Sonderdividende geplant
Airbus: Rekordaufträge und höhere Auslieferungen
Der europäische Flugzeugbauer Airbus profitiert von den anhaltenden Problemen des Konkurrenten Boeing. Nun ist eine Sonderdividende für Aktionäre geplant!
- Airbus plant Sonderdividende für Aktionäre aufgrund von Gewinnanstieg.
- Bereinigter operativer Kerngewinn stieg um 4% auf 5,8 Mrd. Euro.
- Aktienkurs fiel leicht, Airbus profitiert von Auftragswelle.
Der Flugzeughersteller Airbus kündigte am Donnerstag eine Sonderdividende an, nachdem er dank Rekordaufträgen und höheren Auslieferungen einen Gewinnanstieg für 2023 bekannt gegeben hat. Der Erfolg wurde allerdings etwas durch eine weitere Belastung von 200 Millionen Euro in seiner angeschlagenen Raumfahrtsparte gedämpft.
Der weltgrößte Hersteller von Verkehrsflugzeugen teilte mit, dass der bereinigte operative Kerngewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um vier Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen sei, bei einem Umsatzanstieg von elf Prozent auf 65,4 Milliarden Euro. Für 2024 wird ein Kerngewinn von 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro prognostiziert.
Airbus schlug eine unveränderte reguläre Dividende von 1,8 Euro je Aktie sowie eine Sonderdividende von einem Euro je Aktie vor, da die Nettoliquidität die zuvor als potenzieller Auslöser für eine Rückführung von Barmitteln an die Aktionäre genannte Schwelle von 10 Milliarden Euro überschritten hat.
Der Aktienkurs fiel am frühen Donnerstag in Frankfurter Handel um 0,8 Prozent auf 149 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat er rund 25 Prozent gewonnen.
Airbus reitet auf einer Welle von Aufträgen von Fluggesellschaften, im Gegensatz zu seinem US-Rivalen Boeing, der mit einer Reihe von Krisen zu kämpfen hat. In der Folge sind zahlreiche Kunden zu dem europäischen Konzern abgewandert. Dadurch gewinnt Airbus auch Vorteile bei den Preisverhandlungen. Das hilft dem Unternehmen, Barreserven aufzubauen. Zusätzlich profitiert Airbus von der steigenden Reiselust der Verbraucher nach Corona.
Airbus prognostizierte wie erwartet rund 800 Flugzeugauslieferungen in diesem Jahr, kündigte aber eine weitere Verschiebung der Indienststellung des Single-Aisle-Jets A321XLR vom zweiten auf das dritte Quartal an. Die Endmontage des ersten Kundenflugzeugs hat im Dezember begonnen.
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Problembereich Raumfahrt
Die Prognosen des Unternehmens stehen unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen weiteren Störungen der engen globalen Lieferketten oder der Weltwirtschaft kommt.
Mit der Abschreibung auf den Raumfahrtbereich erhöht sich der Gesamtbetrag der im vergangenen Jahr in diesem Segment vorgenommenen Abschreibungen auf 600 Millionen Euro. Einen Tag zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, CEO Guillaume Faury habe der Belegschaft mitgeteilt, dass größere unerwartete Belastungen in diesem Bereich "nicht akzeptabel" seien.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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