen Aufsicht wurde bereits hergestellt, wir hoffen, dort sehr zeitnah in einen qualitätsvollen Dialog hineinzukommen. Von der IP Concept, aber auch von der DZ Privatbank S.A. kommt jedenfalls bislang rein gar nichts. In der vergangenen Woche wurde der Jahresbericht zum Geschäftsjahr 2022 zum Fonds veröffentlicht. Auch darin finden sich keine konkreten Erläuterungen, die zur geplanten Liquidation des Fonds hätten führen können. Es fällt aber auf, dass die Securo Pro Lux Anleihe bzw. die Verius IHS I, die zur Schließung des Fonds geführt haben sollen, möglichweise als Grund für den Liquidationsbeschluss herangezogen wurden. Wenn dem so sein sollte, stellt sich die Frage, warum keine Lösung zur Bewertung der Anleihe gefunden wurde bzw. welche Maßnahmen durch die Verwaltungsgesellschaft unternommen wurden. Im Bericht wird dazu nichts erwähnt. Die Securo Pro Lux Anleihe ist zum Jahresende bereits fällig. Eine Side-Pocket Lösung wäre durchaus ein verfolgenswerter Lösungsansatz. Das haben wir in den vergangenen Jahren auch schon bei anderen Fonds gesehen.
Anleihen Finder: Sie vertreten nun bereits zahlreiche Anleger des Fonds. Wie viele Anleger sind es inzwischen und welche Vorteile hat es, wenn die Anleger „gebündelt“ auftreten? Wie können sich weitere Anleger anschließen?
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Dr. Wolfgang Schirp: Wir vertreten sowohl private Anleger als auch Stiftungen, Vermögensverwalter, Family Offices, Banken und Versicherungen. Derzeit sind es ca. 250 „Köpfe“, vom Kleinanleger bis hin zu institutionellen Strukturen. Je mehr Anleger gebündelt über eine Anwaltskanzlei auftreten, desto besser können die Rechtsansprüche gegenüber der Verwaltungsgesellschaft, der Aufsichtsbehörde und dem Liquidator vorgetragen und vertreten werden. Schließlich geht es um einen Publikumsfonds, bei dem die Schutzinteressen der Anleger ganz besonders zu würdigen sind. Anleger haben die Möglichkeit, sich von uns vertreten zu lassen. Die Unterlagen zur Vertretung sind auf der Internetseite als PDF hinterlegt. Wir haben zudem ein Gebührenmodell erarbeitet, das sich von üblichen Entgeltlösungen anlegerfreundlich abhebt. Die Rückmeldungen der Anleger sind hierzu sehr positiv.