Börse in Asien
Verpufft Chinas Mega-Zinssenkung? Kaum Impulse an den asiatischen Börsen
Chinas Währungshüter haben den Hypotheken-Referenzzinssatz um 25 Basispunkte gesenkt. Das ist deutlich mehr als erwartet. An den asiatischen Börsen sorgte die Zinssenkung dennoch kaum für Impulse.
- Chinas Währungshüter senken Hypotheken-Referenzzinssatz um 25 Basispunkte.
- Zinssenkung hat kaum Auswirkungen an asiatischen Börsen.
- Hohe Senkung des LPR deutet auf weniger Bedenken Pekings hin.
Der Zinssatz für fünfjährige Kredite (LPR) wurde um 25 Basispunkte auf 3,95 Prozent von zuvor 4,20 Prozent gesenkt – die bisher größte Zinssenkung des LPR. Der Zinssatz für einjährige LPRs wurde jedoch bei 3,45 Prozent belassen. In China orientieren sich die meisten bestehenden und neu gewährten Kredite am einjährigen LPR, während der Zinssatz für fünfjährige Kredite die Hypothekenpreise beeinflusst.
"Das ist das deutlichste Signal. Mit anderen Worten, der größte Zinssenkungszyklus der Geschichte hat begonnen", sagte Yan Yuejin, Analyst bei der E-House China Research and Development Institution, gegenüber Reuters. Die Zinssenkung werde sich direkt auf den Immobiliensektor auswirken, da die Hypothekenkosten sinken würden.
In einer Reuters-Umfrage unter 27 Marktteilnehmern in dieser Woche rechneten 25 mit einer Senkung des fünfjährigen LPR um fünf bis 15 Basispunkte. Die unerwartet hohe Senkung deutet darauf hin, dass Peking nicht mehr so besorgt über die negativen Auswirkungen niedrigerer Kreditzinsen auf die Währung oder die Banken ist wie noch im vergangenen Jahr.
Die chinesische Währung fiel nach der Ankündigung der LPR auf den tiefsten Stand seit dem 20. November, hat seitdem aber einen Teil der Verluste wieder wettgemacht. Insidern zufolge intervenierten Chinas große Staatsbanken, indem sie US-Dollar gegen Yuan verkauften, um eine Yuan-Schwäche zu verhindern.
An den Aktienmärkten verzeichneten der Immobilien- und der Bankensektor Gewinne, aber die Zinsentscheidung konnte das Vertrauen der Anleger in Asien insgesamt nicht stärken. Die Aktienmärkte in Shanghai und der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen an den chinesischen Festlandbörsen umfasst, verzeichneten leichte Gewinne. Der Nikkei in Tokio verlor hingegen 0,3 Prozent und schloss bei 38.364 Punkten.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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