"Tickende Zeitbombe"
Sammelklage gegen Boeing! Was macht die Aktie?
Boeing kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus: Eine Sammelklage in den USA richtet sich gegen Boeing und Alaska Airlines, nachdem sich bei Flug 1282 während des Fluges Teile des Rumpfes gelöst hatten. Die Hintergründe.
- Sammelklage gegen Boeing und Alaska Airlines nach Rumpfteil-Verlust bei Flug 1282
- Rechtsanwalt Mark Lindquist führt Klage wegen Qualitätsmängeln und Ignoranz
- Vorfall wirft Licht auf Sicherheitsstandards von Boeing und Qualitätsmängel im Flugzeugbau
Die Sammelklage wurde im Namen von 22 Passagieren eingereicht, die sich zum Zeitpunkt des Vorfalls an Bord des Fluges 1282 der Alaska Airlines befanden, berichtet die Bild-Zeitung. Sie berichten über emotionale und körperliche Folgen, darunter enormer Stress, Angstzustände, Traumata und Hörschäden.
Rechtsanwalt Mark Lindquist, bekannt für seine erfolgreiche Vertretung der Familien der Opfer der Abstürze der Boeing 737 Max 8 in den Jahren 2018 und 2019, führt die Klage. Er prangert an, dass bereits vor dem Vorfall am 5. Januar ein Warnsignal in Form eines Pfeiftons ignoriert wurde. Trotz Hinweisen von Passagieren und einer Überprüfung durch den Piloten seien keine weiteren Maßnahmen ergriffen worden.
Lindquist wirft Boeing vor, aus den tragischen Ereignissen der Vergangenheit nichts gelernt zu haben und weiterhin Qualitätsmängel zu riskieren. "Boeing macht immer noch Abstriche bei der Qualität", kritisiert Lindquist, "das Unternehmen macht so viele Abstriche, dass es sich im Kreis dreht". Das betroffene Flugzeug bezeichnet er als "tickende Zeitbombe", die in größerer Höhe hätte explodieren können – mit möglicherweise katastrophalen Folgen.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheits- und Qualitätsstandards von Boeing. Nach einem vorläufigen Bericht des National Transportation Safety Board (NTSB) fehlten in dem betroffenen Rumpfteil vier Sicherungsschrauben komplett, was auf gravierende Qualitätsmängel im Flugzeugbau hinweist. Zudem seien Piloten und Besatzung nicht über bestimmte Konstruktionsmerkmale informiert worden, die bei einem Druckabfall zu einer Explosion der Cockpittür hätten führen können.
Diese neue Klage gegen Boeing und Alaska Airlines unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen für den Flugzeughersteller und wirft Fragen über
die Wirksamkeit seiner Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Qualitätskontrolle auf.
Die Nachricht über die Sammelklage hat sich bisher kaum auf den Aktienkurs von Boeing ausgewirkt. Im vorbörslichen US-Handel notiert die Aktie derzeit leicht im Plus. Eine Aktie kostet aktuell
210,10 US-Dollar.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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