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     21553  1 Kommentar Langsam richtig gruselig

    Unfassbar, was einem heute alles passieren kann. Und das auch noch zum wohl der Demokratie

    So langsam wird es jetzt richtig gruselig, finde ich.

     

    Denn es sind nicht mehr nur Hitzköpfe wie ich, die derzeit Vergleiche mit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts sehen, sondern auch ganz ruhige und bedachte Zeitgenossen.

     

    In einem Interview schildert der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen die dortigen Veränderungen seit dem im Jahr 2021 beschlossenen Verfassungsschutzgesetz.

     

    Denn seitdem ist es erlaubt, Einzelpersonen vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen, was man vorher aufgrund der Erfahrungen der Hitlerzeit und der Stasi in der DDR aus guten Gründen prinzipiell nicht gestattet hat.

     

    Deswegen durften auch nur Gruppen beobachtet werden, von denen man annehmen musste, dass sie eine Gefahr für den Staat oder die öffentliche Sicherheit darstellen könnten.

     

    Wir sind hier heute also explizit in die Zeit der Gestapo und der Stasi zurückgekehrt. Sage daher bitte niemand, die Vergleiche mit diesen geschichtlichen Epochen Deutschland seien heute komplett verkehrt.

     

    Und man sieht ja, wohin das führt, wenn man hinschaut, was mit dem Ökonomen Dr. Markus Krall passiert ist, der ja nicht einmal ein Beschuldigter in irgendeiner Hinsicht für irgendetwas gewesen ist, sondern nur mit dem Reichsbürger-Prinzen des vermeintlichen Rollator-Putsches Kontakt hatte und daher als Zeuge gelten konnte.

     

    Und diesen vermeintlichen Zeugen Dr. Markus Krall hat man behandelt, wie es die Stasi das mit einem Republikflüchtigen nicht besser hätte machen können, mit einer Wohnungsdurchsuchung durch etliche Mannschaftswagen voll Polizisten, Beschlagnahmung sämtlicher Unterlagen, Computer und Handy zuzüglich einer Leibesvisitation, bei der sich Krall bis auf die Unterhose ausziehen musste.

     

    Dabei hätte er höchstens ein Zeuge sein könnte, wenn überhaupt. Und als er mit seinem heutigen Anwalt Hans-Georg Maaßen telefoniert hat, ist das Telefonat abgehört worden und so auch Maaßen in die Schusslinie gekommen.

     

    Ich möchte lieber nicht wissen, wie das jetzt weitergeht. Denn der Verfassungsschutz unter Maaßens Nachfolger Haldenwang sucht ja anscheinend händeringend nach irgendetwas, was den Reichsbürgern angehängt werden kann. Denn bisher war da ja nicht viel. Und schon gar nichts, was auf einen Putsch hindeuten könnte.

     

    Und ein Einsatz des Verfassungsschutz, um unliebsamen Menschen, die sich nichts zuschulden haben kommen lassen, doch etwas anzuhängen, hat ja im Fall Schönbohm eine deutliche Parallele gefunden. Und immer zieht diese suppige Innenministerin hier die Fäden. Hoffentlich schicken die Hessen sie am 8. Oktober in die Wüste und sie bleibt dann dort.

     

    Für alle Faschisten und Sozialisten ist ja immer ein warmes Plätzchen gefunden worden. Und warum sollte sich unser über alle Maßen ehrlicher und vertrauensvoller Kanzler hier anders verhalten?

     

    Bernd Niquet

     

    berndniquet@t-online.de


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Langsam richtig gruselig Verfassungsschutz: Erinnerung an unselige Zeiten

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    Kommentare

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    16.09.23 14:14:05
    Genau so ist es. Es ist sehr erschreckend, diese ganze Entwicklung zu beobachten und das Schwinden der Demokratie.
    Wir müssen uns massiv dagegen wehren.

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