Kapitalerhöhung
Katastrophen-Meldung! Jetzt brechen bei Plug Power alle Dämme ...
Dem Anbieter von Wasserstofflösungen geht das Geld aus. Um die Existenz des Unternehmens zu sichern, nimmt Plug Power jetzt eine Kapitalerhöhung vor – von bis zu einer Milliarde US-Dollar. Die Aktie stürzt ins Bodenlose.
- Anbieter von Wasserstofflösungen braucht frisches Kapital
- Aktie von Plug Power stürzt ab
- Hoffnung auf schnelle Erholung und Short-Squeeze schwindet
Schlimmer ist nur die Insolvenz
Wer gestern dachte, dass es nach einem erneut zweistelligen Tagesverlust für Plug Power kaum schlimmer kommen könnte, ist nach Börsenschluss auf dem falschen Fuß erwischt worden.
Angesichts der wie Schnee in der Sonne schmelzenden Liquiditätsreserven und den Gerüchten um die erneute Verzögerung des Produktionsstarts im Wasserstoffwerk in Georgia hat sich das Wasserstoffunternehmen zu einem drastischen Schritt gezwungen gesehen:
In einer Benachrichtigung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat Plug Power über Pläne informiert, sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung bis zu einer Milliarde US-Dollar frisches Kapital zu beschaffen. Da die Herausgabe "at market" erfolgen soll, könnte das bis zu 400 Millionen neuer Anteilsscheine bedeuten – das kommt angesichts der aktuell 605 Millionen Aktien einer dramatischen Verwässerung gleich.
Dammbruch in der Nachbörse
Für die Aktie gab es in der US-Nachbörse nach der Ankündigung kein Halten mehr. Auf den Tagesverlust von zehn Prozent packte Plug Power nochmal ein Minus von 14 Prozent oben drauf. Gegenüber dem Jahreswechsel hat das Papier dadurch mehr als die Hälfte an Wert verloren, gegenüber dem Vorjahr gar mehr als 85 Prozent.
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War eine schnelle Erholung angesichts der gravierenden operativen Probleme ohnehin schon unwahrscheinlich, dürfte sie durch die Kapitalerhöhung jetzt geradezu unmöglich geworden sein:
Short-Squeeze vom Tisch, findet sich vielleicht ein Großinvestor?
Aufgrund der dramatischen Verwässerung der Aktionärsstruktur ist auch die Short-Quote von fast 30 Prozent irrelevant geworden. Shortseller können ihre Positonen bei Bedarf einfach durch den Kauf der neu auszugebenden Anteile schließen. Auf der Habenseite potenzieller Käufer steht also nicht einmal mehr die Aussicht auf einen Short-Squeeze.
Wer es in der Aktie versäumt hat, seine Position zu schließen, kann eigentlich nur noch darauf hoffen, dass sich irgendwoher ein großer, strategischer Investor auftut, der einen substanziellen Anteil des Unternehmens kauft. Blaupause für einen solchen Schritt könnte etwa der milliardenschwere Einstieg des in Abu Dhabi ansässigen Investmentfonds CYVN beim chinesischen E-Autobauer Nio sein.
Fazit: Warum in Schrott investieren, wenn es so viele gute Aktien gibt
Die Situation bei Plug Power, egal ob operativ oder die Aktie selbst betreffend, ist so verfahren, dass das Unternehmen kein seriöses Investment darstellt. Zwar ist die Wasserstoffbranche langfristig aussichtsreich, das bedeutet aber nicht, dass das auch für Plug Power gelten muss. Wer in die Branche investieren möchte, kann das beispielsweise auch mit Thyssenkrupp Nucera tun.
Wer in der Aktie auf Verlusten sitzt, sollte sich überlegen, diese zu realisieren: Selbst wenn sich das Papier eines Tages wieder erholen sollte, sind unbedingt die bis dahin entstehenden Opportunitätskosten, also Gewinne, die man in der Zwischenzeit mit aussichtsreicheren Aktien machen könnte, zu bedenken.
Die Plug Power Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -22,70 % und einem Kurs von 2,35EUR auf Nasdaq (18. Januar 2024, 01:59 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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