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    Windstrom ohne Ende  30169  0 Kommentare Überraschung an Heiligabend: Erneuerbare Energien drücken Strompreise ins Negative

    An Heiligabend gab es in Deutschland einen erheblichen Überschuss an Strom aus Erneuerbaren Energien. Dies hatte deutliche Auswirkungen auf den Strommarkt. Die Hintergründe.

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutschland hatte an Heiligabend einen Überschuss an Strom aus Erneuerbaren Energien.
    • Das Sturmtief "Zoltan" und geringe Stromnachfrage waren dafür verantwortlich.
    • Es gab 38 Stunden lang negative Preise am Strommarkt, was auf Überkapazitäten hinweist.

    Deutschland erlebte am Weihnachtswochenende eine außergewöhnliche Situation: Aufgrund des stürmischen Wetters und niedriger Nachfrage wurde hierzulande mehr Strom aus Erneuerbaren Quellen erzeugt als benötigt. Laut FAZ erreichte der Anteil Erneuerbarer Energien am 24. Dezember einen Spitzenwert von 105,6 Prozent, nachdem er bereits am Donnerstag und Freitag über 96 Prozent lag.

    Das Sturmtief "Zoltan" spielte eine wesentliche Rolle bei der hohen Windstromproduktion an Heiligabend. Landbasierte Windräder trugen mit 74,6 Prozent zur Gesamtlast bei, ergänzt durch 9,4 Prozent aus Offshore-Windparks. Die besonders geringe Stromnachfrage, vor allem in der Industrie an Feiertagen, verstärkte diesen Trend.

    Diese Überproduktion führte zu einem bemerkenswerten Phänomen auf dem Strommarkt: Für 38 Stunden, vom Beginn des Heiligabends bis zum Nachmittag des 25. Dezembers, herrschten durchgängig negative Preise am Spotmarkt, was möglicherweise eine der längsten Perioden dieser Art darstellt.

    Negative Strompreise signalisieren, dass Verbraucher für den Strombezug bezahlt werden, ein Hinweis auf Überkapazitäten im Netz. Durchschnittlich betrug der Preis an Heiligabend 3,37 Euro pro Megawattstunde, entsprechend 0,337 Cent pro Kilowattstunde. In Frankreich waren die Preise ebenfalls auffallend niedrig mit 0,63 Euro pro Megawattstunde.

    Seit 2008 sind negative Preise an den Strombörsen gelegentlich zu beobachten. Für Betreiber großer konventioneller Kraftwerke ist es oft kostengünstiger, die Anlagen weiterlaufen zu lassen, als sie herunterzufahren. Im Juli erreichte der Preis einen historischen Tiefstand von minus 500 Euro, ein seltenes Preislimit. Im vergangenen Jahr wurden am Day-Ahead-Markt der Leipziger Strombörse EPEX Spot insgesamt 69 Stunden negative Preise an 22 Tagen registriert.

    Industrielle Verbraucher nutzen solche Phasen, um durch gezielten Stromverbrauch die Netze zu entlasten. Für Privatkunden, die ihren Strom über Stromanbieter beziehen, besteht diese Möglichkeit normalerweise nicht. Allerdings bieten einige Versorger dynamische Tarife an, die Großhandelspreise direkt an die Kunden weitergeben. Besitzer von Elektroautos könnten unter diesen Bedingungen beim Laden Geld verdienen, benötigen dafür aber einen intelligenten Zähler.

    Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) sieht in den negativen Strompreisen "allerdings eine wachsende wirtschaftliche Bedrohung für den erforderlichen Ausbau Erneuerbarer Energien."


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    Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion 





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    Verfasst vonFerdinand Hammer

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