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    Einbruch unter 3.000 Punkte  32741  1 Kommentar Alarmierende Einschätzung: S&P-Crash um 40% realistisch – Gewinne zu optimistisch

    Die Wall Street sieht die Unternehmensgewinne und die S&P-Zukunft viel zu optimistisch, zeigt diese Berechnung mit Hilfe einer Kennzahl des Yale-Professors Robert Shiller. Ein Crash ist unausweichlich.

    Für Sie zusammengefasst
    • Wall Street sieht Gewinne und S&P-Zukunft zu optimistisch, Crash unausweichlich
    • Prognosen für S&P 500 zu hoch, Gewinne werden eher sinken
    • Aktueller S&P-Stand von 4.275 Punkten könnte um 18-43% fallen

    Bisher haben weder der deutliche Zinsanstieg noch der Einbruch der Aktienkurse in den letzten Wochen die Wall-Street-Bullen dazu veranlasst, ihre Prognosen für den US-Leitindex im Jahr 2023 zu senken: Goldman Sachs rechnet mit einem Jahresendstand von 4.500 und Citigroup mit 4.600. Sie könnten sehr, sehr weit daneben liegen, zeigen Berechnungen von Forbes unter Zuhilfenahme einer Kennzahl des Nobelpreisträgers und Yale-Professors Robert Shiller.

    Glaubt man den Gewinnprognosen der Analysten für die nächsten Quartale, so erscheint es durchaus möglich, dass der Index seinen Höchststand vom August zurückerobert und dann im nächsten Jahr weiter ansteigt. Im Durchschnitt prognostizieren die Marktstrategen einen Anstieg der gleitenden Zwölf-Monats-Gewinne von 200 US-Dollar pro Aktie im ersten Quartal auf 230 US-Dollar im zweiten Quartal des nächsten Jahres. Wenn dies eintritt, könnte der Leitindex bis zum nächsten Sommer über 4.800 Punkte steigen, und zwar auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21, das die Bullen als bescheiden bezeichnen würden. Warum also Sorgen machen?

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    Der Haken an der Sache: Berechnungen legen nahe, dass selbst ein KGV im niedrigen 20er-Bereich zu hoch ist, und die Gewinne der S&P-Mitglieder eher deutlich sinken werden, als in nur vier Quartalen um 15 Prozent auf durchschnittlich 230 US-Dollar pro Aktie zu steigen.

    Beginnen wir mit den Gewinnen. Die Unternehmensgewinne sind in hohem Maße zyklisch und schwankend. Sie steigen regelmäßig in unerreichbare Höhen oder fallen auf Niveaus, von denen sie sich zwangsläufig wieder erholen werden. Im Moment ist bei den S&P-Gewinnen pro Aktie das erstere Phänomen zu beobachten. Robert Shiller schlägt eine Kennzahl namens CAPE (Cyclically adjusted price-earnings ratio oder zyklisch bereinigtes Kurs-Gewinn-Verhältnis) vor, die diese steilen Spitzen und tiefen Täler beseitigt und die Zahlen glättet, um eine Zahl für solide, reproduzierbare Gewinne zu erhalten. Dabei wird ein Zehn-Jahres-Durchschnitt des inflationsbereinigten Gewinns pro Aktie berechnet und dieser dann verwendet, um zu beurteilen, ob Aktien über- oder unterbewertet sind.

    Zurzeit liegt der CAPE-Gewinn je Aktie bei 145 US-Dollar. Schlagen wir noch zehn Prozent darauf, um das Wirtschaftswachstum einzurechnen, wären das etwa 160 US-Dollar.

    S&P bei 2700 Punkten?

    Um ein angemessenes KGV zu berechnen, kann der TIPS-Satz (Rendite zehnjähriger, inflationsgeschützer Anleihen) von aktuell 2,37 Prozent herangezogen werden, auf den eine Aktienrisikoprämie (bekannt als ERP) aufgeschlagen wird. Dieser liegt in der Regel bei 3,5 Punkten. Die beste Schätzung für die "reale" Rendite, die Anleger in Zukunft von Aktien erwarten, liegt also bei 5,9 Prozent. Und daraus wiederum ergibt sich ein KGV von etwa 17, das übrigens in etwa dem S&P-Durchschnitt der letzten 150 Jahre entspricht. Auch wenn es in den letzten zehn Jahren, in denen die Fed super-niedrige Zinsen sicherte, viel höher war.

    Ein Multiplikator von 17 mal die "normalisierte" Gewinnschätzung von 160 US-Dollar ergibt ein S&P-Niveau von 2.720 Punkten. Das sind 43 Prozent weniger als der aktuelle Stand von 4.275 zum Handelsschluss am Mittwoch.

    Ein Einbruch um 40 Prozent ist zwar nicht unbedingt zu erwarten. Aber ein starker Rückgang ist durchaus denkbar, wie diese Berechnungen nahelegen. Aber selbst bei einem KGV von 22, würde dies einem vernünftigen S&P-Stand von etwa 3.500 Punkten entsprechen, wenn wir mit mittleren Gewinnen von 160 US-Dollar rechnen. Das entspricht einem Rückgang um 18 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand.

    Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion


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    Verfasst vonIngo Kolf

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    Kommentare

    Avatar
    29.09.23 09:38:39
    Problem an der Shiller Methode ist, dass sie durch den langfristigen Ansatz (10 Jahre Durchschnitt der letzten 10 Jahre) keine Veränderungen der Zusammensetzung der Indizes mitdenkt, was dazu führt, dass Tec Aktien mit höheren Margen und stabilen Gewinnen die Shiller-Betrachtung zunichte machen könnten. Müsste man aber mal genauer analysieren.

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