Medical Properties Trust
Vorbörslicher Crash: Minus 18 Prozent für beliebte Dividendenaktie!
Die Schlinge um den Hals der unter Dividendenjägern beliebten Aktie zieht sich zu. Es fehlen Mieteinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. MPW bricht vorbörslich auf ein neues Vierzehnjahrestief ein.
- Aktie von Medical Properties Trust bricht auf Vierzehnjahrestief ein.
- Hauptmieter Steward bereitet dem Unternehmen Kopfzerbrechen.
- Hohe Schulden und fehlende Mieteinnahmen belasten den Krankenhausvermieter.
Hiobsbotschaft für die Aktionäre von Medical Properties Trust! Die auch hierzulande nicht unbekannte, besonders unter Dividendenjägern beliebte Aktie des Krankenhausvermieters stürzt vorbörslich auf ein frisches Vierzehnjahrestief ab.
Hauptmieter bereitet Kopfzerbrechen
Grund für den Crash der Aktie ist die gestern Abend bekannt gewordene Meldung, dass es dem REIT nicht gelungen ist, Mieteinnahmen in Höhe von 50 Millionen US-Dollar von Steward, einem der wichtigsten Mieter des Immobilienkonzerns, einzusammeln und deshalb seine Anstregungen verstärken muss, wenigstens einen Teil seines Geldes zu sehen.
Der Hauptmieter bereitet MPW schon seit einiger Zeit Kopfzerbrechen, der in der Krise steckende Krankenhauskonzern befindet sich inmitten einer kostspieligen, strategischen Transformation.
Mietverzicht bislang ohne positive Folgen
Um die Existenz seines Hauptmieters nicht zu gefährden, hat Medical Properties in der Vergangenheit schon mehrfach Stundungen bzw. Mietverzicht zugestimmt. Alleine im vergangenen Quartal sollen dem Unternehmen so Mieteinnahmen in Höhe von 225 Millionen US-Dollar entgangen sein.
Gleichzeitig hat MPW seinen Mieter Steward immer wieder mit frischem Kapital unterstützt, so auch jetzt mit einem neuen Überbrückungskredit in Höhe von 60 Millionen US-Dollar. Genügt auch das nicht, verliert Medical Properties nicht nur seinen wichtigsten Hauptmieter, sondern gleichzeitig auch die gewährten Kredite und Bürgschaften – eine verfahrene Situation.
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Katastrophaler Chart spiegelt operative Schwierigkeiten wider
Aktionäre von Medical Properties haben schon lange nichts mehr zu Lachen, das Papier befindet sich seit seinem Hoch im Januar 2022 fest in der Hand der Bären. Im vergangenen Jahr beschleunigte sich die Talfahrt angesichts der stark gestiegenen Renditen für US-Anleihen noch einmal:
Immobilienaktien gelten ohnehin als zinssensitiv, bei MPW kommt erschwerend hinzu, dass das Unternehmen operative Schwierigkeiten hat. Neben den fehlenden Mieteinahmen von Steward belasten hohe Schulden und teure Refinanzierungskosten die Geschäfte des Krankenhausvermieters.
Spottbillige Bewertung, aber neues Verkaufssignal
Mit einer vorbörslichen Taxierung unter der Marke von vier US-Dollar fallen die Anteilsscheine auf ein neues 52-Wochen-Tief. Nur auf dem Höhepunkt der großen Finanzkrise notierte die Aktie noch tiefer. Dadurch dürfte ein neues Verkaufssignal entstehen.
Mit einem Preis-FFO-Verhältnis, dem Verhältnis aus Kurs und "funds from operations", dem für Immobilienaktien geltenden Äquivalent zum herkömmlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis, von drei ist Medical Properties spottbillig bewertet.
Gleichzeitig rentieren die Scheine trotz erst kürzlich erfolgter Halbierung der Dividende noch immer mit zwölf Prozent. Hier steht aber zu befürchten, dass diese angesichts der fehlenden Mieteinnahmen erneut gekürzt werden muss.
Fern halten und auf Qualität setzen
Für die Aktie spricht aktuell eigentlich nur die enorm hohe Leerverkaufsquote von 25,5 Prozent. Damit es allerdings zu einem Short-Squeeze kommen könnte, müsste Medical Properties überhaupt einen Grund haben, zu steigen. Ein solcher ist angesichts der Nachricht von gestern Abend nicht in Sicht.
Angesichts der Vielzahl an qualititativ hochwertigen Immobilienaktien und dem gleichzeitigen Risikoreichtum eines Investments in MPW auch auf diesem Kursniveau muss man hier nicht dabei sein.
Die Medical Properties Trust Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -19,50 % und einem Kurs von 3,675EUR auf Tradegate (05. Januar 2024, 14:34 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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